Der Dacia Duster mit Doppelkupplungsgetriebe im Fahrbericht mit Video-Review.
Seit 2017 führt die aktuelle Generation des Dacia Duster die seit 2009 andauernde Erfolgsgeschichte des Kompakt-SUV der Budget-Marke fort. Nach einem kleinen Facelift im Herbst 2021 spendierten die Designer ihrem Bestseller, der im vergangenen Jahr mit gut 16.000 Neuzulassungen nach dem Sandero (18.500) der zweitmeistverkaufte Dacia in Deutschland war, ein weiteres Update.
An der Front gibt er sich nun mit dem geänderten Grilleinsatz samt neuen Markenlogo zu erkennen, hinten und auf dem Lenkrad trägt der Duster neue Schriftzüge.
Der Dacia Duster TCe 150 im Video
Das 4,34 Meter lange SUV trifft nicht nur mit seinem Format den Nerv vieler Käufer. Dazu kommen günstige Preise (die aber leider in letzter Zeit stark ansteigen) für ein Auto, das längst nicht mehr alte Technik der Konzernmutter Renault auftragen muss.
Zwar nutzt der Dacia Duster noch nicht die aktuelle CMF-B-Plattform, die die Basis für Sandero, Jogger und den kommenden Bigster stellt, sie wird beim für 2024 erwarteten Duster-Nachfolger ins Spiel kommen. Schon heute gibt es aber aktuelle Verbrenner-Technik. Nachdem der TCe 90 genannte Basis-Motor gerade eben aus dem Programm flog, stellt der gleiche Dreizylinder mit Autogas-Antrieb (LPG) und 101 PS die Basis. Er ist ab 16.900 Euro zu haben.
Automatik nur im Top-Benziner
Neben einem Vierzylinder-Diesel mit 115 PS gibt es für den Dacia Duster zudem einen 1,3 Liter großen Vierzylinder-Benziner mit Turboaufladung in zwei Leistungsstufen mit 130 und 150 PS. Dieser Motor kommt nicht nur bei Renault und Allianzpartner Nissan (Qashqai) zum Einsatz, sondern auch in kompakten Modellen des Entwicklungspartners Mercedes-Benz.
Wer den Dacia Duster mit Automatikgetriebe fahren möchte, hat nur eine Wahl: Das EDC genannte Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe gibt es nur in Verbindung mit dem 150 PS starken Benziner und Frontantrieb. Als Allradler ist der Benziner ausschließlich mit Handschaltung zu haben.
Der Innenraum des im neuen Ton „Safari Grün-Grau“ lackierten Testwagens empfängt mit nüchterner Sachlichkeit. Ohne Stoffmittelbahn im Cockpit und mit integriertem Monitor des „Media Nav“ genannten Infotainment-Systems zeigt der Duster, dass er vor Sandero und Jogger gestaltet wurde. Der intuitiven Bedienung tut dies keinen Abbruch, vor allem die logische Anordnung der Klima-Elemente gefällt. Einen praktischen Smartphone-Halter mit naher USB-Steckdose gibt es hie aber nicht. Mit dem kleinen Facelift des Duster Ende 2022 zogen auch leicht geänderte Lüftungsdüsen im Cockpit ein.
Das Platzangebot für Fahrer und Beifahrer gibt keinen Anlass zur Kritik, nur die Sitzpolsterung ist – zumindest für längere Strecken – wenig geeignet. Im Fond bietet der Duster nur durchschnittlichen Knieraum. Passagiere finden im Fond des kompakteren
Dacia Sandero
bessere Platzverhältnisse vor.
Testverbrauch: 8,0 Liter / 100 km
Für 300 Euro Aufpreis kann man den Dacia Duster mit der Schlüsselkarte nicht nur öffnen, sondern auch per Knopfdruck starten. Der Vierzylinder verrichtet seine Arbeit mit ruhigem Lauf und guten Manieren.
Das maximale Drehmoment von 250 Newtonmetern liefert ausreichend Kraft für den 1.342 Kilogramm schweren Duster. Das Doppelkupplungsgetriebe mit sechs Vorwärtsgängen schaltet wenig zackig, erinnert in seiner Charakteristik mehr an eine traditionelle Wandler-Automatik. Dieser Wesenszug passt zum unaufgeregten Duster, der ihn mit einer komfortablen Fahrwerksabstimmung unterstreicht.
Nachdem der Duster-Kunde beim Kaufpreis gespart hat, kann er das an der Zapfsäule nur bedingt. Laut Bordcomputer verbraucht der Duster mit EDC-Getriebe im Rahmen der Testfahrten (20 Prozent innerorts, 70 Prozent Landstraße mit 70 bis 100 km/h, 10 Prozent Autobahn) acht Liter auf 100 Kilometer. Der WLTP-Verbrauch wird vom Hersteller mit 6,2 Litern angegeben.
Das kostet der Dacia Duster
Nach der jüngsten Anpassung des Konfigurators beginnen die Duster-Preise bei 16.900 Euro. Dafür bekommt man die Basisausstattung Essential mit LPG-Antrieb, die jüngst 1.300 Euro teurer wurde. Im Video zu unserem Testwagen ist für den Dacia Duster Journey TCe 150 EDC ein Preis von 22.400 Euro genannt worden. Dieser ist mittlerweile um 300 auf 22.700 Euro gestiegen.
Mit der optionalen Lackfarbe, dem schlüssellosen Zugangssystem, Sitzheizung vorne und Rückfahrkamera summiert sich der Listenpreis auf 24.150 Euro. Im Vergleich zur Konkurrenz, die auch stetig an der Preisschraube dreht, ist das noch immer sehr günstig.
Rabatte gibt es bei den Händlern der Marke Dacia traditionell nicht. Das sorgt auch für eine hohe Preisstabilität der Modelle. Anstelle eines jungen Gebrauchten kann es sich im Fall des Dacia Duster durchaus lohnen, zum Neuwagen zu greifen. Der kommt dann mit einer Garantie von drei Jahren bis 100.000 Kilometer. Auf die Durchrostung der Karosserie geben die Rumänen nur sechs Jahre Sicherheit.
Fazit
Der Dacia Duster hat ein Format, mit denen er den Ansprüchen vieler Kundengruppen gerecht wird. Die Kombination aus starkem Benziner und Doppelkupplungsgetriebe macht aus dem Kompakt-SUV einen unaufgeregten und komfortablen Begleiter. Der Verbrauch ist nur durchschnittlich, die Preise konkurrenzlos günstig. Auch wenn die Dacia-Verantwortlichen aktuell (zu) oft die Tarife nach oben schrauben.
Technische Daten
Dacia Duster TCe 150 EDC |
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Antrieb | Frontantrieb |
Hubraum | 1.332 ccm |
Anzahl und Bauform Zylinder | 4 in Reihe |
Maximale Leistung kW / PS | 110 kW / 1150 PS bei 5.250 - 6.000 U/min |
Max. Drehmoment | 250 Nm |
Getriebe | 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe |
Tankinhalt | 50 Liter |
Beschleuningung 0-100 km/h | 9,7 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 174 km/h |
Norm-Verbrauch auf 100km | 6,2 Liter |
Verbrauch real auf 100km | 8,0 Liter |
Reifenmarke und –format des Testwagens | Michelin Alpin 6 215/60 R17 |
Leergewicht | 1.342 kg |
Anhängelast (gebremst) | 1.200 kg, Stützlast 75 kg |
Länge / Breite / Höhe | 4.341 / 1.804 / 1.682 mm |
Grundpreis | 22.700 Euro |
Testwagenpreis | 24.150 Euro |