Der Mazda3 mit neuem 2,5-Liter-Motor im Fahrbericht mit Video-Review.
Mehr und doch weniger? Beim kompakten Mazda3 und seinem Crossover-Bruder CX-30 trifft das auf die neue Ordnung im Motorenprogramm für das Modelljahr 2025 zu. Während der e-Skyactiv X mit 186 PS, der mit einer Kompressionszündung Eigenschaften von Benziner und Diesel vereint, unverändert bleibt, straffen die Japaner das weitere Portfolio von zwei auf eine Alternative.
Dafür kommt ein neuer Benziner mit deutlich mehr Hubraum zum Einsatz. Unter dem Namen e-Skyactiv G 140 arbeitet fortan ein 2,5 Liter (statt bisher zwei Liter) großer Vierzylinder-Sauger unter der Haube. Er löst die bisherigen Modelle mit 122 und 150 PS ab, liegt mit einer Leistung von 103 kW / 140 PS zwischen den Vorgängern.
Der neue Motor im Video-Fahrbericht
Außerdem kommen im Modelljahr 2025 ein hybrides Navigationssystem, das neben gespeicherten Kartendaten auch Online-Informationen für die Routenplanung nutzt, und die Sprachassistenz mit Amazon Alexa neu ins Angebot. Optische Änderungen am Exterieur gibt es nicht. Sie sind auch nicht nötig. Obwohl der Mazda3 als Fließheck-Fünftürer bereits seit 2019 auf dem Markt ist, sieht er immer noch frisch aus. Wie gehabt wird der Kompakte in zwei Karosserievarianten angeboten. Neben dem Hatchback gibt es eine viertürige Stufenhecklimousine mit der Zusatzbezeichnung Fastback. 4,66 Meter Karosserielänge ragen in die Mittelklasse hinein und sollen auch dort Kunden abholen – bestimmt auch gerne Menschen, die bisher vielleicht einen Mazda6 auf dem Wunschzettel stehen hatten.
Hinter dem Lenkrad blickt man auf gut ablesbare Instrumente, darüber auf das in allen Ausstattungslinien serienmäßige Head-up-Display mit einer Projektion von Inhalten auf die Windschutzscheibe. Auch das 10,25 Zoll große Infotainment-Display ist ab Werk an Bord. Im Gegensatz zur Konkurrenz verzichtet Mazda jedoch auch weiterhin auf einen Touchscreen, die Bedienung erfolgt über einen Dreh-Drück-Steller in der Mittelkonsole. Positiver Nebeneffekt: Der Bildschirm muss nicht in Arm-Reichweite platziert werden. Weit oben und nah an der Windschutzscheibe liegt der gut im Sichtfeld des Fahrers, der seinen Blick nicht allzu lange vom Verkehrsgeschehen abwenden muss.
Beim Stöbern durch Playlists in einer Streaming-App oder der Smartphone-Navigation via Apple CarPlay oder Android Auto spürt man aber die Touch-Auslegung dieser Programme. Mit dem Drehrädchen dauert alles etwas länger als gewohnt.
Das Platzangebot
Ein Raumwunder ist der Mazda3 gewohntermaßen nicht. Vorne ist man als Fahrer sehr gut ins Auto integriert. Der bequeme Sitz ist in der Ausstattungsvariante Takumi elektrisch einstellbar, zwei Positionen können gespeichert werden. Der Co-Pilot muss seinen Platz manuell justieren und dabei leider auf eine Höhenverstellung verzichten.
Im Fond geht es eher eng zu. Für große Menschen wir der Knieraum schnell knapp, zudem drückt das nach hinten abfallende Dach auf die Frisur. Vorteil für den Fastback im Vergleich zum Fünftürer: Mit 450 Litern fasst das Gepäckabteil 99 Liter mehr. Dafür muss man mit dem kleineren Heckdeckel leben. Per Federzug lassen sich die Rücksitzlehnen-Teile entriegeln, um längere Gegenstände durchzuladen.
Der Fahrbericht
Wir verzichten dieses Mal auf einen Spannungsbogen im Text und kommen gleich zum Punkt. Der 2,5-Liter-Benziner passt mit seiner unaufgeregten Art sehr gut zum entspannten Charakter des kompakten Japaners.
Vor allem in Verbindung mit der Sechsstufen-Automatik ist, im Vergleich zum bisherigen Zweiliter-Vierzylinder, ein deutlicher Fortschritt spürbar. Nicht nur, weil mit 238 Newtonmeter bei 3.300 U/min ein höheres Drehmoment anliegt (150 PS – Version: 213 Newtonmeter bei 4.000 U/min). Die Drehmomentkurve steigt steiler an und bleibt dann auf einem längeren Plateau.
Was bedeutet das in der Praxis? Die Wandlerautomatik muss weniger oft schalten, da sie beim Beschleunigen diesseits des Kick-Downs die Drehmoment-Welle souveräner reiten kann. Vor allem beim Fahren auf der Landstraße und im tempolimitierten Autoban-Bereich wirkt der Mazda3 damit besser im Futter stehend. Der subjektive Fernvergleich des Autors erkennt zudem einen nur kleinen Dynamik-Vorteil für den e-Skyactiv X mit 186 PS. Es wird – für Interessenten beim Händler und uns – spannend, beide Motorvarianten im Vergleich zu fahren.
Eine Ausgleichswelle und die allgemein gute Dämmung lassen keine Vibrationen und kaum Geräusche in den Innenraum. Nur beim Ausdrehen in höhere Drehzahlen hebt der Sauger seine Stimme. Von der spritsparenden Zylinderabschaltung bekommt man im Interieur der Limousine auch nichts mit.
Sieben Liter Super je 100 Kilometer haben wir, den Angaben des Bordcomputers folgend, am ersten Test-Tag inklusive Autobahnanteil verbraucht. Die WLTP-Normangabe für den 24-Volt-Mildhybrid liegt bei 6,2 bis 6,3 Litern und damit auf einem ähnlichen Niveau wie beim Skyactiv X. Angaben des Herstellers zufolge liegt der Verbrauchsvorteil des Upsizing-Modells gegenüber der bisherigen 150-PS-Version bei rund sieben Prozent im realen Fahralltag.
Die Preise
Mit dem Wechsel zum Modelljahr 2025 sind die Preise für den Mazda3 erneut leicht gestiegen. Mit 28.140 Euro ist der Fünftürer in der Ausstattungslinie Prime-Line um 950 Euro über dem bisherigen Modell mit 122 PS gelistet.
Unser Testwagen ist ein Mazda3 Fastback in der neuen Ausstattungslinie Takumi. Diesen Namen kennt man bereits von den SUV-Modellreihen CX-5, CX-60 und CX-80. Auch in der Kompaktklasse weist sie auf das edle Topmodell hin. Im Prinzip handelt es sich dabei um einen Mazda3 Exclusive-Line mit Leder-Paket (für Skyactiv-X-Versionen auch in dunkelrot statt schwarz), elektrischen Sitzen mit Memory-Funktion und Lendenwirbelstütze für die Fahrerseite.
Mit der optionalen Sechsstufen-Wandlerautomatik (2.000 Euro Aufpreis) kostet der Stufenheck-Dreier als Takumi 37.440 Euro, der Fünftürer ist mit 36.940 Euro um 500 Euro günstiger zu bekommen.
Fazit
Mazda bleibt seinem eigenen Weg treu und folgt der Multi-Solution-Strategie. Daraus entstehen nicht nur neue Elektromodelle oder Reihensechszylinder-Diesel für die großen SUV, sondern auch dieser Upsizing-Vierzylinder in der Kompaktklasse.
Der 2,5 Liter große Vierzylinder-Benziner passt gut zum entspannten Kompakten. Mit 140 PS wird der Mazda3 nicht zum Sportler – aber dieses Naturell liegt auch dem Skyactiv X nicht. Vorteile bietet der großvolumige Motor aufgrund des Drehmomentverlaufs vor allem in Verbindung mit dem Automatikgetriebe.
Technische Daten
Mazda3 Fastback e-Skyactiv G 140 |
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Antriebsart | Benziner |
Antrieb | Frontantrieb |
Hubraum | 2.488 ccm |
Anzahl und Bauform Zylinder | 4 in Reihe |
Maximale Leistung kW / PS | 103 kW / 140 PS bei 5.000 U/min |
Max. Drehmoment | 238 Nm bei 3.300 U/min |
Getriebe | Sechsstufen-Automatik |
Tankinhalt | 51 Liter |
Beschleuningung 0-100 km/h | 9,8 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 203 km/h |
Norm-Verbrauch auf 100km | 6,1 Liter / CO2-Emissionen 138 g/km |
Verbrauch real auf 100km | 7,0 Liter (lt. Bordcomputer) |
Kofferraumvolumen | 450 - 1.138 Liter |
Reifenmarke und –format des Testwagens | Bridgestone Turanza 215/45 R18 |
Leergewicht | 1.491 kg |
Anhängelast (gebremst) | 1.300 kg |
Länge / Breite / Höhe | 4.660 / 1.795 / 1.440 mm |
Basispreis Baureihe | 28.140 Euro (Fünftürer) |
Basispreis Modellvariante | 37.440 Eurio (Fastback Takumi) |
Testwagenpreis | 38.090 Euro |