Wann kommst Du als Opel Monza?
Die etablierte(re)n Auto-Blogger Bjoern Habegger und Jens Stratmann sind aktuell auf der Detroit Motor Show und können entspannt sein. Nachdem ich nicht dort bin, haben sie eine Stolperfalle weniger. Auf der Messe würde ich nämlich ziemlich sicher vor dem Buick Stand bzw. dem Concept Car namens Avista knien – und somit schon mal zu übersehen sein.
Lassen wir die Bilder einfach mal auf uns wirken. Ein 2+2-sitziges Coupé, dass mit sexy modellierten Backen den Hinterradantrieb feiert. Das Auto scheint aus der Achse gewachsen zu sein, bis hin zum selbstbewussten Kühlergrill und seinen Scheinwerfer-Bodyguards. Am Heck dann eine Lehrstunde mit dem Kapitel „so muss Abrisskante“. Das ganze Auto lässt sich in drei Buchstaben beschreiben: Wow!
Lieber Betrachter, wenn Sie sich die Augen wieder trocken gewischt haben, was sehen Sie da? Die Zacken der Frontscheinwerfer, die betonte Kerbe an der Flanke, die Gürtellinie. Jede Wette: Hier sehen wir nicht nur ein Auto für Amerika, hier sehen wir ein großes Opel Coupé. Viele Designelemente der Studie Avista sind ein Vorgeschmack auf den kommenden Opel Insignia. Das hier stehende Coupé wird zwar nicht auf der Technik des Mittelklasse-Opel aufbauen (der übrigens in den USA auch als Buick verkauft wird). Dennoch passt das Auto als Abrundung des Opel-Programms nach oben wunderbar ins Sortiment.
Der Hecktriebler baut mutmaßlich auf der Plattform des Chevrolet Camaro auf, genaue Informationen liegen seitens General Motor noch nicht vor. Von 400 PS aus einem 3,0 Liter Sechszylinder hören wir aber schon mal. Für Europa werden und dürfen gerne dazu noch aufgeladene Vierzylinder-Benziner kommen.
Ein Opel aus den USA? Liebe Mitbürger, nicht aufregen und den Untergang der europäischen Autokultur herbeizetern. Später im Jahr werden alle zu Audi laufen und den neuen Q5 bestellen, ist ja ein tolles neues deutsches Premium-SUV. Made in Mexico übrigens. Ein Import von Autos unter deutscher Flagge klappt also sicherlich auch jenseits der Preisgefüge von VW Beetle und Jetta (auch aus Mexiko).
Mit einem großen Opel Coupé auf Basis dieses – ich muss es nochmal sagen – hinreißenden Concept Car hat Opel zudem ein As im Ärmel: Mit wenig Entwicklungsaufwand und ohne große Investitionen in eine Produktionsanlage kann man hier ein sportliches Topmodell neben dem kommenden Crossover lancieren, das die ganze Marke aufwertet und ein Stück nach oben zieht. Die Bauform als 2+2-Sitzer vermeidet zudem die Gefahr, mit einer Limousine gegen Fuhrparkmanagers Lieblinge von Audi, BMW und Mercedes anzutreten – und dabei nicht beachtet zu werden, weil es „halt ein Opel ist“. Ich sage, während ich mir die Mundwinkel trocken reibe: Eben weil es einer ist, dieser neue Monza muss kommen! Vielen Dank im Voraus.