Der neue Dacia Spring kostet ab 16.900 Euro. Erster Check mit Sitzprobe, auch als Video-Review.
Drei Jahre nach Marktstart des elektrischen Spring legt Dacia eine grundlegend überarbeitete Version des elektrischen Kleinstwagens auf. Unter dem fast komplett neuen Blechkleid steckt die bekannte Technik.
Der neue Dacia Spring im Video
Die Karosserie des Dacia Spring zeigt die neue Designsprache der Marke, die aktuell mit dem Duster eingeführt wird. Schmale Lichtelemente mit Tagfahrlicht als Y-Symbol flankieren die Frontmaske mit dem Markenlogo. Anders als beim Duster stecken die Hauptscheinwerfer – weiterhin ohne LED-Technologie – weiter unter im Stoßfänger. Dies ist ein Zeichen dafür, dass bekannte Zutaten unter dem Kleid stecken.
Am Heck zeigt der neue Dacia Spring eine breite C-Säule, beim Topmodell mit Modellschriftzug auf einem Sticker, neue Leuchten und einen großen Markenschriftzug. Das Dach ist das einzige Blechteil, das vom Vorgänger übernommen wurde. Auch die Türgriffe sind identisch zu denen des bisherigen Spring.
Kürzer als der Vorgänger
Das neue Design streckt sich auf eine Länge von 3,70 Metern, womit der Dacia Spring drei Zentimeter kürzer ausfällt. Das Gewicht legt um rund sechs Kilogramm zu – trotzdem bleibt der elektrische Fünftürer mit einem Leergewicht von 984 Kilogramm in der Topausstattung Extreme auch weiterhin unter der Ein-Tonnen-Marke.
Sechs Lackfarben werden zur Auswahl stehen, wovon zwei neu im Programm sind: "Brick Red" und "Beige Safari". Beide Töne sind hier auf den Fotos und im Video zu sehen.
Neues Cockpit
Das Cockpit ist komplett neu. Hinter dem Multifunktionslenkrad blickt man auf digitale Instrumente, die Anzeige hat eine Diagonale von sieben Zoll. Hier lassen sich auch Audiofunktionen anzeigen, die man über eine Smartphone-App namens Media Control steuert, wenn man das Basismodell fährt.
In den höheren Ausstattungslinien gibt es ein 10 Zoll großes Infotainment-Display, beim Spring Extreme inklusive Navigationsfunktion mit einem Achtjahres-Abo für Echtzeit-Verkehrsdaten. Apple CarPlay und Android Auto lassen sich ohne Kabelverbindung nutzen, eine induktive Ladeschale fehlt jedoch. Unabhängig von der Infotainment-Ausstattung müssen zwei Lautsprecher genügen.
Die Assistenzsysteme wurden, gemäß den EU-Zulassungsvorschriften, erweitert. Neben Parksensoren am Heck gibt es künftig einen Spurhalte und Spurwechselassistenten, Verkehrszeichenerkennung mit Tempowarner, Notbremsfunktion und eCall. Außerdem wird die Aufmerksamkeit des Fahrers überwacht. Über die links am Armaturenbrett angebrachte „My Safety“ – Taste lässt sich eine individuelle Konfiguration der Fahrhilfen aufrufen – damit lässt sich die akustische Warnung bei Überschreitung des Tempolimits umgehen.
Der Spring im ersten Check
Die erste Sitzprobe im neuen Dacia Spring zeigt, dass es in ihm wohnlicher zugeht als im Vorgänger. Dazu tragen auch die Sitze bei, die auf dem bekannten Gestell neuen Schaumstoff und geänderte Bezüge erhielten. Am knappen Raumangebot bei der Innenbreite und im Fond ändert das Update der Modellreihe jedoch nichts. Ein Gewinn ist das erstmals in der Höhe verstellbare Lenkrad. Leider gibt es aber auch weiterhin keine Möglichkeit, die Position des Volants längs zu variieren.
Das neue YouClip-Zubehörprogramm erlaubt dank eines simplen Steckersystems die Integration von Smartphone-Halterungen mit und ohne induktive Ladefunktion (dann über einen USB-Stromanschluss), einer Lampe oder einer Multifunktionstasche.
Der Kofferraum wächst auf 308 Liter, behält seine hohe innere Ladekante aber bei. Im Zubehör wird es ein Ablagefach zur Arretierung unter der vorderen Haube geben. Somit entsteht ein „Frunk“ (Front Trunk, vorderer Kofferraum) mit einem zusätzlichen Volumen von 35 Litern. Hier lässt sich beispielsweise das Ladekabel verstauen.
Schnellladen gegen Aufpreis
Geladen wird weiterhin an der Front, die Steckplätze für Typ 2 und CCS (optional) liegen mittig unter dem Markenlogo. Wechselstrom lädt der kleine Dacia einphasig mit 7 kW. An einer 22 kW – Wallbox oder einer öffentlichen Ladesäule könnte dieser Wert also erreicht werden, in Deutschland wird die Leistung einer Phase jedoch bei 4,6 kW begrenzt. Die Dauer bis zur vollständigen Ladung des weiterhin 26,8 kWh großen Akkus zieht sich also auf rund sechs Stunden, an einer Wallbox mit 11 kW dürfte es bei 3,6 kW Ladeleistung rund siebeneinhalb Stunden dauern.
Über den aufpreispflichtigen CCS-Anschluss kann man Schnelllader ansteuern und hier Strom mit maximal 30 kW aufnehmen. In 45 Minuten soll der Füllstand der Batterie dann von 20 auf 80 Prozent wachsen.
Erstmals gibt es einen V2L-Adapter (Vehicle-to-Load) im Zubehör. Über ihn lassen sich elektrische Verbraucher wie Grills, E-Bike oder Musikanlagen an den Dacia Spring anschließen und mit Strom versorgen. In Fahrt kann Energie in den Akku gespeist werden, indem man mit der neuen „B“-Stellung des Wählknubbels die Rekuperation verstärkt. Die WLTP-Normreichweite wird mit voraussichtlich 220 Kilometern angegeben.
Motoren mit 33 und 48 kW
Für den neuen Dacia Spring stehen die bekannten Elektromotoren bereit, die jeweils die Vorderräder antreiben. Das Basismodell mit 33 kW (45 PS) soll den Kleinstwagen in „unter 20 Sekunden“ auf 100 km/h bringen. Die stärkere Version leistet 48 kW (65 PS) und schafft Nullhundert in knapp 14 Sekunden. Beide Modelle erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h.
Drei Ausstattungslinien
Erstmals gibt es den Dacia Spring in drei Ausstattungslinien. Das Basismodell Essential ist ausschließlich mit dem 33-kW-Motor zu haben. Darüber rangiert der neue Spring Expression (u.a. Klimaanlage, 15-Zoll-Räder, Regensensor), den es in beiden Leistungsstufen gibt. Topmodell ist der 48 kW starke Spring Extreme, der neben schwarzen Radvollblenden und kupferfarbenen Dekoren auch Sticker mit Großstadt-Muster an beiden Stoßfängern mitbringt. Bei ihm ist das große Display mit Navigation an Bord, außerdem das bidirektionale Ladegerät für V2L.
Preise und Marktstart
Bisher war der Dacia Spring ab 22.750 Euro zu haben, als Extreme mit 45 kW starkem Antrieb für 24.550 Euro. Zuletzt konnte man bestimmte Bestandsfahrzeuge bei den Händlern mit einem üppigen Rabatt in Höhe von 10.000 Euro ergattern.
Die Preise für den Dacia Spring sinken mit dem Modellwechsel deutlich, wohl auch angestachelt duch den itroën ë-C3, den es mit 44-kWh-Akku ab 23.300 Euro gibt. Das Basismodell mit 33 kW kostet in der Ausstattungslinie Essential ab 16.900 Euro. Hier alle Preise des neuen Dacia Spring:
- Dacia Spring Electric 45 Essential: 16.900 Euro
- Dacia Spring Electric 45 Expression: 17.900 Euro
- Dacia Spring Electric 65 Expression: 18.900 Euro
- Dacia Spring Electric 65 Extreme: 19.900 Euro
Auch die Topversion bleibt also knapp unter 20.000 Euro.
Fazit
Mit der tiefgreifenden Überarbeitung hat der Dacia Spring optisch deutlich gewonnen. Beim ersten Kontakt mit dem Elektroauto gefallen Karosseriedesign und das modernere Cockpit. Die Technik bleibt unangetastet. Eine Reichweite von rund 220 Kilometern stempelt den Dacia Spring auch weiterhin als Stadthüpfer ab.
Mit dem Staufach für den Motorraum, den YouClip-Befestigungen für den Innenraum und dem Ladeadapter bringt die Neuauflage pfiffige Ideen für den Alltag mit. Mit Preise ab 16.900 Euro dürfte der Dacia Spring die Karten neu mischen - nicht nur im Segment der Elektroautos.