Mazda Reif für die Geschichtsbücher - das erste Markenmuseum

Vorne der Cosmo, der Wankel-Urvater aller RX-Modelle...

Mazda: Reif für die Geschichtsbücher - das erste Markenmuseum

Große Marken leben von der Tradition. Verklärte Kindheitserinnerungen an Opas oder Papas Admiral, Strich-8er, Scorpio oder K70 lassen erwachsene Männer heute noch an den Marken wie Opel, Mercedes-Benz, Ford oder VW hängen.

Ausländische Autos kamen erst später ins Straßenbild, vor allem „die Japaner“ waren lange Zeit stets der Newcomer, für manche auch zweite Wahl. Diese Zeiten sind lange vorbei, mittlerweile gelten ja auch spätere Marktneulinge aus Korea oder Kalifornien als etablierte Marken. Und jetzt haben wir sie auch, die Generation „Papa fuhr Mazda 929“, als Beispiel.

Vielleicht hat Papa den beim Mazda-Händler Auto Frey in Augsburg gekauft, einer der dienstältesten und größten Mazda-Händler in Deutschland. Seit jeher war man da nicht nur mit dem Absatz von Neu- und Gebrauchtwagen sowie dem Service beschäftigt, sondern pflegte die Marke im Haus, behielt schöne Autos oder kaufte Klassiker zu. Denn gerade Mazda hat einige interessante Modelle in die Geschichtsbücher gebracht, allen voran die Wankelmotor-Sportwagen Cosmo und RX-7.

Als Kind der späten 70er, das mit druckfrischem Führerschein in der Tasche in der Tat abends in Mutters 1991er 323 stieg (90 PS, Dreitürer, Dreigangautomatik! Bei der großen Gangspreizung hat man von der roten Ampel bis 45 km /h auch einen BMW 323i stehen lassen!), freue ich mich über eine Klassikerschau japanischer Art.

Mazda: Reif für die Geschichtsbücher - das erste Markenmuseum

Was BMW in München oder Mercedes und Porsche in Stuttgart können, geht im kleineren Rahmen auch in Augsburg: Ein eigenes Markenmuseum.

Die Firma Frey darf mit ihrer Mazda-Sammlung in ein historisches Straßenbahndepot der Stadt Augsburg einziehen. Auf über 1.500 Quadratmetern Fläche sollen stets 60 bis 70 sehenswerte Mazdas zu sehen sein, darunter auch Autos, die in Europa nie angeboten wurden. So zum Beispiel der Hosentaschenrenner AZ-1, ein kleiner Sportler, der in Kooperation mit Suzuki für den japanischen Markt entstand. Wer erinnert sich noch an die Xedos-Modelle 6 und 9? Eben – dort kann man seine Gehirnzellen wieder auf Trab bringen.

Im Frühsommer 2016 soll die Ausstellung eröffnet werden, die dann regelmäßig mit neuen Exponaten aufgefrischt wird. Ich werde mich beizeiten um einen Besuchs- und Gesprächstermin bemühen.

Es ist schön zu sehen, dass auch eine japanische Marke ihre durchaus sehenswerte Tradition herauskehrt und klassische Autos dem Publikum präsentiert. Denn auch damit kann man Begehrlichkeiten wecken – für den nächsten Neuwagen.

Mazda: Reif für die Geschichtsbücher - das erste Markenmuseum

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Text: Bernd Conrad