VW Passat TDI mit 270 PS Was "abt" ihr denn?

Was "abt" ihr denn?

VW Passat TDI mit 270 PS

Der Big Bang im September hat vieles verändert. Die Überheblichkeit der VW-Führung. Die Sicherheit, die die Marke und der Konzern dem gutgläubigen deutschen Autokäufer suggeriert. Kann man jetzt noch Diesel kaufen? Jagt Mutti dem Staubsaugervertreter, der selbstzündend auf den Hof fährt, einen Holzpflock durch das Herz?

Es soll Menschen geben, denen das egal ist. Die antizyklisch denken. Die ihre Vampirzähne nicht verstecken, die sich dem Sonnenlicht entgegenstellen. Und jetzt beim freundlichen Volkswagen Verkaufsberater ein super Angebot unter die Nase gehalten bekommen. So gut, dass auf jeden Fall das Upgrade auf den größeren Passat Biturbo drin ist. Den mit 240 Pferdchen.

Was soll der Geiz? Wenn schon anecken, dann richtig! Wird der Protest zu laut, fährt man eben umso schneller wieder um die Ecke herum und davon. Hier kommen nun ein paar eifrige Damen und Herren aus dem Allgäu ins Spiel. Volkswagens inoffizieller Haustuner Abt legt noch eine Schippe drauf.

VW Passat TDI mit 270 PS

„Mit dem speziell von uns entwickelten, separaten Steuergerät mit eigener Software“, wie man betont, kitzeln die Softwaretüftler 30 Mehr-PS aus dem Heizölexpress. 199 kW / 270 PS und ein maximales Drehmoment von 540 Nm um genau zu sein, der serienmäßige TDI hat 176 kW / 240 PS und maximal 500 Nm. Was ordentlichen Vortrieb bedeutet, wie ich selbst erfahren durfte. Das Abt-Kit dürfte vor allem für einen leicht verbesserten Durchzug sorgen, nicht unbedingt für eine höhere Endgeschwindigkeit, die schon im Serientrimm mit 240 km/h völlig ausreichend ist.

Verbrauchswerte des gechippten Diesel bleibt uns Abt schuldig, nicht aber das böse Wort Prüfstand, denn: „Ausgiebige Tests auf dem hauseigenen Rollenprüfstand und der Straße untermauern die Qualitäten des Produkts, zudem bietet unser Unternehmen umfangreiche Garantien“.

Den Satz sollten sie als Aufkleber für die Heckscheibe anbieten, dann ist das Gerede in der Nachbarschaft nicht so laut. Das kann dann im Idealfall vom Abrollgeräusch der Walzen im Format 245/20 R21 übertönt werden. Der Komplettradsatz kostet mal eben 5.660 Euro. Ein Schnäppchen ist dagegen die rollenprüfstandgetestete Software für die Leistungssteigerung, mit Einbau und Abnahme werden 2.275 Euro in Rechnung gestellt.

Ach ja. Der große Diesel-Passat kommt immer mit 4Motion-Allradantrieb. Der erwähnte Prüfstand muss auf Vorder- und Hinterachse gewirkt haben. Also ohne Prüfstand-Modus der Steuerelektronik. Nur mal so, für die Hypochonder unter den Interessenten.

Text: Bernd Conrad

Fotos: Abt-Sportsline

VW Passat TDI mit 270 PS

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Text: Bernd Conrad