Der Kia Sportage 1.6 CRDI mit 136 PS starkem Mildhybrid-Diesel im Alltagstest.
Kaum ein anderes Modell ist so eng mit dem Markenaufbau von Kia in Europa verbunden wie der Sportage. In frühen Jahren, Mitte der 1990er, kam der Urahn „Made in Germany“ sogar aus den Hallen von Karmann. Spätere Generationen entwickelten sich schnell zum Bestseller, was auch für die aktuelle, vierte Auflage gilt.
2015 kam der aktuelle Kia Sportage auf den Markt, mit dem Facelift 2018 zog die 48V-Mildhybridtechnik ein. Mittlerweile gibt es die Dieselversionen ausschließlich mit dieser kleinen Form der Elektrifizierung. Die goldene Mitte, und damit das, was ein Kompakt-SUV ja auch sein will, stellt die 136 PS starke Leistungsstufe in Form des 1.6 CRDi da. Dieser Selbstzünder ist auch mit 115 PS im Modellprogramm, darüber rangiert der 2.0 CRDi mit 185 PS.
Video-Review zum Kia Sportage
In der Kombination von Frontantrieb und manueller Sechsgangschaltung ist der Kia Sportage 1.6 CRDI angemessen motorisiert. Der Vierzylinder macht, vor allem nach dem Kaltstart, kein allzu großes Geheimnis aus seinem Arbeitsprinzip. Lautes Nageln tritt aber nicht auf. Überhaupt gefällt der Komfort im Sportage in allen Facetten. Das in der Slowakei gebaute SUV gefällt, trotz großer 19-Zoll-Felgen am Testwagen in der Ausstattungslinie „Spirit“ mit gutem Federungskomfort, bequemen Sitzen in beiden Reihen und einer angenehmen Geräuschkulisse.
Online-Navigation jetzt an Bord
Die analogen Rundinstrumente hinter dem Dreispeichenlenkrad sind gut ablesbar. Das digitale Modul aus dem Ceed ist für den Sportage ebenso wenig lieferbar wie das 10,25 Zoll große Infotainmentdisplay. Die Einbaulage des Monitors im – und nicht auf dem – Armaturenbrett des Sportage verhindert eine größere Bildschirmdiagonale. Aktuell bestellte und ausgelieferte Autos mit Navigationssystem profitieren aber auch im kleineren Format vom UVO Connect-System mit Onlinezugang und Echtzeit-Verkehrsdaten.
Die Sechsgangschaltung des Sportage hat sauber geführte und kurze Wege. Trotzdem würde man sich auch in der 2WD-Version den Automatikkomfort des Doppelkupplungsgetriebes wünschen. Diese Option ist aber beim 136 PS-Diesel an den Allradantrieb gekoppelt.
Verzichten muss man im Sportage mit manueller Schaltung auch auf die adaptive Geschwindigkeitsregelanlage. Sonst sind aber vom Frontkollisionswarner über Hilfen zum Halten der Fahrspur und zur Überwachung des toten Winkels bis hin zum einstellbaren Kamerawinkel beim Rangieren alle Fahrassistenten an Bord, die man sich aktuell wünscht.
Das Mildhybridsystem schaltet den Diesel beim Heranrollen an eine Ampel, wenn gleichzeitig der Leerlauf eingelegt wird, ab 30 km/h ab. Erst mit dem Einlegen des ersten Ganges meldet er sich zurück. Ein Riemenstartergenerator übernimmt die Rolle des Anlassers. 4,6 Liter sind der kombinierte Normverbrauch auf 100 Kilometer. Im Alltag ist das aber kaum zu schaffen. Ohne große Autobahneskapaden pendelte sich der Verbrauch des 136 PS Diesels in der Realität bei sieben Litern auf 100 Kilometer ein. Nicht überraschen wenig, trotz über 1,7 Tonnen Leergewicht des geräumigen SUV.
Sieben Jahre Garantie
Der gut ausgestattete Testwagen mit einigen Extras, darunter nicht nur beheiz- sondern auch belüftbare Ledersitze, Navigation und serienmäßigem JBL-Soundsystem kostet nach aktueller Preisliste 38.410 Euro. Damit bewegt er sich im preislichen Umfeld der koreanischen Konkurrenz in Form von Plattformbruder Hyundai Tucson und SsangYong Korando , liegt aber klar unter dem VW Tiguan. Allen hat er sieben Jahre Garantie (bis 150.000 Kilometer) voraus.
Fazit zum Kia Sportage 1.6 CRDI
Fast fünf Jahre nach der Premiere ist der Kia Sportage kein Jungspund mehr, aber in Sachen Platzangebot, Anmutung und Technik noch voll auf der Höhe der Zeit. Als Mildhybride und mit SCR-Katalysator gilt das auch für die Dieselmodelle. Zudem hilft die lange Garantie bei der rationalen Kaufentscheidung. Aber auch optisch wirkt der Kia Sportage noch adrett und fit, sodass nicht nur der Bauch entscheiden muss.
Technische Daten
Kia Sportage 1.6 CRDi 48V 2WD Spirit |
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Abgasnorm | Euro 6d-Temp |
Hubraum | 1.598 ccm |
Anzahl und Bauform Zylinder | 4 in Reihe |
Maximale Leistung kW / PS | 100 kW / 136 PS bei 4.000 U/min |
Max. Drehmoment | 320 Nm bei 2.000 bis 2.250 U/min |
Getriebe | Sechsgang-Schaltgetriebe |
Beschleuningung 0-100 km/h | 11,2 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 180 km/h |
Norm-Verbrauch auf 100km | 4,4 Liter |
Verbrauch real auf 100km | 7,0 Liter |
Reifenmarke und –format des Testwagens | Michelin Pilot Alpin 235/45 R19 |
Leergewicht | 1.732 kg |
Anhängelast (gebremst) | 1.400 kg |
Länge / Breite / Höhe | 4.485 / 1.855 / 1.645 mm |
Grundpreis | 34.240 Euro |
Testwagenpreis | 38.410 Euro |