Deutsche Unternehmer planen für 2021 den Start des elektrischen eBussy. Erste Händler sind schon an Bord.
Der gefeierte StreetScooter wird eingestellt. e.Go Mobile hat es nicht geschafft, den Kleinwagen Life erfolgreich am Markt zu platzieren und hat Anfang des Monats Insolvenz angemeldet. Sono Motors ist vom ursprünglichen Zeitplan für den Sion meilenweit entfernt. Schlechte Zeiten für Elektroauto-Start-ups? Das scheint das Unternehmen eMobs nicht gelten zu lassen. Dort wird aktuell der eBussy zur Serienreife entwickelt.
Modularer Aufbau
Das Konzept sieht ein modular aufgebautes Elektroauto vor, dass sowohl gewerblich als auch privat eingesetzt werden kann. Den Umbau sollen auch die Kunden eigenhändig vornehmen können, um zum Beispiel einen Pritschenwagen für das Wochenende zum Bus oder gar zu einem Camper umzuwandeln. Das Grundmodell ist 3,65 Meter lang und nimmt damit deutlich weniger Verkehrsraum ein als ein moderner Kleinwagen. Verschiedene Aufbauten sollen den eBussy auch verlängern können.
Der kleine Campervan wird, so die Idee, eine 2,10 x 1,30 Meter große Liegefläche im Innenraum bieten. Umsatzpotenziale dürften die Planer also vor allem im Zubehör sehen, das zusätzlich zum Basisfahrzeug verkauft wird. Dieses soll eine Zulassung als Leichtfahrzeug der Klasse L7e erhalten, so wie es schon mit dem Renault Twizy der Fall ist.
Der Elektroantrieb an allen vier Rädern bring maximal 15 kW (20 PS) Leistung. Das soll ausreichen, um den eBussy bei Bedarf (und je nach Aufbau) auf bis zu 90 km/h zu beschleunigen. Modular wie die Karosserie soll auch das Batteriepaket sein. Samsung SDI und Sanyo liefern die Zellen für Akkus, die in 1,25 kWh-Paketen eingebaut werden. Die Bandbreite im Auto reicht von 10 bis 30 kWh in 24 Modulen, die Reichweite gibt der Hersteller vorab mit 200 bis 800 Kilometern an.
Preise ab 15.800 Euro
Dazu sollen auch Solarzellen am Fahrzeug beitragen, die im Idealfall bis zu 13 kWh Storm am Tag produzieren und in die Batterie speisen können.
Beim Vertrieb setzen die eBussy-Macher auf erfahrene Händler. Autohäuser von etablierten Marken wie Hyundai und Opel sind bereits an Bord. Auch bei der Produktion sollen bestehende Strukturen genutzt werden. Im dritten Quartal 2021 plant man mit dem Start der Fertigung bei einem Dienstleister am Standort Heinsberg in Nordrhein-Westfalen.
150.000 eBussy will man in den ersten fünf Jahren bauen. Sie sollen zu Preisen ab 15.800 Euro für die Kabine mit Fahrgestell verkauft werden. Der Campervan wird mit geplanten 28.800 Euro deutlich teurer.