Alltagstest des Kia Sorento mit neuem Achtang-Automatikgetriebe.
Die Konkurrenz im wachsenden Markt der SUV schläft nicht. Dem Kia Sorento, der seit Anfang 2015 in dritter Modellgeneration verkauft wird, stellt sich auch ein konzerninterner Widersacher in Form des jüngst neu aufgelegten Hyundai Santa Fe in den Weg.
Der Lebenszyklus war aber nicht der einzige Grund für ein Facelift des Kia Sorento. Es galt auch, die Technik fit für aktuelle Gesetzesvorgaben zu machen. Beide Motorvarianten erfüllen seit der Überarbeitung im vergangenen Jahr die Abgasnorm Euro 6d-Temp.
Weiterhin dürfte der 185 PS starke 2,4 Liter-Benziner nur eine Außenseiterrolle spielen, der kernige Diesel mit 2,2 Litern Hubraum und 441 Nm maximalem Drehmoment passt besser in das große SUV zum Cruisen und Hängerziehen.
Mit einem SCR-Katalysator zur Abgasreinigung gibt er sich möglichst sauber, die Leistung bleibt bei 147 kW / 200 PS. Der Vierzylinder-Turbodieselmotor hat sich aber in eine neue Partnerschaft geflüchtet, er ist jetzt mit einem von Kia selbst entwickelten Achtgang-Automatikgetriebe verheiratet.
Im Fernvergleich mit dem Vor-Faceliftmodell und dessen Sechsgang-Automatik ist kein großer Unterschied herausfahrbar. Mit 205 km/h ist der Sorento, bedingt durch eine andere Übersetzung der acht Fahrstufen, jetzt minimal schneller (bisher 200 km/h), was aber im Alltag nicht ins Gewicht fällt.
Auch die neue Schaltbox wechselt sanft und manchmal bedächtig das Zahnradpaar, sportliche Naturen sind ihr fremd. Diät aber auch. Der durchschnittliche Testverbrauch liegt bei neun Litern Diesel auf 100 Kilometer, ebenso viel wie beim 2016 gefahrenen Vorgänger.
Neben optischen Retuschen an Front und Heck und dem neuen Lenkrad ist das Head-up-Display für Vielfahrer die wohl wichtigste Neuerung am Kia Sorento. Es ist bei der Ausstattungsvariante Platinum Edition serienmäßig an Bord und für die ebenfalls neue GT-Line mit Trittbrettern und sportlichem Zierrat als Option in einem Paket zu haben.
Relevante Fahrinformationen wie Geschwindigkeit, Verkehrszeichen und Navigationshinweise werden direkt auf die Windschutzscheibe gespiegelt. Die Anzeige ist bei Tag und Nacht klar und deutlich ablesbar, verschwindet aber wie die meisten ihrer Artgenossen, sobald man eine Sonnenbrille mit polarisierten Gläsern trägt.
Das Kombiinstrument hinter dem Lenkrad ist unverändert, ebenso das acht Zoll große Display für Infotainment und Navigation. Hier zeigt sich der Zahn der Zeit. Obwohl das System mit einer Smartphone-Integration per Apple CarPlay und Android Auto durchaus modern gehalten wurde, zeigt die Auflösung der Straßenkarte, der TMC-Verkehrsdienst sowie das Kartenmaterial auf SD-Karte doch, dass der Kia Sorento schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat.
Den kumpeligen Großvater gibt er auch in Sachen Hardware. Viel Platz, sehr bequeme Sitze in den ersten beiden Reihen und ein entspannter Charakter laden zum Verweilen ein. Nicht unbedingt mit golden eingepacktem Bonbon, sondern auf langen Strecken.
Für „mal kurz ums Eck“ tut es der Kia Sorento auch als Siebensitzer, sofern man die optionalen Sitze im sonst 605 Liter großen Gepäckabteil mitbestellt hat. Kinder können hier auf dem Weg zur Party oder dem Fußballplatz durchaus sitzen, Erwachsene eher weniger.
Fazit zum Kia Sorento
Weiterhin gilt der Kia Sorento als komfortabler, großer SUV für Familien und Langstreckenfahrer. Mit den Jahren gewinnt der an Reife, setzt aber auch durchaus Patina an. Die größte Herausforderung findet sich in der Preisliste. Moderne Konkurrenten wie der Skoda Kodiaq bieten eine ähnliche Raumfülle und sparsamere Motoren bei deutlich günstigeren Tarifen.
Technische Daten
Kia Sorento 2.2 CRDI GT-Line |
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Hubraum | 2.199 ccm |
Anzahl und Bauform Zylinder | 4 in Reihe |
Maximale Leistung kW / PS | 147 kW / 200 PS bei 3.800 U/min |
Max. Drehmoment | 441 Nm bei 1.750 - 2.750 U/min |
Getriebe | Achtgang-Automatik |
Beschleuningung 0-100 km/h | 9,4 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 205 km/h |
Norm-Verbrauch auf 100km | 6,2 Liter |
Verbrauch real auf 100km | 9,0 Liter |
Leergewicht | 1.985 kg |
Länge / Breite / Höhe | 4.800 / 1.890 / 1.685 mm |
Grundpreis | 50.450 Euro |
Testwagenpreis | 55.020 Euro |