Subaru XV 2.0i 2018 Charaktertyp im SUV-Mainstream

Der neue Subaru XV mit Zweiliter-Boxermotor im Fahrbericht.

Sie bevölkern die Parkplätze vor Verbrauchermärkten und Möbelhäusern, stauen sich den verkehrsberuhigten Bereich vor der Grundschule entlang und teilen sich Carports mit Grill und Rädern: trendige Kompakt SUV, gerne mit Sportpaket, Fake-Endrohblenden und immer öfter auch mit Vorderradantrieb.

Subaru XV 2.0i Exclusive+ Fahrbericht Test Review Fotos Daten

In dieser SUV-Big-Band will auch der Subaru XV mitspielen. Der kommt jetzt in zweiter Modellgeneration auf den Markt und wird auch künftig für die ein oder andere, geschickt eingesetzte Disharmonie und in Erinnerung bleibende Soli im großen Konzert sorgen.

Denn beim Spiel der Lifestyle-SUV macht er zwar gerne mit, bleibt aber nicht bei der Einfahrt zum Feldweg hängen. Wie es sich für einen viertürigen Subaru gehört, treibt auch der XV permanent alle vier Räder an. Dabei wird die Kraft im Verhältnis 60% vorne / 40% hinten an die Räder gebracht und natürlich je nach Bedarf auch anders verteilt.

Subaru XV 2.0i Exclusive+ Fahrbericht Test Review Fotos Daten

Die Leistung stellen zwei Benzinmotoren zur Verfügung, beide wie gehabt in Boxer-Bauweise. Einen Diesel gibt es im neuen XV nicht mehr, der Selbstzünder hat bei der Marke allgemein ausgedient. Neben dem Basismotor mit 114 PS aus 1,6 Liter Hubraum kann man im Subaru XV einen Zweiliter-Benziner mit 156 PS wählen. Der war auch im Testwagen verbaut, der für diesen Fahrbericht zur Verfügung stand.

Über 80% der Motoren-Bauteile sind laut Subaru geändert worden, vor allem, um das Aggregat auch für künftige Abgasnormen fit zu machen. Die Leistung stieg gegenüber dem Vorgänger sanft um sechs auf 156 PS.

Nach dem Druck auf den Startknopf springt der Motor zwar an, Vibrationen bleiben dem Innenraum aber komplett fern. Schon der Subaru Levorg hat im AUTONOTIZEN-Alltagstest diesen Vorteil eines Boxermotors eindrucksvoll bewiesen.

Subaru XV 2.0i Exclusive+ Fahrbericht Test Review Fotos Daten

Der knapp unter 1,5 Tonnen schwere XV wird vom Saugbenziner gut vorangetrieben, ohne dass sportliche Ambitionen auftreten. Die würde auch die weiterhin als einzige Getriebeoption angebotene stufenlose Automatik im Keim ersticken. Bauartbedingt verlangt sie dem Motor natürlich höhere Drehzahlen ab als beim turbobeatmeten Subaru Levorg, der von vielen befürchtete Jauleffekt des Motors, bei dem das Auto wie von einem Gummiband von der Drehzahl auf Geschwindigkeit gebracht wird, wurde von den Subaru-Ingenieuren aber weitgehend abgestellt.

Fast gänzlich vermeiden lässt er sich, wenn man die Fahrt im Subaru XV gemütlich angehen lässt. Dann bettet ein das äußerst komfortable, für manche vielleicht eine Spur zu weich ausgelegte, Fahrwerk sanft auf fast allen Untergründen und die umfangreich aufgetragene Polsterung der großen Vordersitze kommt zur Geltung.

Subaru XV 2.0i Exclusive+ Fahrbericht Test Review Fotos Daten

Auch wenn man die asphaltierte Straße verlässt zickt der XV nicht herum. 22 Zentimeter Bodenfreiheit bringen den Wagen auch über gröbere Unebenheiten, die Breite von 1,80 Metern (ohne Außenspiegel) reicht für die meisten Waldwege und die steife Karosserie lässt kein Geknarze an das Fahrerohr.

Gut verarbeitet zeigen sich auch Armaturentafel und Sitzlandschaft. Orange Kontrastnähte sorgen in allen XV-Versionen für eine Spur Pep, beim getesteten Exclusive+ sind sie in eine schwarze Lederausstattung eingenäht.

Hinter dem neu gestalteten Dreispeichenlenkrad, das jetzt auch beheizbar ist, winkt die Moderne mit einem gestochen scharfen Farbdisplay für Bordcomputerangaben und die Fahrassistenten des EyeSight-Systems zwischen Tachometer und Drehzahlmesser.

Das Infotainment besorgt ein neues Modul in der Mittelkonsole mit einem auf acht Zoll Diagonale vergrößerten Monitor. Die Navigationskarten-Darstellung hat deutlich gewonnen. Außerdem eilt dem Monitor das ebenfalls vergrößerte Display oben auf dem Armaturenbrett zur Hilfe. Dort lassen sich bei Bedarf Navigationshinweise, wie z.B. die Pfeilanzeige vor einer Abbiegung, einblenden.

Auf dem Weg zum Ziel haben die Passagiere auf den Vordersitzen und auch im Fond ausreichend Platz in alle Richtungen. Erst beim Gepäckraum merkt man, dass man nicht in einem SUV, sondern in einem aufgebrezelten Kompaktauto sitzt. 385 Liter Standard-Gepäckvolumen sind für ein SUV eher überschaubar, in der Kompaktklasse, zumal mit Allradantrieb, aber ein guter Wert.

Subaru XV 2.0i Exclusive+ Fahrbericht Test Review Fotos Daten

Den neuen Subaru XV gibt es in der Basis als 1.6i Trend ab 22.980 Euro. Der Testwagen in der Topausstattung Exclusive+ mit Zweiliter-Boxer verlangt nach 32.980 Euro.

Da ist dann aber alles drin, was die Ausstattungsliste so hergibt: 18-Zöller, Navigationssystem, Ledersitze, Rückfahrkamera und ein elektrisches Glasschiebedach zum Beispiel. Einzig das dünn klingende Lautsprechersystem lässt mehr vermissen. Zumindest kann man das im Zubehör des Importeurs für 349 Euro (zuzüglich Einbaukosten beim Händler) durch ein höherwertiges System austauschen. Wenn man gerade vor Ort ist, bietet sich auch gleich die Montage von Sensoren zur akustischen Einparkhilfe an Front und Heck (insgesamt 802 Euro) an.

Dann bekommt man mit dem Subaru XV nicht nur ein Auto, das nicht an jeder Ecke steht. Das sich bei allen Verbesserungen seinen Charakter in Form der Boxermotoren , des Lineartronic-Getriebes und des serienmäßigen Allradantriebs behalten hat. Der die Fahrt über Stock und Stein genauso ernst nimmt wie den Lifestyle-Auftritt. Dreckspritzer auf der Karosserie und verschmutzte Reifen dürften ihm auf dem Büroparkplatz übrigens durchaus besser stehen als manchen Möchtegern-Konkurrenten.

Für die dazugehörige Abenteuergeschichte ist dann aber jeder selber zuständig.

Das Video zur Probefahrt im Subaru XV findet Ihr unter der Bildergalerie.

Technische Daten

Subaru XV 2.0i Exclusive+

Hubraum 1.995 ccm
Anzahl und Bauform Zylinder Vierzylinder-Boxermotor
Maximale Leistung kW / PS 115 kW / 156 PS bei 6.000 U/min
Max. Drehmoment 196 Nm bei 4.000 U/min
Getriebe stufenlose Automatik
Beschleuningung 0-100 km/h 10,4 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit 194 km/h
Norm-Verbrauch auf 100km 6,9 Liter
Verbrauch real auf 100km 8,7 Liter (lt. Bordcomputer)
Reifenmarke und –format des Testwagens Dunlop Winter Sport 4D 225/55 R18
Leergewicht 1.462 kg
Länge / Breite / Höhe 4.465 / 1.800 / 1.615 mm
Grundpreis 32.980 Euro
Testwagenpreis 32.980 Euro
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Text: Bernd Conrad