Zubehör im Test: Slotpack Ein teurer Begleiter

Eine (zu) kostspielige Lösung für Ordnung und Sicherheit.



Jeder kennt das – ein Stauende nach der Autobahnkurve oder ein Traktor, der aus dem Feldweg auf die Bundesstraße abbiegt – starke Bremsung und RUMMS – Wasserflasche und alles, was man sonst unachtsam auf den Beifahrersitz gelegt hat, lernt die Fliehkraft kennen – bis zum Ende des Beifahrerfußraums.

Zubehör im Test Slotpack

Ein Unternehmer möchte hier Abhilfe schaffen und hat den Slotpack entwickelt. Hinter dem Namen verbirgt sich ein Stausystem für den Beifahrersitz. Mit zwei Klammern kann man den Dreipunktgurt einfädeln und den Slotpack damit sichern – außerdem verhindert man den Warnton, wenn die Sitzbelegungserkennung Gewicht auf dem Sitz erkennt und schimpft, dass sich da wohl jemand nicht anschnallt.

Der Slotpack ist in verschiedene Fächer unterteilt, so dass man z.B. eine große Flasche liegend und eine kleine stehend, Taschentücher und alles, was der fleißige Außendienstler noch so braucht, griffbereit hat. Gut gemacht: Das Material ist wasserfest und abwaschbar, läuft also ein einem Abteil der Kaffee aus, ist nicht gleich alles versaut.

Weniger gut: Die eigentlich cleveren Fächer für die Warnweste und den Regenschirm sind so angebracht, dass beides mit angeschnalltem Slotpack kaum entnehmbar ist, Gutschnalle und Mittelkonsole sind im Weg.

Zubehör im Test Slotpack

In einer Schwarmfinanzierungsphase über Kickstarter kostet der Slotpack aktuell 99 Euro, danach soll er 149,95 Euro kosten. Und driftet damit leider aus der spontanen Kaufempfehlung für die meisten Menschen heraus. Klar ist er praktisch, gut verarbeitet und eine schöne Idee – die sich aber nur für eine spitze Zielgruppe lohnt: Außendienstler, die vielleicht öfter das Auto wechseln und Taxifahrer. Beide stellen nach Dienstschluss den Wagen ab und steigen für die Heimfahrt in ihr privates Auto um, dann können sie den Slotpack einfach mitnehmen. Wer aber z.B. mit dem Bus oder der U-Bahn heimfährt, der trägt die Kiste umständlich mit sich herum. Trageschlaufen wären eine Option, oder ein smarter Faltmechanismus – falls der Slotpack mal leer sein sollte.

Noch fehlen dem Slotpack die Killerargumente, warum er nach Ende der Finanzierungsphase fünf- bis zehnmal mehr kostet als andere Organizer für den Autositz. Denn auch der Außendienstmitarbeiter und der Taxifahrer schauen stark aufs Geld.

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Text: Bernd Conrad
Bilder: Bernd Conrad