Renault schickt mit dem Express Van und dem Kangoo Van zwei neue Kleintransporter an den Start.
Das Marktsegment der kleinen Lieferwagen wächst weiter, u.a. durch die Zunahme des Verkehrs im KEP-Bereich (Kurier, Express, Paket). Renault stellt sich mit dem Modellwechsel beim Kangoo breiter auf als bisher und macht aus einer künftig zwei Modellreihen.
Als günstiges Einstiegsmodell fungiert der Renault Express Van. Er wird in Marokko gebaut, was die Lohnkosten niedrig hält. Der 4,39 Meter lange Kleintransporter soll je nach Innenausstattung mit ausbaubarem Beifahrersitz 3,3 bis 3,7 Kubikmeter Ladung schultern können. Die maximale Ladelänge liegt bei 2,36 Metern.
Express aus Marokko, Kangoo aus Frankreich
Die Schiebetür hat eine Breite von 71,6 Zentimetern, was leider nicht für das seitliche Einladen einer Europalette (120 x 80 cm) reicht. Am Heck gibt es Flügeltüren. Als Benziner kann der Renault Express Van 700 kg zuladen, als Diesel 625 kg.
Damit kommen wir zum Motorenangebot. Der TCe100 ist ein 1,3 Liter großer Benzinmotor mit 75 kW / 102 PS. Daneben gibt es einen 1,5 Liter großen Diesel mit 55 kW / 75 PS oder 70 kW / 95 PS. Für den urbanen Verkehr gedacht ist die Sparversion Blue dCi ECO-Leader. Bei diesem Diesel ist u.a. die Höchstgeschwindigkeit auf 100 km/h begrenzt, der Normverbrauch soll um 0,5 auf 4,6 Liter Diesel je 100 Kilometer sinken.
Breite Ladeöffnung
Über dem Express Van positioniert Renault den neuen Kangoo Van. Er wird in Frankreich gebaut. Zum Marktstart im Juni kommt er in der 4,19 Meter langen Standardversion (L1), die je nach Innenausstattung 3,3 bis 3,9 Kubikmeter Ladung fasst. Die Nutzlast liegt je nach Motorisierung bei 540 bis 740 kg.
Der Clou ist eine fehlende B-Säule auf der Beifahrerseite, verbunden mit einer um 90 Grad öffnenden Beifahrertür. Zusammen mit der Schiebetür ergibt sich eine 1,45 Meter breite Ladeöffnung.
Das Cockpit des Kangoo Van unterscheidet sich, u.a. mit einem höher positionierten Infotainmentsystem, leicht von dem des Express Van. Beide haben ein Radio mit Smartphone-Anbindung an Bord. Das Easy Link Infotainment mit acht Zoll großem Display gibt es optional, außerdem kann dann eine Navigationsfunktion dazugebucht werden.
Eine Kamera über den Hecktüren überträgt bei beiden Lieferwaren ihr Bild auf ein fünf Zoll großes Display, das an der Stelle des Innenspiegels positioniert ist. Der Renault Kangoo Van hat, teils optional, eine umfangreichere Sicherheits- Assistenzausstattung als der Express Van.
Für ihn gibt es LED-Hauptscheinwerfer, Fernlichtassistenz, Spurhaltewarner und Spurhaltefunktion und eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage. Später kommt ein Autobahnassistent für teilautomatisiertes Fahren ins Programm.
Elektro-Kangoo kommt 2022
Auch beim Motorenangebot sieht man die höhere Positionierung des Kangoo Van. Er startet mit drei Diesel- und zwei Benzineralternativen.
Die Selbstzünder leisten 55 kW / 75 PS, 70 kW / 95 PS oder 85 kW / 115 PS. Als Benziner ist der Kangoo Van mit 75 kW / 102 PS oder 96 kW / 130 PS lieferbar. Ein Doppelkupplungsgetriebe wird es gegen Aufpreis geben. Der 95-PS-Diesel sowie der stärkere Benziner sind als ECO-Leader-Modelle lieferbar, auch hier wird die Höchstgeschwindigkeit auf 100 km/h begrenzt.
2022 startet der elektrisch angetriebene Renault Kangoo E-Tech Electric. Er hat einen maximal 75 kW (102 PS) starken Elektromotor, dessen Leistung im Eco-Modus auf 55 kW (75 PS) begrenzt wird. Die 44 kWh große Lithium-Ionen-Batterie soll für eine Reichweite von bis zu 265 Kilometern sorgen.
Gleichstrom kann mit einer Leistung von 75 kW geladen werden. Für ein Aufladen bis 80 Prozent der Batteriekapazität sind 42 Minuten möglich. „Einmal vollmachen“ an der Haushaltssteckdose soll 26 Stunden dauern.
Preise verrät Renault noch nicht. Express Van und Kangoo Van mit Verbrennern starten im Mai bzw. Juni. Die PKW-Versionen des Kangoo werden zeitversetzt vorgestellt. Auf der gleichen Basis wird es auch einen Nachfolger des Mercedes Citan / T-Klasse geben.
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