In Grobritannien soll ab 2024 der IndiGo mit Wasserstofftanks gebaut werden.
Der Ausbau der Wasserstofftankstellen-Infrastruktur kommt in Deutschland nicht richtig voran. Im Sommer 2021 waren laut Statista 92 Stationen am Netz, wobei wir damit in Europa (2020 insgesamt 124 Stationen) weit vorne liegen. Trotzdem gibt es Einsatzzwecke, bei denen sich der Einsatz eines Elektrofahrzeugs mit Brennstoffzelle lohnen kann. Vor allem im Nutzfahrzeugbereich, wo für die Lieferung von Waren die stets gleichen Strecken gefahren werden, kann die Technologie ihre Vorteile ausspielen.
600 Kilometer Reichweite
Mit einer eigenen Zapfsäule auf dem Betriebsgelände des Betreibers oder entlang der typischen Route kann man lokal emissionsfrei fahren und den Energiespeicher, also die Wasserstofftanks, in wenigen Minuten wieder auffüllen. Erste Brennstoffzellen-Transporter des Stellantis-Konzerns sind jetzt im Feldversuch bei Kunden und auf der Straße. Renault bietet einen umgebauten Master mit Wasserstofftanks an.
Auch das Unternehmen Innervated Vehicle Engineering (IVE) glaubt an den Lieferwagen mit Brennstoffzellen-Elektroantrieb. Die Briten entwickeln aktuell den IndiGo. Erste Computerzeichnungen zeigen einen Transporter mit Kofferaufbau, der für eine geplante Nutzlast von 1,5 Tonnen ausgelegt ist. 13,5 Kilogramm Wasserstoff, gelagert in drei je 4,5 Kilogramm fassenden Tanks, sollen perspektivisch eine Reichweite von 660 bis 900 Kilometer ermöglichen. Die Leistung der Brennstoffzelle gibt das Unternehmen mit 45 kW an.
Bei der Karosseriestruktur des IndiGo wird auf den Einsatz von Metall verzichtet, was große Produktionsanlagen mit Blechpressen unnötig macht. Nachhaltigkeit steht, den Angaben von IVE zufolge, auch bei der Fertigung des Vans im Fokus. Bis es so weit ist, soll es aber noch etwas dauern.
2024, so die aktuellen Planungen, beginnt die Produktion im Mira Technology Park, östlich der britischen Stadt Birmingham gelegen. Außerdem strebt IVE auch lokale Fertigungen in Absatzmärkten der Zukunft an, um "vor Ort" Arbeitsplätze zu schaffen. Ab Ende 2023 sind erste Vorbestellungen möglich. Kunden können dann lange mit dem IndiGo unterwegs sein. Die Briten planen konstruktiv eine Lebensdauer des Autos von 15 Jahren, den Ingenieuren zufolge also doppelt so lange wie bei herkömmlichen Diesel-Kastenwagen.
Elektro-Transporter im Video: LEVC VN5