Quant 48VOLT Wer hat´s erfunden?

Neues aus der Flusszellenforschung: Der Quant 48VOLT.

Die Schweiz, vielmehr die Schweizer, haben den Ruf, viele Dinge erfunden zu haben, die unser Leben meist positiv beeinflusst haben. Sei es die Kunststoffuhr für jedermann (Swatch), aus der sogar die Idee des Smart (Swatch Car) entstanden ist, oder die Mutter aller Hustenbonbons (Ricola).

Eine Gruppe von Eidgenossen möchte auch die noch junge Generation von Elektrofahrzeugen revolutionieren. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass das nicht ganz korrekt ist. Registriert ist die NanoFlowcell Holdings Ltd. im benachbarten Liechtenstein.

Auf dem Genfer Salon wird seit einigen Jahren stets ein neues Konzeptauto gezeigt, außerhalb der Schweiz ist interessanterweise noch keine Studie der Firma aufgetaucht. Die Besonderheit: Man will die Flusszellenbatterie im Griff haben. Hier wird der Strom zum Betrieb des Autos nicht stundenlang per Kabel nachgeladen, sondern per Elektrolytflüssigkeit nachgetankt.

Wo die Verfechter der Elektromobilität und der damit einhergehenden dezentralen Lademöglichkeiten eigentlich aufschreien müssten wie bei der Brennstoffzellen-Technologie. Denn auch zum Nachtanken der Elektrolytflüssigkeit muss eine Tankstelle angesteuert werden, der Kraftstoff muss transportiert und bereitgehalten werden.

Trotzdem eine sehr gute Sache, könnte man dann – wie auch für Wasserstoff – bestehende Tankstellennetze nutzen und auch weite Strecken ohne lange Ladepausen zurücklegen. Ob und wann es so weit ist, steht weiterhin in den Sternen über der Schweiz.

Dort funkelt auf dem Genfer Salon (9. - 19. März 2017) zumindest ein neues Showcar: Der Quant 48VOLT. Sein Name ist Programm: Die Studie wird von vier Niedervolt-Elektromotoren angetrieben. Der Vorteil: Die niedrige Spannung macht den Elektroantrieb ungefährlich, wenn z.B. Rettungskräfte nach einem Unfall die Karosserie aufschneiden müssen.

Die zeigt sich in Form eines gestreckten, zweisitzigen Coupés mit Notsitzen im Fond und mächtigen Flügeltüren. Die angegebenen Fahrleistungen passen in die Liga der jüngsten Elektroauto-Vorstellungen. Hier ein Auzug aus dem Wunschzettel von Quant: Leistung? Über 560 kW (760 PS), 140 kW leistet jeder der vier Elektromotoren. Nullhundert? 2,4 Sekunden. Höchstgeschwindigkeit? 300 km/h? Elektronisch abgeregelt? Aber sicher doch.

Die Reichweite gibt Quant mit über 1.000 Kilometern an, dazu muss man wissen, dass im Auto zwei je 200 Liter große Tanks für die Elektrolyt-Flüssigkeit verbaut sind. Auch diese weitere Studie darf also in Genf bestaunt werden. Ansonsten gilt weiterhin: Nutzt die schweizerischen Dinge: Abwarten (wobei man da gar nicht so oft auf die Uhr schauen sollte) und Kräuterbonbon lutschen – denn einen möglichen Starttermin der Autoproduktion nennt Quant nach wie vor nicht.

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