[Anzeige] Rückenwind im Hinterrad: der Alltag mit dem Klever X Commuter
Wenn man an den Verkehr in Innenstädten denkt, schwirren nicht nur die Worte „Abgase“ und „Feinstaub“ am inneren Auge vorbei, sondern man denkt unweigerlich auch an verschwendete Zeit im Pendlerstau. Wie kann man also seinen eigenen Beitrag für eine sauberere Luft leisten und dem nervigen Stop-And-Go entkommen? Eines vorab: dafür muss man nicht auf ein individuelles Verkehrsmittel verzichten – es gibt eine frischere und auch gesündere Alternative als das Gedränge in der U-Bahn.
Auch und gerade als Auto-Seite erlaubt sich AUTONOTIZEN nicht zum ersten Mal den Blick über den eigenen Tellerrand hinaus: Ich habe ein E-Bike im Alltag getestet.
Vorab ein bisschen Begriffsdefinition: Unter E-Bike oder Pedelec versteht man ein Fahrrad mit Elektromotor, der stets unterstützend, aber niemals komplett eigenständig für Vortrieb sorgt. Außerdem stellt das Antriebssystem bei Geschwindigkeiten über 25 Stundenkilometer die Hilfe des Vortriebs ein. Warum? Der Grund liegt beim Gesetzgeber: Nur so kann eine Versicherungs- und somit eine Kennzeichenpflicht umgangen werden, außerdem wäre sonst ein Führerschein nötig. Aus Sicht der Straßenverkehrszulassungsordnung ist auch kein Helm vorgeschrieben, der aber aus Sicherheitsgründen natürlich stets getragen werden sollte.
Das Test-E-Bike stammt von der Marke Klever Mobility. Die Marke gehört zur KYMCO-Gruppe, einem der globalen Player im Bereich Motorroller, Quads und E-Scooter. KYMCO liefert übrigens auch Motoren an BMW, unter anderem den Range Extender für den BMW i3.
Klever Mobility bietet in Deutschland drei E-Bike-Modellreihen an, von denen die X-Range die trendigste ist. Zum Test trat das Klever X Commuter an. Wie es der Name schon sagt (Englisch „to commute“ = pendeln) ist dieses E-Bike speziell für die alltäglichen Fahrten ins Büro und zu sonstigen Erledigungen konzipiert. Zwei verschiedene Rahmengrößen garantieren eine gute Ergonomie, für mich als groß gewachsenen Menschen darf es natürlich der Rahmen in „L“ sein.
Der puristische Look des Rades wird durch den weiß lackierten Rahmen unterstrichen. Mehrmals bin ich auf „das coole“ Rad angesprochen worden – von Jugendlichen übrigens genauso wie von Menschen im entspannten Lebensabend.
Die ersten Meter dienen der Gewöhnung an da E-Bike. Der Schub des Elektromotors, der beim Klever X Commuter übrigens in drei Stufen einstellbar ist, sorgt sofort für massiven Rückenwind. Vor allem das Hoppeln von einer Verkehrsinsel zu anderen will zwei, drei Mal geübt sein. Guten Dienst erweist hier immer die hydraulische Scheibenbremsanlage.
Nach nicht einmal hundert Metern habe ich das Fahrgefühl auf dem E-Bike verinnerlicht. Und mit jeder Pedalumdrehung steigt nicht nur das Vertrauen in das Rad, sondern auch der Fahrspaß. Hier beeindruckt vor allem die Mühelosigkeit, mit der man auch auf längeren Strecken Reisegeschwindigkeiten von um die 28 Stundenkilometer Dauertempo erreicht.
Wie jetzt? Der Elektromotor unterstützt doch nur bis Tempo 25? Richtig – Aber weil man durch die Kraft der Elektronen bis dahin weit weniger Beschleunigungsenergie aus den eigenen Oberschenkeln abziehen muss, kommt man spielerisch „da hinauf“ und kann die Geschwindigkeit prima halten. So hat das Klever X Commuter bei mir vor allem beim Pendeln vom Vorort in die Innenstadt seine Vorteile voll ausgespielt. Nach 12 Kilometern Fahrstrecke steigt man ohne schweißnasses Hemd vom Rad.
Im Gegensatz zu vielen anderen E-Bikes wurde das Klever X Commuter, wie alle Modelle von Klever Mobility, von Grund auf als Pedelec konstruiert. Man fährt also keinen wie nachträglich montiert wirkenden Akku auf dem Gepäckträger spazieren: der Stromspeicher ist mittig im Rahmen montiert, was der Gewichtsverteilung des Rades dienlich ist.
Der 250 W starke Elektromotor mit 43 Nm maximalem Drehmoment steckt in der Hinterachse. Im Gegensatz zu oft verbauten Mittelmotoren, die also auf Höhe der Pedale liegen, läuft der Antrieb fast lautlos. Im Testzeitraum hat der 360 Wh-Akku für ca. 60 Kilometer hybride Fahrweise gesorgt. Danach wird er einfach an die Haushaltssteckdose angeschlossen. Dafür kann man ihn, wenn man eine Garage hat, einfach im Rad belassen oder auch per Schlüsseldreh entsperren, herausziehen und mitnehmen. So kann das Fahrrad im Hof parken und der Akku in der Wohnung im 4. Obergeschoss geladen werden. Gegen Aufpreis bietet Klever Mobility auch größere Akkus mit 470 Wh und 570 Wh Kapazität an.
Für die passende Übersetzung sorgt die Shimano Deore 10-Gang-Schaltung, die stets sauber und schnell die Übersetzung ändert. Der Bedienhebel für die Schaltung befindet sich rechts am Lenker, links ist Platz für ein Display. Das informiert während der Fahrt über die Geschwindigkeit, die zurückgelegten Kilometer und die Restreichweite des Akkus. Außerdem kann man hier die Dramatik der Elektro-Unterstützung wählen und mit der „Turbo“-Taste für einen maximalen Anschub sorgen. Was bei z.B. Brückenauffahrten sehr hilfreich ist.
Außerdem echt „Klever“: Das Display dient als Herzstück des Fahrrades. Wird es abgenommen – und das sollte es nach jedem Abstellen des X Commuter von Klever Klever Mobility – kann man damit die Aktivierung eines Diebstahlschutzes ermöglichen: Ohne Display am Lenker blockiert das Hinterrad, zudem ertönt ein wirklich lauter Alarmton beim Versuch, das Rad dennoch zu bewegen. Display und E-Bike bilden eine symbiotische Einheit, man kann also als Langfinger nicht einfach anonym ein neues Display für ein geklautes Rad bestellen.
Das eigene Auto blieb während der Testtage des Klever X Commuter fast durchweg in der Garage. Kleinere Einkäufe können mit dem E-Bike genauso erledigt werden wie die Fahrt zu einem Geschäftstermin oder zum Lauftreff. Also schränkt nur schlechtes Wetter den Aktionismus mit dem E-Bike ein, aber zumindest leichter Nieselregen kann mit der richtigen Bekleidung auch auf dem E-Bike ausgehalten werden.
Gut angezogen ist man, wie oben erwähnt, mit dem X Commuter auch immer. Um für die unterschiedlichsten Einsatzgebiete gerüstet zu sein, würde ich mir zumindest im Zubehörprogramm von Klever Mobility noch eine gefederte Vordergabel und griffsympathischere Lenkergriffe wünschen – beides ist natürlich Geschmackssache.
Wenn ich ein Fahrrad als reines Sportgerät, z.B. ein Mountain Bike oder ein Rennrad, kaufe, lege ich persönlich nach wie vor Wert auf den klassischen Muskelantrieb. Als Alltagsrad ist das E-Bike X Commuter von Klever Mobility aber in kürzester Zeit zu einem guten Freund geworden, der nicht nur die Lust am Radfahren neu entfacht, sondern sich damit auch als umweltfreundliche und gesündere Alternative für die Stadt empfiehlt.
Technische Daten
Klever Mobility X Commuter |
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Getriebe | Shimano Deore 10-Gang-Schaltung |
Elektromotor: Maximale Leistung kW | 250 W |
Elektromotor: Maximales Drehmoment | 43 Nm |
Batterie | 360 Wh |
Höchstgeschwindigkeit elektrisch | 25 km /h Unterstützungs-Limit |
Höchstgeschwindigkeit | Hängt vom Fahrer ab. Im Test: 32,6 km/h lt. Tacho |
Reifenmarke und –format des Testwagens | Schwalbe Super Moto X 27.5x2.4" |
Leergewicht | 25 kg |
Grundpreis | 3.599 Euro |
Testwagenpreis | 3.599 Euro |