Subaru Kein SUV in Sicht.

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Subaru

Der japanische Autohersteller Subaru kommt hierzulande über die Rolle des Zaungastes nicht hinaus. Während die Marke mit den sechs Sternen im Logo 2014 weltweit über 910.000 Autos aus den Fabriken schob und im wichtigsten Absatzmarkt USA über 550.000 Fahrzeuge absetzen konnte, wurden in Deutschland ganze 6.218 Subarus das erste Mal zugelassen. Auf dem Heimatmarkt Japan waren es 163.000 Autos im vergangenen Geschäftsjahr, das im März 2015 endete. Von Januar bis Juli 2015 sind es hierzulande 3.814 Fahrzeuge geworden. Trotz der Einführung des neuen Outback also keine wirkliche Steigerung.

Die Konkurrenz im patriotisch-teutonisch denkenden und kaufenden Deutschland ist natürlich hart. Spezialitäten wie die Boxer-Motoren (inklusive dem einzigen Boxer-Diesel) und der in den meisten Modellen serienmäßige Allradantrieb helfen nicht, die Marke über den Exoten-Status hinaus zu hieven. Ganz objektiv betrachtet kann man Otto Normalbürger auch verstehen, denn nüchtern betrachtet kann z.B. ein Subaru Impreza nichts besser, aber vieles schlechter als ein VW Golf, kostet aber mit 20.990 Euro für den müden Saug-Benziner aber auch nicht weniger.

Mit zwei neuen Modellen hat Subaru Deutschland in diesem Jahr ein ungewohntes Neuheitenfeuerwerk gestartet: Im Frühjahr kam der neue Outback auf den Markt, der durchaus ordentliche Kritiken bekommen hat, vom Design her zu gefallen weiß und als 150 PS-Diesel die Bedürfnisse vieler potenzieller Kunden gut erfüllen kann. Ob man mit der stufenlosen Automatik als Handschalteralternative klar kommt, muss jeder für sich entscheiden. Aktuell wird der kompakte Kombi Levorg (Vorstellung hier) eingeführt. Die Zeiten der breiten Modellpalette vom kleinsten Siebensitzer der Welt, dem Libero, bis zum extravaganten Coupé SVX sind aber schon lange vorbei. Mangels Erfolg in der Mittelklasse ist mit dem letzten Modellwechsel auch der Legacy vom Markt geflogen, während der siebensitzige Crossover Exiga außerhalb Japans gar nicht angeboten wird.

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Vieles soll aber besser werden, denn Subaru bereitet eine neue Fahrzeugplattform vor. Das erste neue Modell auf dieser Architektur soll der Nachfolger des Impreza werden, der Ende 2016 zuerst in Japan und den USA eingeführt wird. Der vom Impreza abgeleitete XV soll dagegen nach Informationen aus Amerika bis 2018 weiterlaufen. Auch der WRX STI, der ja das Wort Impreza nicht mehr im Namen trägt, soll erstmal in der aktuellen Generation weiter verkauft werden, um dann 2018 einen Nachfolger zu erhalten. Der letzte Krawall-Rallye-Japaner nach dem Aus des Mitsubishi Lancer Evo wird es nicht leicht haben, die kommenden Jahre genügend Käufer für sich zu begeistern, ganz frisch ist das Modell nicht mehr. Umso interessanter dürfte die Information sein, dass Subaru 2018 auch einen Plug-In-Hybriden vorstellen will. Der Gedanke, dass der Nachfolger des WRX STI seine Leistung sowohl aus einem Verbrenner wie auch aus einem (?) Elektromotor schlürft, lässt Vorfreude wachsen.

Vor allem für den US-Markt relevant ist ein für 2017 geplantes großes Crossover-Modell als legitimer Nachfolger des nicht mal dort sonderlich erfolgreichen Tribeca. Seltsam, dass die Allrad-Spezialisten-Marke Subaru noch immer keine „richtigen“ SUVs in Programm und nicht mal in der Modellplanung hat. Diese Fahne hält nach wie vor allein der Forester hoch, der auch das mit Abstand meistgekaufte Modell der Japaner ist. Ein großer Bruder für dieses Modell täte der Marke und ihrem Image sicherlich gut.

Stattdessen verwässert der heckgetriebene BRZ das Markenbild. Immerhin aber mit wenig Aufwand. Dafür, dass Subaru für den 20%-Eigentümer Toyota deren GT86 baut, darf man eben auch das eigene Logo auf das ansonsten komplett identische Heckantriebscoupé kleben. EIn paar Käufer merken das sogar: Der BRZ wurde von Januar bis Juli 2015 ganze 44x in Deutschland neu zugelassen.

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Text: Bernd Conrad
Bilder: Hersteller