Ford Edge und seine SUV-Geschwister
Ford kündigt an, auf der IAA die Europa-Version des Mittelklasse SUV Edge zu zeigen und nennt gleichzeitig den Termin der Markteinführung: Mitte 2016. Das überrascht dann doch, wurde der Edge doch schon Anfang 2015 in Europa durch den PR-Fleischwolf gedreht und spätestens seit Frühjahr häufen sich zum Beispiel in Onlineforen die Nachfragen, wann es denn endlich losgeht.
Extrem lange Vorlaufzeiten haben bei Ford fast schon Tradition, selbst das Focus-Facelift wurde über ein halbes Jahr vor dem Marktstart schon offiziell gezeigt. Ein Wunder, wie Ford es dann immer schafft, den Vorgänger doch noch weiter zu verkaufen. Den Mondeo zählen wir hier mal nicht mit, dieses unrühmliche Beispiel äußerer Umstände, da nach der Messepremiere in Paris 2012 ja erstmal das Werk in Belgien geschlossen wurde – der Mondeo kam mit zwei Jahren Verspätung auf den Markt.
Zusammen mit dem Edge – die Motorauswahl beschränkt sich sinnigerweise auf Diesel mit 180 und 210 PS – zeigt Ford auch aufgehübschte Versionen der anderen SUV Baureihen. Der Kuga katapultiert sich mit dem Touchscreen-Bediensystem aus dem Focus ein paar Infotainment-Ligen weiter nach oben während der kleine EcoSport weiter den Anschluss sucht. Trotz SUV-Boom, der aus Brasilien importierte Kraxler war mit seinem südamerikanischen Qualitäts- und Materialverständnis doch zu viel des Guten – ach nein zu wenig! Schon bei der Vorstellung fragten sich manche Journalisten in aller Öffentlichkeit, wie dieses Fahrzeug den Vorstandssegen erhalten hat. Jetzt will Ford mit besseren Materialien und einer ordentlichen Verarbeitung verlorenen Boden gut machen. Und weil der Ecosport auf dieser Mission in Europa größtenteils Großstadtasphalt unter den Rädern hat, entfällt das fünfte am Heck – einparkende Bestager wird es freuen.
Text: Bernd Conrad