Der VW T-Cross kommt im Frühjahr 2019. Schon jetzt gibt es einen ersten Fahreindruck.
Im Jahr 2002 begann mit der ersten Generation des Touareg auch bei VW das Zeitalter der SUV. Was einst als Oberklassealternative zum Phaeton startete, ist heute in aktueller dritter Modellgeneration nicht nur das Flaggschiff der Marke, sondern auch die Speerspitze eines breiten SUV-Programms.
Auf den Touareg folgte der Tiguan und, als der mit dem Modellwechsel wuchs, 2017 der T-Roc als Lifestyle-Alternative in der Golf-Klasse. Von oben nach unten geht die Modellstrategie 2019 weiter, wenn der VW T-Cross auf den Markt kommt. Wobei sich hier die Klasseneinteilung etwas verkompliziert. Mit knapp über 4,10 Metern ist der VW T-Cross zwar fast 13 Zentimeter kürzer als der T-Roc und hat mit 2,56 Metern einen etwas kürzeren Radstand (T-Roc: 2,59 Meter). Gefühlt bietet der T-Cross aber nicht weniger Platz, wirkt sogar luftiger.
Wie sich das jetzt schon feststellen ließ? AUTONOTIZEN durfte als eines von wenigen Medien schon jetzt exklusiv Zeit am und im VW T-Cross verbringen. Auf der ersten Ausfahrt ließ sich das Gesamtpaket des neuen SUV schon gut beurteilen, ohne jedoch zu sehr ins Detail zu gehen. Zwei Monate vor der Weltpremiere und weit über ein halbes Jahr vor dem Verkaufsstart entspricht der Prototyp vor allem beim Materialfinish natürlich noch nicht dem Serienstandard. Die frisch, weil anders gestalteten Rücklichtern in LED-Technik (Standard in allen Modellen) und einem durchgehenden Reflektorband verstecken sich noch unter Tarnfolie.
Schon fertig ist natürlich die Technik. Wie fast alle aktuellen Modelle bedient sich der T-Cross auf dem unerschöpflichen MQB-Fundus, er teilt sich mit dem VW Polo, Seat Ibiza und dessen Crossover-Bruder Arona die MQB A0-Architektur.
Auch im Innenraum übernimmt der VW T-Cross viel vom Polo. Das Interieur darf zwar noch nicht auf Bildern und im Video gezeigt werden, wer den Polo kennt dürfte aber auch im T-Cross nicht überrascht werden. Digitale Instrumente, bei VW Active Info Display genannt, wird es gegen Aufpreis geben.
Unter der hohen Motorhaube des VW T-Cross, deren Kanten vom Fahrerplatz übrigens auch bei weit unten eingestelltem Sitz sehr gut einzusehen sind und zusammen mit steilen Dachsäulen und großen Fensterflächen für eine enorme Übersichtlichkeit sorgen, stecken je nach Kundenwahl einer von drei Benzinern oder ein Diesel.
Der 1.0 TSI – Dreizylinder wird im T-Cross mit 95 oder 115 PS angeboten. Darüber rangiert der 1.5 TSI mit 150 PS. Einziger Diesel ist der 1.6 TDI mit 95 PS. Im handgearbeiteten Prototypen, der für das Kennenlernen zur Verfügung stand, steckte der Basisbenziner mit manuellem Fünfganggetriebe. Schon jetzt wirkte der kleine Benziner ausreichend gedämmt, das Getriebe gefällt mit kurzen Schaltwegen und einer Abstufung, die aus den 175 Newtonmetern maximalem Drehmoment stets die meisten herausholt. Bei Lastwechseln im zweiten Gang, bei einem City-SUV in 30er-Zonen sehr wichtig und von Ingenieuren oftmals vernachlässigt, überrascht die Ruhe im Antriebsstrang. Die Motorlager unterbinden jede Bewegung.
Bis Landstraßentempo wieselt der 95 PS starke T-Cross munter los, auf der Autobahn wird es dann etwas zäher. Wer mehr Temperament will, wird aber eh einen der stärkeren Motoren wählen. Die dürften auch erste Wahl sein, wenn man das SUV mit Passagieren und Gepäck vollstopft.
Das gelingt durchaus. Das große Plus des T-Cross steckt nämlich im Fond. Dort steht auch für großgewachsene Mitfahrer viel Platz für die Beine zur Verfügung, das gerade Dach sorgt für gute Kopffreiheit. Die Rücksitzbank ist am Stück um 15 Zentimeter in der Länge verschiebbar. Dementsprechend variiert das Kofferraum im VW T-Cross zwischen 385 und 455 Litern (T-Roc: 392 bis 445 mit dem Raum unter dessen Ladeboden.
Vor allem der geräumige Fond lässt eine Prise Skoda-Wind in den neuen VW wehen, er empfiehlt sich schon im Prototypen-Stadium als pragmatischere und geräumige Alternative zum T-Roc, wirkt gleichzeitig erwachsener als der Seat Arona.
Preislich wird sich der VW T-Cross zwischen den beiden Kollegen einsortieren. Knapp unter 18.000 Euro dürfte die Preisliste mit dem 95 PS starken TSI im Frühjahr 2019 beginnen. Dafür gibt es dann die Basisausstattung namens Trendline. Darüber werden wie gewohnt Comfortline und Highline rangieren. Neu für den T-Cross wird die Designline mit Farbakzenten innen und außen in Orange oder Türkis sowie der sportlich angehauchte T-Cross R-Line.
Ende Oktober 2018 feiert der VW T-Cross Weltpremiere. 2019 beginnt die Produktion im spanischen Pamplona. Eine Variante mit verlängertem Radstand wird im gleichen Jahr in Brasilien und China von den Bändern rollen, in China sogar bei beiden Joint-Venture Partnern von VW, SAIC und FAW. 2020 wird es zudem einen T-Cross „made in India“ geben, hier wieder mit dem Radstand der europäischen Variante.
Bis zum Markstart werden die Entwickler noch an Details arbeiten, Ausstattungspakete festzurren und genaue Preise kalkulieren. Design und technisches Konzept sitzen schon jetzt. Im letzten Sommer, bevor der T-Cross nicht nur innerhalb der Marke ordentlich wildern wird.