Der Honda CR-V mit CVT-Automatikgetriebe im Alltagstest.
„Ein komfortables Auto zum Herumfahren.“ So schlicht und einfach kann nicht nur ein Entwicklungsziel lauten, sondern auch gleich der Name des entsprechenden Modells sein. Natürlich abgekürzt und international verständlich. Dann kommt CR-V heraus (Comfortable Runabout Vehicle), womit der kryptische Name des kompakten Honda-SUV geklärt wäre.
Wobei „kompakt“ gar nicht das richtige Adjektiv für den Japaner ist. Das liegt nicht nur am Format, das mit 4,60 Metern schon fast in die Mittelklasse ragt. Sondern vor allem am Innenraum. Der Autor dieser Zeilen, mit 1,92 Metern Größe selbst nicht gerade kompakt, saß selten in einem geräumigeren Auto. Skoda Superb? Nah am Tanzsaal. Oberklasselimousinen? Luftig. Honda CR-V? Mittendrin in dieser Platzliga. Da stört manche nur der flache Boden des SUV.
Zum Raumgefühl passen die bequemen Sitze vorne und hinten. Optional ist der Honda CR-V auch als Siebensitzer zu haben, was aber nicht für die getestete Elegance-Version gilt. Die bringt allerlei brauchbare Optionen wie LED-Scheinwerfer, Navigationssystem, Rückfahrkamera und Regensensor mit. Sowie Stoffsitzbezüge, die sich angenehm anfühlen und dabei ebenso hochwertig wie langlebig wirken. Da braucht es wirklich kein Leder im Auto.
Mit dem Honda Civic teilt sich der CR-V nicht nur die Plattform, sondern auch die Architektur des Cockpits. Die digitalen Instrumente sind gut ablesbar und auch das zentrale Display in der Mittelkonsole ist aus dem Bruder bekannt. Mit zwei feinen Unterschieden. Im CR-V verbaut Honda wieder einen Dreh-Drück-Knopf für die Lautstärke, zudem steht das Display steiler als im Civic und ist damit auch bei Sonnenlicht besser ablesbar.
Einen Diesel bietet Honda im CR-V nicht mehr an. Einziger Benziner ist der 1,5 Liter große VTEC-Turbomotor mit 193 PS Leistung im Modell mit stufenlosem CVT-Automatikgetriebe. Die Variante mit manueller Schaltung hat 20 PS weniger. Dynamisch kann der CR-V durchaus unterwegs sein, nur kaschiert das CVT diese Eigenschaft mit der bekannten Eigenart der Drehzahlerhöhung erst, dann lässt man sich vom entspannten Charakter des Autos eh irgendwann mitreißen.
Tacho 210? Macht er, wenn es sein muss. Aber das Cruisen liegt dem CR-V mehr, über Landstraßen und bei Richtgeschwindigkeit. Trotz der aus dem Zubehör montierten 19-Zoll-Räder des Testwagens gleitet der Honda dabei stets sanft über den Asphalt, ohne zu schaukeln. So stimmt man ein Fahrwerk ab! Auch hier ist der CR-V Elegance ein guter Ansatz, Verzicht zu genießen. Neben Leder wirkt auch ein einstellbares Fahrwerk obsolet.
Dafür schluckt er mit dem stufenlosen Getriebe bestimmt ohne Ende Sprit, oder? Äh… jein. Wenn man ihm die Sporen gibt, fließen auf Autobahnetappen durchaus mal 13 Liter durch die Leitungen. Im Testdurchschnitt verbrauchte der Honda CR-V 9,4 Liter Super auf 100 Kilometer. Das ist für ein gut 1,7 Tonnen schweres SUV mit Benzinmotor ein durchschnittlicher Wert.
Weniger dürfte es beim zweiten Modell im Angebot des CR-V sein. Neben dem 1.5 VTEC gibt es noch den CR-V Hybrid. Bei ihm fungiert der Benziner als Generator zur Stromerzeugung, nur unter bestimmten Voraussetzungen treibt er direkt die Räder an. Wie sich das anfühlt und wie viel Sprit das spart, konnte AUTONOTIZEN leider noch nicht im Vergleich herausfinden. Mit nur 1.100 Euro Mehrpreis zum VTEC dürfte der Hybrid aber für viele CR-V-Kunden eine Alternative sein.
Wenn die denn keinen Hänger ziehen wollen. Der elektrifizierte Honda darf nur 750 Kilogramm an den Haken nehmen, der Benziner mit Schaltgetriebe 2.000 und die CVT-Verison immerhin noch 1.500 Kilogramm.
Fazit zum Honda CR-V
Hier bei uns mag der Honda CR-V ein Nischenprodukt sein, global gesehen ist er eines der meistverkauften SUV. Und das mit Recht. Das SUV ist mit viel Platz im Interieur und im Kofferraum ein prima Familienauto, dessen saubere Abstimmung auch auf langen Strecken für Komfort sorgt. Ein Dynamiker will der CR-V nicht sein, schließlich heißt er ja nicht SR-V (Sports Runabout Vehicle).
Mit den Stoffsitzbezügen der Elegance-Version und ohne die Option eines einstellbaren Fahrwerks beweist er zudem, dass Verzicht auch Freude bereiten kann. Wenn die Ingenieure und Entwickler vorher einen guten Job gemacht haben.
Technische Daten
Honda CR-V 1.5 VTEC Turbo Elegance |
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Hubraum | 1.498 ccm |
Anzahl und Bauform Zylinder | 4 in Reihe |
Maximale Leistung kW / PS | 142 kW / 193 PS bei 5.600 U/min |
Max. Drehmoment | 243 Nm bei 2.000 - 5.000 U/min |
Getriebe | CVT-Automatik |
Beschleuningung 0-100 km/h | 10,0 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 200 km/h |
Norm-Verbrauch auf 100km | 7,1 Liter |
Verbrauch real auf 100km | 9,5 Liter |
Reifenmarke und –format des Testwagens | Michelin Latitude Sport 3 235/55 R19 |
Leergewicht | 1.705 kg |
Länge / Breite / Höhe | 4.600 / 1.855 / 1.689 mm |
Grundpreis | 36.590 Euro |
Testwagenpreis | 40.100 Euro |