Honda HR-V Hybrid

Honda HR-V Hybrid Nur auf den ersten Blick teuer?

4:26 Min.

Der überarbeitete Honda HR-V im Fahrbericht mit Video-Review.

Der Honda HR-V ist seit rund dreieinhalb Jahren auf dem Markt. Der 4,34 Meter lange SUV-Crossover wirbt in einem heißumkämpften Marktsegment um Kunden und will dort vor allem mit seinem effizienten Hybridantrieb punkten. Seit Frühjahr 2025 steht das Facelift in den Verkaufsräumen der Händler.

Neue Front zum Facelift

Zu erkennen ist der überarbeitete Honda HR-V an einem neuen vorderen Stoßfänger und einem geänderten Kühlergrill. Zwischen den Scheinwerfern, die eine frische Tagfahrlicht-Signatur und abgedunkelte Gehäuse-Innenseiten bekommen haben, werden von einer Querleiste verbunden. Je nach Konfiguration ist sie schwarz oder silbern lackiert. Das Facelift umfasst zudem ein neues Innenleben der Lichtleiste am Heck, für die Karosserie stehen drei neue Lackfarben zur Wahl.

Die Cockpit-Architektur bleibt unverändert. Auch dieser Honda gefällt mit einer sinnvollen Mischung aus Tasten und Drehreglern nebst dem nicht zu großen Infotainment-Touchscreen. Die Grafiken des Navigationssystem wirken zwar nicht mehr taufrisch, in den meisten Fällen dürfte man aber eh die Routenführungs-App eines Smartphones nutzen. Das Telefon kann induktiv geladen werden, während es ohne Kabelverbindung Inhalte via Apple Car Play oder Android Auto auf den Monitor schickt. Der untere Bereich der Mittelkonsole mit der Smartphone-Ablage wurde umgestaltet.

Der Honda HR-V im Video

Gewohnt großzügig ist das Platzangebot im Innenraum des Honda HR-V. Außerdem gefällt der Japaner mit einer Variabilität. Wie der kleinere Honda Jazz erlaubt er das Aufstellen der Sitzflächen im Fond für den Transport von sperrigen Gegenständen. Der Hersteller spricht hierbei vom „Magic Seats“-Konzept. Außerdem kann man, zur Vergrößerung des 319 Liter fassenden Kofferraum, die Rücksitzlehnen nach vorne klappen. Dabei senken sich die Sitzflächen leicht ab, es entsteht eine ebene Ladefläche mit bis zu 1.289 Liter Volumen.

Nach wie vor wird der Honda HR-V bei uns ausschließlich als Vollhybrid, also mit selbstladendem Akku ohne Stecker, angeboten. Das bei Honda e:HEV genannte System nutzt im HR-V einen 96 kW (131PS) starken Elektromotor als primäre Antriebsmaschine. Der 1,5 Liter große Benziner mit 79 kW / 107 PS wird als Energielieferant hinzugeschaltet. Dabei spricht man von einem seriellen Hybrid. In bestimmten Fahrzuständen stellt eine Überbrückungskupplung die Verbindung zwischen Benziner und Vorderrädern her, das System wechselt in den parallelen Modus. 5,4 Liter je 100 Kilometer verbraucht der Hybrid laut WLTP-Norm. Dieser Wert konnte in früheren Tests auch locker erreicht werden.

Vom Zusammenspiel der Motoren und dem Wechsel von einem Modus in den anderen bekommt man an Bord des Honda HR-V kaum etwas mit, sofern man nicht die Energieflussanzeige im Cockpit beobachtet. Mit dem Facelift wurde die Geräuschdämmung verbessert. Nicht nur Geräusche aus dem Antrieb, sondern auch aus den Radkästen und vom Verkehrsumfeld dringen nur noch leise in den Innenraum durch. Beim Rangieren hilft jetzt, ab der Ausstattungslinie Advance Style, eine 360-Grad-Kamera-Rundumsicht. Die Fahrwerksabstimmung verortet den Honda HR-V auch weiterhin im Komfortbereich. Die Federung schluckt große wie kleine Unebenheiten gekonnt weg, sie fördert – wie der Antrieb – einen entspannten Fahrstil.

Preise und Ausstattung

Der untere Bereich der Mittelkonsole wurde beim Facelift überarbeitet.

Die Preise für den Honda HR-V starten bei 34.700 Euro. Damit ist das japanische SUV, das sich größenmäßig zwischen Kleinwagen und Kompaktklasse ansiedelt, nicht günstig. Erst, wenn man neben der umfangreichen Serienausstattung auch die großzügigen Platzverhältnisse im Fond bei einer Proberunde erfährt und erkennt, dass der HR-V es auch mit durchaus größeren Mitbewerbern aufnehmen kann, lässt sich der Japaner objektiv besser einordnen. Eine Aufgabe, denen sich die Händler stellen müssen.

Über dem Basismodell HR-V Elegance parkt die Ausstattungslinie Advance in Preisliste und Konfigurator. Für sie sind dann weitere Pakete bestellbar. Unser Testwagen, lackiert in „Seabed Blue Pearl“ hört auf den komplizierten Namen HR-V Advance Style Plus. Bei ihm sind, neben einem Soundsystem mit zehn Lautsprechern und Zweifarb-Lackierung, auch ein schwarzer Dachhimmel innen und ein Panorama-Glasdach serienmäßig. Der Listenpreis: 41.300 Euro. Dazu kommt die Perleffekt-Lackierung für 800 Euro, der Fahrzeugpreis summiert sich also auf 42.100 Euro.

Fazit

Der frisch geliftete Honda HR-V steht bereits beim Händler.

Das Facelift aktualisiert die Optik des Honda HR-V, außerdem gibt es eine bessere Geräuschdämmung für den Innenraum. Unverändert bleibt der effiziente Hybridantrieb. Er passt zum komfortabel abgestimmten Fließheck-SUV, das auch nach der Überarbeitung mit innen Werten glänzt. Das und die umfangreiche Serienausstattung machen den Honda HR-V kaum teurer als die Konkurrenz.

Technische Daten
Honda HR-V e:HEV Advance Style Plus

Antriebsart
Hybrid
Antrieb
Frontantrieb
Hubraum
1.498 ccm
Anzahl und Bauform Zylinder
4 in Reihe
Maximale Leistung kW / PS
79 kW / 107 PS bei 4.500 - 5.000 U/min
Max. Drehmoment
131 Nm bei 4.500 - 5.000 U/min
Elektromotor: Maximale Leistung kW
96 kW (131 PS)
Elektromotor: Maximales Drehmoment
253 Nm
Tankinhalt
40 Liter
Beschleunigung 0-100 km/h
10,8 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit
170 km/h
Norm-Verbrauch auf 100km
5,4 Liter
Verbrauch real auf 100km
5,8 Liter (lt. Bordcomputer)
Leergewicht
1.452 kg
Dachlast
45 kg
Länge / Breite / Höhe
4.355 / 2.028 (mit Außenspiegeln) / 1.582 mm
Basispreis Baureihe
34.700 Euro
Basispreis Modellvariante
41.300 Euro
Testwagenpreis
42.100 Euro
Text: Bernd Conrad
Bilder: Matthias Gill, Bernd Conrad