Der neue Opel Grandland Hybrid4 im ersten Fahrbericht mit Video-Review.
Was macht ein Autohersteller, wenn er eine neue Designsprache einführt, wichtige Modelle im starken SUV-Segment aber noch voll im Leben stehen? Opel antwortet auf diese Frage mit einem umfangreichen Facelift für Crossland und Grandland. Beide verlieren das X im Namen.
Vor allem beim Opel Grandland, mit dem die Blitz-Marke gegen starke Konkurrenz in Form von VW Tiguan, Ford Kuga und Hyundai Tucson antritt, ist die Operation gelungen. Die neue Frontpartie mit der „Vizor“ genannten Blende zwischen den jetzt flacheren LED-Scheinwerfern passt sich nahtlos ins Gesamtbild ein. Der in Eisenach produzierte Grandland wirkt erwachsener, entschlossener und moderner.
Der Grandland Hybrid4 im Video
Je nachdem, welche Kreuzchen in der Optionsliste gemacht wurden, linst unter dem Vizor die Kameralinse des erstmals erhältlichen Nachtsichtassistenten nach vorne. Sie erkennt Körperwärme und warnt den Fahrer vor Tieren oder Menschen am Fahrbahnrand. Das Bild des „Night Vision“ genannten Systems wird ins Kombiinstrument eingespielt.
Und schon sind wir mittendrin. Nicht nur im Grandland, sondern auch im zweiten großen Neuheitenteil. Denn während man sonst bei einem Facelift neue Stoffe oder andere Ziernähte zu sehen bekommt, trägt das Opel-SUV ein komplett neues Oberteil des Cockpits. Auch hier folgt der der von Mokka und dem neuen Astra eingeschlagenen Linie. „Pure Panel“ nennt Opel die Anordnung der beiden Displays nebeneinander.
Neues Cockpit im Mokka-Stil
In den Hybridmodellen des Opel Grandland ist das zehn Zoll große Infotainmentdisplay Serie, ansonsten je nach Ausstattungslinie optional. Die Bedienung erfolgt in weiten Teilen über den schnell reagierenden Touchscreen. Weiter unten kann man die Klimaautomatik über das vom Vorgänger bekannte Steuerelement bedienen. Das gelingt intuitiv und mit wenig Ablenkung. Mittlerweile kann man mit sowas ja VW-Fahrer neidisch machen.
Nach der Fahrt im Basis-Benziner mit 130 PS steht jetzt der Opel Grandland Hybrid4 bereit. Der Plug-in Hybrid ist das Topmodell der Baureihe. Die Technik wurde vom Vorgänger übernommen. Sein 200 PS starker 1,6-Liter-Benziner wird von zwei Elektromotoren unterstützt. Die Maschine vorne leistet maximal 81 kW (110 PS). Das zweite Modul an der Hinterachse, bis zu 83 kW (113 PS) stark, übernimmt die Rolle des Allradantriebs.
300 PS Systemleistung
Der 4WD-Fahrmodus kann theoretisch bis zu einer Geschwindigkeit von 135 km/h aktiviert werden. Bei höherem Tempo muss der Benziner ran. Schon vorher begeistert aber der Druck, mit dem das knapp 1,9 Tonnen schwere SUV nach vorne schießt. Die Systemleistung liegt bei 221 kW / 300 PS. Das maximale Drehmoment gibt Opel mit stolzen 520 Newtonmetern an.
Bei eiliger Kurvenhatz spürt man das hohe Gewicht des elektrifizierten Grandland. Dank niedrigem Schwerpunkt bleibt aber jederzeit ein Gefühl von satter Straßenlage. Einstellbare Dämpfer gibt es nicht. Mit optionalen 19-Zoll-Felgen federt der Opel teils straff, Komfortfreunde verkneifen sich dieses Extra.
Entspannter bewegt reichte der Strom in der 13,2 kWh großen Lithium-Ionen-Batterie für knapp über 40 Kilometer elektrische Reichweite. Unterwegs kann man über die eSave-Funktion Energie sparen, um beispielsweise am Ziel der Reise zu stromern. Führt der Weg dorthin über schnelle Autobahnetappen, kann der Opel Grandland Hybrid4 die Nachteile eines Benziner-SUV nicht ausbügeln. Dann stehen schnell zweistellige Verbrauchswerte auf der Uhr.
Hohe Zahlen bringen aber nachts einen Vorteil. Die neuen Matrix-LED-Scheinwerfer leuchten künftig auf jeder Seite mit 84 statt bisher 16 einzeln ansteuerbaren Elementen. Damit lassen sich Lichtschneisen um den Gegenverkehr herum noch besser ausleuchten.
Das kostet der Hybrid-Opel
Die Preise des Opel Grandland Hybrid4 beginnen bei 51.490 Euro. Die gut ausgestattete Linie Ultimate, die den Testwagen schmückt, verlangt nach mindestens 55.860 Euro. Wer auf den elektrischen Allradantrieb verzichten kann und den Grandland Hybrid mit nur einem Elektromotor sowie 165 kW / 225 PS Systemleistung wählt, spart je nach Ausstattungslinie über 6.000 Euro. Außerdem wird nur dieser Hybrid mit der vollen Summe von 7.177,50 Euro gefördert. Aufgrund der höheren Nettopreise sinkt diese Summe beim Hybrid4 auf knapp unter 6.000 Euro.
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Fazit
Der Opel Grandland bleibt auch ohne X ein geräumiges, praktisches SUV. Die neue Frontpartie und leichte Retuschen am Heck sorgen für einen frischen und selbstbewussten Auftritt. Als Hybrid4 mit 300 PS Systemleistung bleibt er ein würdiges Flaggschiff der Baureihe. Wer die hohen Preise scheut, wird auch mit dem 225-PS-Hybrid glücklich.
Technische Daten
Opel Grandland Hybrid4 Ultimate |
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Hubraum | 1.598 ccm |
Anzahl und Bauform Zylinder | 4 in Reihe |
Maximale Leistung kW / PS | 147 kW / 200 PS bei 6.000 U/min |
Max. Drehmoment | 300 Nm bei 3.000 U/min |
Getriebe | Achtgang-Automatik |
Elektromotor vorn: Maximale Leistung kW | 81 kW (110 PS) |
Elektromotor hinten: Maximale Leistung kW | 83 kW (113 PS) |
Systemleistung: kW / PS | 221 kW / 300 PS, 520 Nm |
Batterie | 13,2 kWh Lithium-Ionen |
Beschleuningung 0-100 km/h | 6,1 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit elektrisch | 135 km/h |
Höchstgeschwindigkeit | 235 km/h |
Norm-Verbrauch kWh / 100 km | 14,9 kWh |
Norm-Verbrauch auf 100km | 1,2 Liter |
Leergewicht | 1.876 kg |
Anhängelast (gebremst) | 1.250 kg |
Länge / Breite / Höhe | 4.477 / 1.856 / 1.609 mm |
Grundpreis | 55.860 Euro |