Das günstige Elektroauto Suda 01 aus China versagte im Crashtest des ADAC.
Geschichte wiederholt sich. Im Spätsommer 2005 zerschellte ein Jiangling Landwind im Crashtest des ADAC. Und mit ihm die Pläne, das SUV als erstes chinesisches Auto im größeren Stil nach Europa zu bringen.
Mittlerweile ist viel passiert. Die Hersteller im Reich der Mitte haben aufgeholt und auch der C-NCAP (China NCAP) als Pendant zu den europäischen Crashnormen wurde stark verschärft. Autos wie der MG ZS EV, der aktuell auf den Markt kommt, hat im Euro-NCAP die Maximalwertung von fünf Sternen erreicht.
200 Suda 01 stehen im Importlager
Trotzdem heftet chinesischen Autos noch immer das Image der unsicheren Bastelbude an. Was durch die jüngsten Ergebnisse eines weiteren ADAC-Crashtests noch untermauert wird. Der Automobilclub hat einen Suda 01 gegen die Wand gefahren.
200 Exemplare der kleinen Elektro-Limousine Suda 01 kamen als erste Charge im Hafen von Duisburg an. Die Firma Ludego hatte den Vertrieb des Suda in Deutschland geprüft, die Pläne aber wieder verworfen.
Das Elektroauto Suda 01 kostet, sofern man einen Händler findet und nach Abzug der Umweltprämie, nur 10.390 Euro. Im Gegenzug müssen Käufer auf elementare Ausstattungsdetails wie Airbags oder ein ESP verzichten. Auch Fahrassistenten oder eine Notbremsfunktion fehlen, nicht einmal Gurtstraffer sind an Bord. Ja, auch so kann man aktuell noch ein Auto zulassen, solange es eine „Kleinserie“ ist.
Der ADAC fuhr einen Crashtest, bei dem das Auto mit 64 km/h leicht versetzt mit der Front gegen die Barriere knallt. Den Angaben des Automobilclubs zufolge schlugen Kopf und Brust des Fahrer-Dummys hat auf das Lenkrad. Bei einem Menschen hätte das zu schweren Verletzungen geführt. Dem Beifahrer hätten Bauteile unter dem Armaturenbrett Verletzungen an Knie und Oberschenkel eingebracht.
Eklatante Sicherheitsmängel
Dramatisch zudem: Nach dem Aufprall ließ sich Fahrertür des Suda 01 nicht öffnen. Das sorgt im Ernstfall dafür, dass eine Person nicht rechtzeitig aus dem Auto befreit werden kann, zum Beispiel bei Brandgefahr. Man muss dann erst auf das Eintreffen der Feuerwehr mit entsprechendem Gerät warten. Die Einsatzkräfte legen bei einem Elektroauto zuerst das Hochvoltsystem schlafen, indem sie es spannungsfrei schalten. Auch das ist beim Suda 01 nicht möglich.
Vor dem Crash hat der ADAC das Fahrverhalten des Suda 01 getestet. Den Ausweichtest, den die meisten Autos laut ADAC mit 90 km/h ohne Probleme meistern, quittierte der Chinese ab 70 km/h mit dem Hang zum Schleudern.
Angesichts dieser Defizite dürfte es sicherlich schwer werden, den Suda 01 in Deutschland zu verkaufen. Auch wenn der Preis natürlich ein Schnäppchen darstellt. Gleichzeit fährt der Suda 01 den Anstrengungen anderer Marken und Importeure in die Parade, da er das Image des unsicheren China-Autos wieder aus der Versenkung holt.
Das ADAC-Video zum Suda 01: