Der Skoda Elroq RS im ersten Fahrbericht.
Bestseller mit Ansage. Schon bei den ersten Testfahrten des Skoda Elroq war klar, dass die Tschechen mit ihrem kompakten Elektro-SUV einen neuen Bestseller an den Start rollen. Zum Jahreswechsel 2024 / 2025 begann der Verkauf. Und gerade mal fünf Monate später meldet der Vertrieb rund 70.000 Bestellungen.
Das Rezept für den Erfolg ist klar definiert. Mit 4,49 Metern Länge ist der Skoda Elroq kompakt genug für alle Lebenslagen, bietet auf Basis des MEB (Modularer Elektroantriebs-Baukasten) den Fahrkomfort und das Platzangebot des größeren Enyaq. Nur beim Kofferraum muss der kürzere Elroq etwa knausern, bietet 470 statt 585 Liter.
Erster Allrad-Elroq
Nicht nur Plattform und Innenraum bis hin zum Cockpit mit dem 13 Zoll großen Infotainment-Bildschirm sind bei Elroq und Enyaq identisch, auch die Antriebspalette deckt sich größtenteils. Das gilt auch für das sportliche Topmodell, bei Skoda mit den Zusatzbuchstaben RS gekennzeichnet. Jetzt wird auch die Elroq-Baureihe mit einem RS nach oben abgerundet.
Der Doppelmotorenantrieb kommt auf eine Systemleistung von 250 kW (340 PS). Energie liefert der Lithium-Ionen-Akku im Fahrzeug mit einer nutzbaren Speicherkapazität von 79 kWh (brutto 84 kWh). Laut WLTP-Norm sind damit, abhängig von der Konfiguration des Fahrzeugs, zwischen 523 und 546 Kilometer Reichweite möglich. Etwas weniger als beim identisch motorisierten Enyaq, der mit seiner längeren Karosserie und vor allem als SUV-Coupé mit Fließheck etwas aerodynamischer ist und somit ein paar Kilometer weiter kommt. Die maximale Ladeleistung über den CCS-Anschluss liegt bei 185 kW, an einer Wallbox oder öffentlichen Ladesäule wird frische Energie über drei Phasen mit 11 kW gezogen.
Der Elroq RS im Video (ab 18.06.25 17:00h)
Wir sind mit dem neuen Skoda Elroq RS auf ersten Testfahrten in seiner tschechischen Heimat unterwegs. Auf den Autobahnen mit Tempolimit 130 bleibt die Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h tabu. Vielmehr beweist der Kompakte hier bei aktivierter Fahrassistenz seinen hohen Fahrkomfort. Im Komfort-Modus erlaubt das serienmäßige DCC-Fahrwerk mit adaptiven Dämpfern ein leichtes Nachschwingen der Karosserie nach kurzen Anregungen. Das ist auch auf der Landstraße spürbar, dazu kommen die größeren ungefederten Massen mit den optionalen 21-Zoll-Rädern. Querfugen oder Wurzelaufbrüche werden straff überrollt, wozu die wogende Abstimmung des Fahrwerks nicht passt. Abhilfe schaffen der Wechsel in den Normal- oder noch besser in den Sportmodus, wobei der Elroq RS dann Langstreckenkomfort einbüßt. Wer ihm Elektro-SUV nicht nur einen verkappten Hot Hatch sieht, sondern auch ein Reiseauto, der sollte möglicherweise besser zu den serienmüßigen 20-Zoll-Rädern greifen (eine Konfiguration, die wir noch nicht ausprobieren konnten).
Auf kurvigen Strecken, und erst recht auf einem für die Testfahrten präparierten Kurs auf einem Testgelände, freut man sich über das sanft drückende Heck und die präzise Lenkung. Der stärkere Elektromotor mit 210 kW (286 PS) und 545 Newtonmeter Drehmoment sitzt hinten. Er drückt den Elroq bei forcierter Gangart gut beherrschbar um den Scheitelpunkt einer Kurve, ohne dass das ESP zum Einsatz kommen muss. Die gut konturierten Sportsitze mit Mikrofaser-Bezügen beweisen spätestens jetzt ihre Kompetenz beim Seitenhalt.
Den Wert von 5,4 Sekunden für die Beschleunigung auf 100 km/h glauben wir der Werksangabe gerne. Bei Vollstrom zieht der Elroq RS zügig voran, dabei wir die Beschleunigung linear aufgebaut. Der berüchtigte Tritt ins Kreuz fehlt diesem Elektroauto. Auch Spielereien wie künstlichen Motorsound oder Gangwechselmöglichkeiten in einem virtuellen Getriebe verkneift sich der Skoda Elroq, der auch als RS gesittet auftritt. Auch beim optischen Auftritt hält er sich zurück. Für manche Betrachter dürfte er vielleicht sogar zu sehr mit dem Elroq Sportline zu verwechseln sein.
Aktuell ist der Elroq RS das einzige Modell der Baureihe mit Allradantrieb. Mit einem Listenpreis von 53.050 Euro liegt er über dem Elroq 85 Sportline mit 210 kW starkem Heckantrieb. Der größere Enyaq RS mit ebenfalls 250 kW liegt mit 58.600 Euro um 5.550 Euro über dem Elroq. Bei der Serienausstattung unterscheiden sich die beiden Brüder. Die Wärmepumpe kostet im Elroq Aufpreis, dafür sind bei ihm das DCC-Fahrwerk und das Head-up-Display mit AR-Inhalten (Augmented Reality) serienmäßig.
Unser Elroq-RS-Testwagen kommt mit Max-Paket (u.a. elektrische Sitzverstellung und Massage), Wärmepumpe, 21-Zol-Felgen, Winterpaket, Anhängerkupplung und der optionalen Lackierung in Stahlgrau auf einen Listenpreis von 57.350 Euro. Ein identisch ausgestatteter Enyaq RS mit Steilheck steht für 62.150 Euro (4.800 Euro mehr) im Konfigurator.
Fazit

Auch als sportlicher RS ist der Skoda Elroq vor allem ein geräumiger, praktischer und komfortabler Alltagsbegleiter. Die Mehrleistung nimmt man gerne mit, im Alltag dürfte aber vor allem das Plus bei Traktion und Kurvengierigkeit durch den Allradantrieb eine Rolle spielen. Wer nicht zu viele Informationen über den Zustand der Straße im Auto spüren will, der sollte auf die optionalen 21-Zoll-Felgen verzichten.
Technische Daten
Skoda Elroq RS
- Antriebsart
- Elektro
- Antrieb
- Allradantrieb
- Getriebe
- Eingang-Reduktionsgetriebe
- Elektromotor vorn: Maximales Drehmoment
- 134 Nm
- Elektromotor hinten: Maximales Drehmoment
- 545 Nm
- Systemleistung: kW / PS
- 250 kW (340 PS)
- Batterie
- 79 kWh netto (84 kWh brutto)
- Batterie: Typ
- Lithium-Ionen
- Maximale Ladeleistung Gleichstrom (DC)
- 185 kW
- Maximale Ladeleistung Wechselstrom (AC)
- 11 kW (dreiphasig)
- Beschleunigung 0-100 km/h
- 5,4 Sekunden
- Höchstgeschwindigkeit
- 180 km/h
- Norm-Verbrauch kWh / 100 km
- 16,4 - 17,2 kWh
- Reichweite nach Norm
- 523- 546 km
- Realer Verbrauch im Testzeitraum kWh/100 km
- 17,8 kWh (lt. Bordcomputer)
- Kofferraumvolumen
- 470 - 1.580 Liter
- Leergewicht
- 2.229 - 2.342 kg
- Anhängelast (gebremst)
- 1.200 kg
- Stützlast
- 75 kg
- Dachlast
- 75 kg
- Grundpreis
- 53.050 Euro
- Testwagenpreis
- 57.350 Euro