Start zum Dauertest des Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid.
Es hat lange gedauert, bis der aktuelle Mitsubishi Outlander seinen Weg nach Europa und somit auch zu den deutschen Händlern der japanischen Marke gefunden hat. Seit wenigen Wochen steht der Plug-in Hybrid jetzt in den Schauräumen. Inklusive der Vorführwagen sind 2025 bisher 606 Einheiten zugelassen worden, parallel noch 756 Exemplare des Auslaufmodell Eclipse Cross Plug-in Hybrid.
Einziger Japaner
Der Outlander ist in vielerlei Hinsicht wichtig für Mitsubishi. Nicht nur, weil er als Flaggschiff im Modellprogramm eine kaufkräftigere Kundschaft anzieht und als Plug-in Hybrid auch Firmenwagenfahrer anspricht. Sondern auch als Bekenntnis des Konzerns zu Europa. Während die kleineren Modelle Colt und ASX in Kooperation mit Allianzpartner Renault (Clio bzw. Captur) entstanden und auch in dort gebaut werden, ist der Outlander aktuell der einzige offizielle Japan-Import mit dem Drei-Diamanten-Logo auf deutschen Straßen.
Mit einer Länge von 4,72 Metern fährt der Mitsubishi Outlander in der SUV-Mittelklasse vor, buhlt hier gemeinsam mit Skoda Kodiaq und VW Tayron um Kunden. Zu den Mitbewerbern bei der Neuwagenentscheidung am Küchentisch dürften aber vor allem auch die Plug-in Hybride Mazda CX-60 und Honda CR-V zählen. Der Mitsubishi ist einzig als PHEV zu haben. Unter dem Blechkleid steckt die weiterentwickelte Technik aus dem Vorgänger und dem kleineren Eclipse Cross.
Das Japan-SUV kombiniert einen 2,4 Liter großen Vierzylinder-Benziner, der ohne Aufladung auskommt und 100 kW / 136 PS leistet, mit zwei Elektromotoren. Die Maschine an der Vorderachse kommt auf 85 kW (116 PS) und ein Drehmoment von 255 Newtonmetern. Hinten steckt ein E-Motor mit 100 kW (136 PS), der 195 Newtonmeter Drehmoment beisteuert. Damit hat der Outlander Allradantrieb, die Systemleistung liegt bei 225 kW / 306 PS. 22,7 kWh fasst der Lithium-Ionen-Akku an Bord des SUV, er soll nach WLTP-Norm, in Verbindung mit den großen 20-Zoll-Felgen der höheren Ausstattungslinien, für eine elektrische Reichweite von 83 Kilometern sorgen. Den EV-Fahrmodus kann man auf Tastendruck aktivieren, oder man überlasst der Software des Hybridsystems die Wahl. Dann fährt der Outlander oft im seriellen Modus, bei dem der Benziner als mitgeführtes Kraftwerk Energie produziert, ohne die Räder direkt anzutreiben, oder als paralleler Hybrid mit direkter Verbindung des Verbrenners auf den Antrieb.
Im Livestream der Energieflussanzeige hinter dem Lenkrad kann man dem Hybridkonzept bei der Arbeit zusehen, ansonsten zeigt die Unauffälligkeit der Wechselspiele die hohe Kompetenz von Mitsubishi Motors im Bereich der Plug-in Hybride. Überbordende Dynamik stand dabei, trotz der nominell üppigen Systemleistung, nicht im Lastenheft. In 7.9 Sekunden beschleunigt der Outlander aus dem Stand auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit wird – zur Schonung der Elektroantriebs-Komponenten – bei 170 km/h begrenzt. Rein elektrisch sind bis zu 135 km/h möglich.
Im Video: Fahrbericht Mitsubishi Outlander PHEV
Zum hier gezeigten Testwagen mit dem Kennzeichen FB OZ 242E gibt es eine besondere Verbindung. Beim ersten Kennenlernen Ende März 2025 trat genau er zum ersten Fahrbericht an, mit damals jungfräulichen 28 Kilometern auf der digitalen Anzeige des Zählers. Mittlerweile ist das Auto eingefahren. Mit vollem Akku verkündet der Reichweitenrechner übermotiviert einen E-Radius von 133 Kilometern. Bei sommerlichen Temperaturen haben wir in den ersten Tagen der gemeinsamen Zeit elektrische Reichweiten von 78 bis 82 Kilometern im Überlandverkehr mit geringem Stadt-Anteil erreicht. Weit weniger also, als die Anzeige im Cockpit anfangs versprach, aber voll auf Kurs des WLTP-Normwerts. Die mittels Schaltwippen am Lenkrad fünfstufig regelbare Energie-Rekuperation motiviert dazu, die Effizienzsteigerung – im wahrsten Sinne des Wortes – selbst in die Hand zu nehmen.
Bei der Ladeleistung will es der Mitsubishi nicht übertreiben. Er nuckelt Strom über Nacht (oder tagsüber am Arbeitsplatz) mit maximal 3,7 kW. Das einphasige Onboard-Ladegerät gibt auch bei einer 11-kW-Wallbox nicht mehr her. In knapp sieben Stunden ist der Akku voll. Als aktuell einziges Modell bei uns verfügt der Outlander zudem über einen CHAdeMO-Stecker. Hier sollen rund 50 kW Leistung ermöglicht werden. Wir planen, im Rahmen des Dauertests eine entsprechende Ladesäule zu finden und das nachzuprüfen. Außerdem sind wir auf der Suche nach einem Adapter, mit dem an auch an einem Schnelllader mit CCS-Standard Energie in den Akku bekommt.
Keinen Spielraum gibt es beim Fahrwerk, es gibt keine einstellbaren Dämpfer. Das von den Entwicklern gewählte Set Up betont die Flauschigkeit des Reisens und zielt klar auf schnurgerade Highways in den USA und gut ausgebaute, tempolimitierte Autobahnen im Heimatland Japan ab. Die weichen Dämpfer schwingen gerne nach, was bei Wellen im Asphalt und anderen Anregungen keine ideale Kombination mit den großen 20-Zoll-Rädern darstellt. Der Aufbau ist stets minimal in Bewegung. Ob das auf Langstrecken stört? Wir werden bald berichten!
Preise und Ausstattung

Der Mitsubishi Outlander tritt mit seiner hohen, chrombehangenen Front selbstbewusst auf. Das gilt auch für die Preise. Die Basis-Ausstattung startet bei 49.990 Euro. Unser Testwagen trägt das höchste Level, passenderweise mit dem Namen Top. Hier sind dann adaptive LED-Scheinwerfer (auch bei Intro Edition), das Panorama-Glasschiebedach, eine Dreizonen-Klimaautomatik und das famos klingende Yamaha-Soundsystem mit elf Lautsprechern und Subwoofer an Bord. Begleitet werden die Klänge der Musik aber auch hier vom steten Gebimmel der Warnhinweise zu Tempo, Fahrerblickrichtung und anderen Dingen.
59.490 Euro kostet der Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid in der Top-Ausstattung. Die optionale Lackierung in Mondsteingrau-Metallic mit schwarzem Dach hebt den Listenpreis auf 61.040 Euro. Die schwarze Leder-Innenausstattung ließe sich für 2.000 Euro Aufpreis bei der Wahl des Luxury-Pakets mit braunem Leder ersetzen, zudem ist dann auch eine Massagefunktion für die Vordersitze mit Heizung und Lüftung (beides beim Outlander Top serienmäßig) enthalten.
Fazit

Der Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid bietet viel Platz in beiden Reihen und dank großem Akku eine ordentliche elektrische Reichweite. Im Dauertest werden wir klären, wie der Umgang mit dem Hybrid im Alltag gelingt und ob die überschaubare Ladeleistung für Einschränkungen im Umgang mit dem Japaner sorgt. Außerdem wird es Gelegenheiten geben, den Fahrkomfort auch auf langen Strecken zu prüfen.
Technische Daten
Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid Top
- Antriebsart
- Plug-in Hybrid
- Antrieb
- elektrischer Allradantrieb
- Hubraum
- 2.360 Nm
- Anzahl und Bauform Zylinder
- 4 in Reihe
- Maximale Leistung kW / PS
- 100 kW / 136 PS bei 5.000 U/min
- Max. Drehmoment
- 203 Nm bei 4.000 U/min
- Elektromotor vorn: Maximale Leistung kW
- 85 kW (116 PS)
- Elektromotor vorn: Maximales Drehmoment
- 255 Nm
- Elektromotor hinten: Maximale Leistung kW
- 100 kW (136 PS)
- Elektromotor hinten: Maximales Drehmoment
- 195 Nm
- Systemleistung: kW / PS
- 225 kW / 306 PS
- Batterie
- 22,7 kWh
- Batterie: Typ
- Lithium-Ionen
- Maximale Ladeleistung Gleichstrom (DC)
- 50 kW (über CHAdeMO)
- Maximale Ladeleistung Wechselstrom (AC)
- 3,7 kW (einphasig)
- Tankinhalt
- 53 Liter
- Beschleunigung 0-100 km/h
- 7,9 Sekunden
- Höchstgeschwindigkeit elektrisch
- 135 km/h
- Höchstgeschwindigkeit
- 170 km/h
- Norm-Verbrauch kWh / 100 km
- 23,5 kWh
- Norm-Verbrauch auf 100km
- 0,8 Liter / 7,1 - 7,3 Liter bei entladener Batterie
- Reichweite nach Norm
- 83- 85 Kilometer elektrisch
- Kofferraumvolumen
- 495 - 1.404 Liter
- Reifenmarke und –format des Testwagens
- Bridgestone Alenza 255/45 R20
- Leergewicht
- 2.120 kg
- Anhängelast (gebremst)
- 1.600 kg
- Stützlast
- 80 kg
- Dachlast
- 80 kg
- Länge / Breite / Höhe
- 4.719 / 1.862 / 1.750 mm
- Basispreis Baureihe
- 49.990 Euro
- Basispreis Modellvariante
- 59.490 Euro
- Testwagenpreis
- 61.040 Euro