In Italien ist der XEV Yoyo schon zu haben, später soll er auch zu uns kommen. Erster Check mit Sitzprobe im Video.
Die IAA war einst die Bühne großer italienischer Marken, an deren Stände sich Fans und Kunden scharten, um zu staunen: Ferrari, Lamborghini, Maserati, Alfa Romeo und Fiat fehlen auf der IAA Mobility im Jahr 2021. Aber ein anderer Italiener hält die Stellung. Klein wie das Auto ist der Messestand der Firma XEV.
Der XEV Yoyo im Video
Das junge Unternehmen hat mit dem Yoyo ein elektrisches Stadtfahrzeug entwickelt, das in China gebaut wird. Ein Stahlrahmen dient als Grundgerüst, um den dann die Karosserie mit Teilen aus dem 3D-Drucker zusammengesetzt wird. Mit einer Länge von 2,53 Metern greift der zweisitzige XEV Yoyo die Urpsrungsidee des Smart wieder auf, ist als „halbes Auto“ also vor allem im engen Stadtverkehr zuhause.
Angetrieben wird der ohne Batterien nur 450 Kilogramm schwere Yoyo von einem permanenterregten Synchronmotor, der maximal 15 kW (20 PS) leistet. Die Dauerleistung wird mit 7,5 kW (10 PS) angegeben. Das soll reichen, um den Yoyo auf bis zu 75 km/h zu beschleunigen. Je nach Zulassungsbestimmungen kann er aber auch als Leichtfahrzeug mit einer maximalen Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h ausgelegt werden, den man in Deutschland dann schon im Alter von 15 Jahren fahren könnte.
Der Clou des Yoyo steckt im hintere Stoßfänger. Alternativ zum Aufladen der Batterie über den Kabelsanschluss an der Front lassen sich die drei jeweils 25 Kilogramm schweren Akkumodule entnehmen. In Italien, dem Heimatmarkt von XEV, sollen Batterietauschautomaten an Tankstellen des Betreibers Eni (bei uns Agip) aufgestellt werden. Dort kann man dann leere gegen volle Energiespeicher tauschen – genug Muskelkraft vorausgesetzt.
Die Speicherkapazität der Batterien wird mit insgesamt 10,3 kWh angegeben, was nach Herstellerangaben für bis zu 150 Kilometer Reichweite sorgen soll.
Der XEV Yoyo im ersten Check
Die Sitzprobe im YEV Yoyo lässt die leicht versetzten Sitze, wie sie im Smart zu finden sind, vermissen. Breite Schultern finden schnell Kontakt zur Türverkleidung auf einer einen und zum Beifahrer auf der anderen Seite.
Das Cockpit ist einfach und logisch aufgebaut. Ein zentrales Dispay liefert alle fahrrelevanten Informationen. Beim optionalen 10-Zoll-Bildschirm gibt es daneben Infotainmentapps wie Spotify und eine integrierte Navigation mit Google Maps. In der Basis steckt hier eine Smartphonehalterung. So lassen sich Musik und Routenführung auf dem Display des Telefons ablesen (aber während der Fahrt bitte nicht bedienen). Die Verarbeitung macht einen ordentlichen Eindruck, die Kunststoffe sind zwar einfach, tragen aber gut zusammengestellte Farbkontraste.
In Italien schon zu haben
In Italien wird der XEV Yoyo bereits verkauft. Dort kostet das Elektroauto ab 13.900 Euro vor Abzug von Förderungen. Dafür bekommt man einen einfach ausgestatteten Zweisitzer mit Dach über dem Kopf, dem aber Sicherheitsmerkmale wie Airbags fehlen.
Aktuell ist das Unternehmen in Gesprächen mit Importeuren und Händlern in weiteren Märkten. Nach Spanien, Portugal und Frankreich soll der Yoyo in absehbarer Zeit auch in Deutschland zu haben sein.
Erstes Fazit
Der XEV Yoyo ist nicht das einzige Elektro-Kleinstfahrzeug, mit dem ein Hersteller den urbanen Verkehr revolutionieren will. Im Gegensatz zu manchen Konzepten steht der Winzling aber schon auf eigenen Rädern. Das Batterietauschsystem ist eine interessante Ergänzung zum Laden per Kabel.
Mit der Auslegung als Leichtfahrzeug muss man Abstriche bei der Geschwindigkeit und den Sicherheitsmerkmalen machen. Als wetterfeste Alternative zur Elektro-Vespa kann man den Yoyo am besten einordnen.