Opel Frontera 2024 Das Volks-SUV im Check

Der neue Opel Frontera kommt als kompaktes SUV mit Elektroantrieb oder als Mildhybrid-Benziner.

Neues Auto, alter Name: Von 1991 bis 2004 gab es den Opel Frontera in zwei Generationen. Er galt damals als erster Opel-Geländewagen (heute würde man auch zu ihm SUV sagen), obwohl er kein Eigengewächs war. Die damalige Opel-Konzernmutter General Motors hielt eine Beteiligung am japanischen Hersteller Isuzu. Deren Produkte wurden hier zu Opel-Modellen, neben dem Frontera gab es auch den größeren Monterey auf Basis des Isuzu Trooper und den Pick-up Campo.

Zwei Jahrzehnte später ist Opel eine Marke des Stellantis-Konzerns. Wieder feiert ein Frontera seine Premiere. Auch er teilt sich die Technik mit anderen Autos. So läuft das mit Konzernplattformen und geteilten Baukästen.

Der Opel Frontera im Video

Mit dem Marktstart des neuen Opel Frontera läuft der Crossland aus. Als direkten Nachfolger wollen die Hessen ihr neues Angebot aber nicht verstanden wissen. Der Frontera ist mit einer Länge von 4,38 Metern deutlich größerer als der Crossland (4,22 Meter).

Als technische Basis für den Frontera nutzt Opel die „Smart Car Platform“ des Stellantis-Konzerns. Sie wird aktuell auch von Citroen für den C3 Aircross (in Lateinamerika und Indien) und den neuen C3 nebst elektrischen e-C3 genutzt. Die enge Verwandtschaft zu den Citroen-Brüdern zeigt sich auch an Fensterlinie und C-Säule des Frontera. Das Karosseriedesign signalisiert, nicht nur an diesem Element, die enge Verwandtschaft zum ebenfalls neuen Citroën C3 Aircross . Wie der Bruder mit Doppelwinkel-Logo läuft auch der Opel Frontera künftig in einem Konzernwerk in der Slowakei vom Band.

Neues Opel-Logo

Die steile Front mit der schwarzen Maske, von Opel „Vizor“ genannt, sorgt für markentypisches Design. Hier zeigt der Frontera das neugestaltete Markenlogo, das erstmals am Concept Car Opel Experimental auf der IAA Mobility im September 2023 zu sehen war. Ebenso modern wie die Frontansicht wirken die Rückleuchten in Form von schmalen LED-Streifen, die teilweise in die Heckklappe hineinragen. Hinter ihr präsentiert sich ein 460 Liter großer Kofferraum mit herausnehmbarem und variablem Zwischenboden, der nach dem Umklappen der Rücksitzlehnen auf ein Volumen von bis zu 1.600 Liter erweitert werden kann. Die Dachlast soll bei üppigen 200 Kilogramm liegen, Werte zur Anhängelast wurden noch nicht kommuniziert.

Sitzprobe

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Wir starten zur Sitzprobe im Frontera-Prototyp. Einige Kunststoffoberflächen entsprechen beim Einzelstück noch nicht dem fertigen Modell, wohl aber das Raumangebot. Und hier zeigt sich der Opel Frontera schon jetzt von seiner besten Seite. Im Fond hat man auch als großer Mensch (der Autor misst 1,92 Meter) enorm viel Platz für die Beine. Das gerade Dach sorgt zudem für eine üppige Kopffreiheit. Hohe Türausschnitte dürften auch Eltern gefallen, die oft kleine Kinder im Fond anschnallen. Fahrer und Beifahrer sitzen bequem und aufrecht, die Übersicht ist gut. Das von Opel „Intelli-Seat“ genannte Mobiliar zeigt eine Vertiefung auf der Sitzfläche, mit deren Hilfe das Steißbein entlastet wird. Die Bezüge werden aus Recycling-Material gefertigt.

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Beim Cockpitdesign verwendet Opel die Vokabel „Detox“. Enthaltsamkeit in Sachen Displays kann der künftige Frontera-Kunde bei der Basisausstattung walten lassen. Eine Smartphone-Halterung arretiert das Gerät im Armaturenbrett, eine App stellt die Verbindung zum Auto her. Musik und Navigationsansagen der eigenen Routenführer-App werden dann über die Lautsprecher im Innenraum wiedergegeben.

Außerdem wird es eine Ausstattung mit 10-Zoll-Infotainmentdisplay geben. Apple CarPlay und Android Auto lassen sich kabellos nutzen, das Smartphone wird im Souterrain des Cockpits induktiv mit Strom versorgt. Hinter dem Lenkrad, dessen Pralltopf das Design des Opel-Vizors an der Front zitiert, blickt man auf digitale Instrumente auf einem ebenfalls zehn Zoll großen Display. Die Einzonen-Klimaautomatik wird über ein separates Bedienelement mit logisch angeordneten Kippschaltern gesteuert.

Mildhybride und Elektro

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Den neuen Opel Frontera wird es als elektrifizierten Benziner und auch als reines Elektroauto geben. Bei den Antrieben griffen die Ingenieure ins Konzernregal (etwas anderes würden die Kostenwächter auch nicht erlauben). Auch ohne detaillierte Informationen seitens Opel kann man bereits eine genaue Prognose zur Motorenpalette des neuen Frontera abgeben:

Der 1,2 Liter große Dreizylindermotor wird in zwei Leistungsstufen mit 74 kW / 100 PS oder 100 kW / 136 PS zu haben sein. Im Gehäuse des Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebes steckt ein Elektromotor mit 21 kW (28 PS), der Teil des 48-Volt-Mildhybridsystems ist.

Den Opel Frontera Electric treibt ein eine Maschine mit 83 kW (113 PS) Peak-Leistung an. Angaben zur Speicherkapazität des Akkus macht Opel noch nicht, stellt für die größere von zwei Batterie-Varianten aber eine Reichweite von 400 Kilometern in Aussicht. Gleichstrom kann über den CCS-Anschluss mit 100 kW geladen werden.

Billiger als Corsa und Mokka?

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Im Herbst 2024 kommt der Opel Frontera auf den Markt. Als Elektro-Variante soll er rund 30.000 Euro kosten und damit auch die bekannten kleinen E-Opel in Form des Corsa Electric (mit 100 kW ab 34.650 Euro) und Mokka Electric unterbieten. Als Mildhybrid dürfte das neue SUV-Modell ab rund 25.000 Euro zu haben sein. Zum Vergleich: Der Opel Crossland kostete zuletzt mit 110 PS starkem Benziner und dem serienmäßigen Elegance-Paket ab 29.450 Euro.

Fazit

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Der neue Opel Frontera dürfte sich schnell zum Bestseller entwickeln. Nicht nur wegen seines zeitgeistigen SUV-Konzepts, sondern vor allem wegen des geräumigen Innenraums. Mit günstigen Preisen dürfte er es auch der hausinternen Konkurrenz schwer machen.

Der Verkaufsberater beim Opel-Händler wird potenziellen Kunden genau erklären müssen, welche Punkte nicht nur bei Corsa und Mokka, sondern auch beim kompakten Astra, die teils deutlich höheren Preise rechtfertigen.

Im Video: Opel Grandland

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Text: Bernd Conrad
Bilder: Hersteller