Der neue VW T-Roc startet bei 30.845 Euro. Erster Check mit Sitzprobe, auch im Video!
„Ich kam, ich sah, ich siegte“ – was Gaius Julius Caesar, der Überlieferung zufolge, in einem Brief an einen Freund schrieb, das könnte auch der VW T-Roc von sich behaupten. Mehr noch: Während Caesar damals die Karriereleiter im römischen Staat aufsteigen musste, war der kompakte Wolfsburger schon direkt nach dem Start Ende 2017 ein Bestseller. Bis heute ist er einer der meistverkauften VW. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres liegt er mit 48.023 erstmals zugelassenen Exemplaren in Deutschland nur ganz knapp hinter dem Golf. Seit 2017 wurden vom T-Roc über zwei Millionen Einheiten gebaut und verkauft.
Erstes Date mit dem T-Roc
Um diese SUV-Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben, feiert jetzt die zweite Generation des VW T-Roc ihre Weltpremiere. Wir konnten die Neuauflage bereits in Augenschein nehmen und zur Sitzprobe starten.
Wie man es von den Wolfsburgern kennt und erwartet, wurde das Design im Vergleich zum Vorgänger behutsam weiterentwickelt. An der Front wanderte der Lufteinlass für die Verbrennungsmotoren vollständig in den Stoßfänger, damit sucht und findet der T-Roc optisch den Schulterschluss zu den Elektroautos der Marke. Neben den Standard-LED wird es leuchtstärkere „LED-Plus“-Scheinwerfer und auch das vom Tiguan bekannte IQ-Light mit HD-Matrix-Technologie geben. In beiden Fällen sind die Leiste zwischen den Scheinwerfern und das VW-Logo illuminiert. Je nach Ausstattung leuchtet auch das Emblem am Heck. Die Dachlinie mit dem schrägen Heck wird auch beim neuen T-Roc durch eine silberne Dekorleiste akzentuiert. Das sorgt, trotz des neuen Formats, für einen hohen Wiedererkennungswert.
Der T-Roc im Video
In der Länge streckt sich der VW T-Roc nach dem Modellwechsel deutlich stärker als bisher. In der Normgarage muss man nach dem Wechsel vielleicht einen neuen Platz für das Fahrrad oder den Rasenmäher finden. Die Karosserie ist 4,37 Meter lang, immerhin 12 Zentimeter mehr als beim Vorgänger. Außerdem ist der T-Roc 1,83 Meter breit (ein Zuwachs von neun Millimetern) und 1,56 Meter hoch (ebenfalls +9 mm). Der Radstand nimmt um 2,8 Zentimeter auf 2,63 Meter zu. Je nach Ausstattung sind erstmals auch 20 Zoll große Leichtmetallfelgen konfigurierbar.
Vom Größenzuwachs des SUV profitiert der Kofferraum. Sein Volumen steigt um 20 auf 465 Liter. Unter dem doppelten Ladeboden wird das Kellerabteil teilweise vom Subwoofer des optionalen Soundsystems in Beschlag genommen. Anstelle von Auslegeware blickt man hier zudem auf dünn lackiertes Blech. Die Lehne der Rücksitzbank lässt sich im Verhältnis 40:20:40 dreigeteilt nach vorne klappen. Außerdem kann man die Lehne des Beifahrersitzes flach nach vorne falten. Dem Transport von Holzlatten oder einem Tannenbaum steht somit nichts im Wege.
Im Fond bietet der VW T-Roc spürbar mehr Knieraum als der Vorgänger, auch große Menschen sitzen bequem. Die Kopffreiheit ist nur für Passagiere ab rund 1,90 Meter Körpergröße limitiert. Deutlich ausgeformte Außenplätze auf der Sitzbank sorgen für eingeschränkten Komfort bei Reisen zu fünft. Ausströmer erlauben auch für die zweite Reihe eine Steuerung des Luftstroms, bei der Ausstattung mit Dreizonen-Klimaautomatik kann man in der Mittelkonsole zudem die Temperatur einstellen.
Eine neue Anordnung zeigen die Türgriffe hinten und vorne. Sie sind als Abschluss der Armauflage horizontal in die Verkleidung eingelassen. Im Rahmen unserer Sitzprobe haben wir die Türen unzählige Mal geöffnet und können attestieren: Diese Bewegung ist keinesfalls unergonomischer als klassische Innen-Türgriffe.
Mehr Gemütlichkeit!

Nach so viel Neuheitenwert kommt doch Beständigkeit ganz recht, oder? Sie zeigt sich bei der Cockpitgestaltung. Ausstattungsabhängig steht ein 10,4 oder 12,9 Zoll großer Infotainment-Touchscreen auf dem Armaturenbrett. Die Bedienstruktur und die bei Dunkelheit hinterleuchteten Slider für Klimatemperatur und Audio-Lautstärke sind bekannt, auch die mittlerweile schnell und zuverlässig arbeitende Software in aktuellen Volkswagen-Modellen. Auf der Mittelkonsole erlaubt der bekannte „Fahrerlebnisschalter“ zusätzlich die Steuerung der Audio-Lautstärke oder die Einstellung der Fahrmodi. Im Multifunktionslenkrad setzt VW bekanntermaßen wieder physische Tasten ein. Erstmals wird es für den T-Roc als Option ein Head-up-Display geben, das seine Informationen direkt auf die Windschutzscheibe spiegelt.
Das zehn zoll große Kombiinstrument trägt einen unnötig dicken Rahmen, der an ältere iPad-Generationen erinnert. Neu ist eine reduzierte Anzeige, mit die Augen bei längeren Nachtfahrten entlastet werden können.
Für mehr Wohnlichkeit sorgt der Textilüberzug auf dem Armaturenbrett. Vor allem im Vergleich zu den Anfangstagen des Vorgängers ist das ein sicht- und fühlbarer Fortschritt. Der erste T-Roc zeigte den dicken Rotstift der damaligen Konzernführung mit einer Hartplastik-Landschaft, die erst mit dem Facelift teilweise reduziert wurde. Gelochte Kunstleder-Paneele in den Türverkleidungen sind Teil der optionalen Ambientelicht-Szenerie mit einstellbaren Farben.
Neuer Hybrid ab 2026

Die technische Basis für den neuen VW-Evo stellt die MQB-Evo-Architektur. Das Unterzeugs entspricht also den größeren SUV-Baureihen Tiguan und Tayron. Aus Kostengründen – und gewiss zur Abgrenzung innerhalb der Modellpalette -bleibt dem T-Roc jedoch das DCC-Pro-Fahrwerk mit zwei Ventilen zur Steuerung des Ölflusses in jeden Stoßdämpfer verwehrt. Die DCC-Option arbeitet hier, wie im Golf, weiterhin mit einem Ventil und erlaubt auch damit eine Spreizung zwischen den unterschiedlichen Modi.
Zum Marktstart bleibt die Wahl zwischen zwei Leistungsstufen des 1.5 eTSI, einem Vierzylinder-Benziner mit 48V-Mildhybrid-System. Er ist mit 85 kW / 115 PS oder 110 kW / 150 PS zu haben, jeweils mit zusätzlichem Elektro-Boost mit 14 kW. Das DSG (Doppelkupplungsgetriebe) mit sieben Gängen zählt zur Serienausstattung, Varianten mit manuellem Getriebe wird es nicht mehr geben. Dieselmotoren sind Geschichte, es folgt jedoch ein 2.0 TSI mit 4Motion-Allradantrieb. Der Zweiliter soll künftig auch als Mildhybrid vorfahren, wir vermuten eine unveränderte Leistung von 204 PS.
2026 schlägt der VW T-Roc ein neues Hybrid-Kapitel für die Marke auf. Erstmals seit dem Jetta werden die Wolfsburger einen entsprechend elektrifizierten Antrieb anbieten. Offiziell gibt es noch keine Informationen zum selbstladenden Hybrid, der bei sanftem rechtem Fuß des Fahrers einige Kilometer innerorts elektrisch zurücklegen kann. Im Gespräch mit Technikern konnten wir aber schon ein paar Informationen einsammeln und sortieren.
Der neue T-Roc Hybrid hat den 1,5 Liter großen Benziner mit Turboaufladung an Bord. Er wird, je nach Fahrzustand und Leistungsbedarf, im seriellen Hybridmodus als Generator Energie zum Antrieb des Elektromotors beisteuern oder mit diesem zusammen die Räder antreiben. Dann spricht man von einem parallelen Hybrid-Aufbau. Beim Getriebe spekulieren wir auf ein 6-Gang-DSG. Zwei Leistungsstufen des Hybrids sollen angeboten werden: 100 kW / 136 PS und 125 kW / 170 PS.
Die Plug-in Hybride mit 19,7 kWh großem Akku für eine elektrische Reichweite von über 100 Kilometern sind für den neuen VW T-Roc aktuell nicht vorgesehen. Hier wird die Ausrichtung des Kompakt-SUV auf die Zielgruppe der privaten Käufer deutlich. Fahrer von Firmenwagen greifen, wenn der PHEV-Steuervorteil genutzt werden soll, zu Golf und Tiguan. Zukunftsmusik ist ein künftiges Topmodell in Form des VW T-Roc R. Er dürfte, analog zum Golf R, einen 333 PS starken 2.0 TSI an Bord haben, dessen Kraft serienmäßig an alle vier Räder verteilt wird.
Marktstart und Preis

Vier Ausstattungslinien sind geplant. Über dem Basismodell T-Roc rangieren die Varianten Life, Style (erstmals mit ErgoActive-Sitz inklusive Massagefunktion) und R-Line. Letztere sorgt mit speziellen Stoßfängern und größeren Rädern für einen dynamischeren Auftritt. Für die R-Line wird es erneut in Black-Style-Paket mit schwarzen Designdetails an der Karosserie geben. Ab der zweiten Linie Life kann man eine Zweifarblackierung bestellen.
Im November 2025 soll das SUV auf den Markt kommen. Als 1.5 sTSI mit 85 kW / 115 PS in der Basisausstattung kostet er ab 30.845 Euro. Trotz des Wachstums und des aufwendigeren Mildhybrid-Antriebs wird er also kaum teurer. Der Vorgänger war als T-Roc Life mit 116 PS starkem Dreizylinder-Benziner zuletzt ab 30.065 Euro zu haben. Das T-Roc Cabriolet, das zu Preisen ab 37.560 Euro verkauft wird, bleibt bis ins Jahr 2027 im Angebot.
Fazit

VW legt mit dem T-Roc eines seiner meistverkauften Modelle und den Liebling der Privatkunden neu auf, die zweite Generation startet bei 30.845 Euro. Die Karoserie wächst deutlich, was für mehr Platz im Kofferraum und im Fond sorgt. Das Motorenangebot ist zum Marktstart auf zwei Leistungsstufen des 1.5 eTSI, einem Mildhybrid-Benziner, beschränkt. 2026 startet der neue T-Roc Hybrid mit größerem Akku in zwei Leistungsstufen.