Skoda Octavia Combi 2.0 TDI Erste Fahrt im Facelift-Combi

Der neue Skoda Octavia Sportline als Diesel im Fahrbericht mit Video-Review.

Die Erneuerung der kompakten MQB-Baureihen (Modularer Querbaukasten) im Volkswagen-Konzern ist fast abgeschlossen. VW Golf, Audi A3 und Cupra Leon haben ihr Update gezeigt, ebenso der Skoda Octavia. Es fehlt nur noch der Seat Leon, der mutmaßlich eine rein technische Überarbeitung bekommen wird.

Neues Lichtdesign

Skoda Octavia Combi Sportline TDI Facelift 2024 Test Fotos Video Preis

Der Skoda Octavia, nach wie vor das Kernmodell und Bestseller der tschechischen Volkswagen-Tochter, wird behutsam, aber dennoch merklich geliftet. Wie bei den letzten beiden Generationen macht das Facelift vor allem durch einen neuen Augenaufschlag auf sich aufmerksam.

Die prägnante Tagfahrlicht-Signatur in den geänderten LED-Scheinwerfern mit einem Haken in Richtung Boden wird aber nicht jeden neuen Octavia tragen. Dieses Antlitz ist das Merkmal von Fahrzeugen mit Matrix-LED-Scheinwerfern. Das adaptive Lichtsystem wird im Topmodell Octavia RS serienmäßig sein, für die übrigen Varianten kostet es Aufpreis. Mit den ab Werk verbauten LED-Scheinwerfern gibt es eine Tagfahrlichtleiste, die in Richtung Kühlergrill nach unten abfällt.

Stärkere Motoren kommen später

Neben dem Lufteinlass an der Front sind auch die Stoßfänger an beiden Enden der 4,70 Meter langen Karosserie umgestaltet worden. Das Motorenprogramm verzichtet auf den Basis-Dreizylinder-Benziner. An seine Stelle kommt eine 115 PS starke Variante des 1.5 TSI. Wie die 150-PS-Version kann man ihn optional mit 7-Gang -Doppelkupplungsgetriebe (DSG) als 48V-Mildhybrid bestellen. Dazu gibt es zum Start den Diesel 2.0 TDI mit 115 PS und manuellem Getriebe oder 150 PS in Verbindung mit DSG.

Später kommen der Octavia RS mit auf 265 PS leistungsgesteigertem 2.0 TSI und ein ebenfalls zwei Liter großer Benziner mit 204 PS und Allradantrieb ins Programm. Einen stärkeren Diesel mit Allradantrieb wird es nicht mehr geben, was gewiss viele Wohnwagenfreunde ärgern dürfte. Im Gegensatz zu den Konzern-Schwestermodellen ist der Skoda Octavia auch nicht als Plug-in Hybrid mit dem größeren Akku für mehr Reichweite lieferbar. Wer bei Skoda in Zukunft einen elektrifizierten Verbrenner mit Stecker haben möchte, der muss zu den größeren Modellen Kodiaq und Superb greifen.

Sportline als RS Light?

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Für unsere erste Ausfahrt mit dem neuen Jahrgang steht der Skoda Octavia Combi als Sportline 2.0 TDI im auffälligen Mamba Green bereit. Diese Lackfarbe gibt es nur für die Sportline-Ausstattung und den RS. Als Diesel muss diese Konfiguration also als notdürftiger Ersatz für den einstigen 200-PS-TDI im RS herhalten.

Die Kunstleder-Stoff-Bezüge im Innenraum haben mit der Modellpflege einen höheren Anteil von Recycling-Zutaten im Gewebe bekommen. Sie wirken optisch ins haptisch etwas grobschlächtiger als die im Vorgänger.

Unverändert bequem sind die Sportsitze mit integrierten Kopfstützen und gutem Seitenhalt. Einzig eine ausziehbare Oberschenkelauflage würde man sich als großer Fahrer für optimale Unterstützung wünschen. Die elektrische Verstellung des Mobiliars ist als Option zu haben. Der generöse Beinraum im Fond wird durch die, im Vergleich zur Einrichtung im Octavia Selection, dickeren Sessel leicht eingeschränkt. Aber auch so gilt der Tscheche nach wie vor als Raumwunder. Feine Ideen wie das Schlafpaket mit ausklappbaren Seitenteilen der hinteren Kopfstützen oder in der Türverkleidung verstaute Sonnenschutzrollos im Fond gibt es auch bei der dynamisch orientierten Ausstattungslinie.

Facelift mit größeren Displays

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Auch der Octavia bekommt eine neue Infotainment-Software und größere Displays. 10 Zoll Bildschirmdiagonale sind es ab Werk. Beim Infotainment-Paket-Plus mit Navigationssystem und einem Upgrade bei den digitalen Instrumenten wächst die Anzeige auf 13 Zoll. Auch ein Head-up-Display, das seine Anzeigen direkt auf die Windschutzscheibe spiegelt, ist dann an Bord.

Die Bedienstruktur mit feststehenden Leisten am oberen und unteren Rand des Displays ist vereinfacht worden. Mittlerweile findet man sich aber in den Menüs der Schwestermarke VW etwas besser zurecht. Das gilt auch für die Konfiguration der Anzeigen im Kombiinstrument über das Multifunktionslenkrad. Bei der Bedienung der adaptiven Geschwindigkeitsregelanlage setzt Skoda auch weiterhin auf einen dritten Lenkstockhebel unten links, mit dem man Tempo und Abstand zum Vordermann einstellen kann.

Der Fahreindruck

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Der Testwagen fährt ohne das DCC genannte Fahrwerk mit adaptiven Dämpfern vor. Auf Autobahnen und Landstraßen im Großraum der österreichischen Hauptstadt Wien und im nahegelegenen Bratislava (Slowakei) zeigt auch die Serienausstattung, dass sie für einen guten Fahrkomfort sorgt. Lediglich kurz aufeinanderfolgende Querfugen oder Bodenwellen schluckt das DCC im Komfortmodus deutlich besser. Ansonsten sind – zumindest im Fernvergleich – nur geringe Unterschiede erlebbar.

Der 2.0 TDI tritt, wie gewohnt, spontan an und sorgt mit ab 1.600 U/min anliegenden 360 Newtonmetern Drehmoment für ordentlichen Druck bei niedrigem Verbrauch. Auf unseren entspannten Probefahrten mit Tempolimits auf den Autobahnen genügen fünf Liter Diesel je 100 Kilometer. Damit liegt der Durst am Testtag nur knapp über dem WLTP-Normwert von 4,7 bis 4,9 Litern.

Bei niedriger Last und im Schubbetrieb ist vom Arbeitsprinzip des Selbstzünders kaum etwas zu hören. Auch Vibrationen verkneift sich der Octavia. Bei einer Blindverkostung könnte man sich in einem Benziner wähnen. Nur bei hohen Drehzahlen und starker Beschleunigung ist der Diesel akustisch als solcher zu vernehmen.

Das kostet der Octavia

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Der Einstieg in den Skoda Octavia gelingt nach dem Facelift bei 30.730 Euro für die Limousine in der Selection-Ausstattung mit 115 PS starkem Benziner. Der Combi (den Skoda traditionell mit „C“ schreibt) kostet überschaubare 700 Euro mehr. Auch der geringe Aufpreis ist wohl ein Grund dafür, dass fast jeder Octavia in Deutschland das steilere Heck mit 640 Liter großem Kofferraum spazieren fährt.

Der Sportline-Diesel ruft an der Kasse einen Listenpreis von 38.430 Euro auf. Viele Optionen stecken bei Skoda mittlerweile in Paketen. Mit der Metalliclackierung, Navigationssystem mit 13-Zoll-Display, Fahrassistenz und weiteren Goodies steigt der Preis dieses Exemplars auf 51.010 Euro.

Fazit

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Der Skoda Octavia bleibt seinem Erfolgsrezept treu. Er bietet, vor allem als Combi, großzügige Platzverhältnisse, eine gute Verarbeitung und moderne Technologien. Das Motorenprogramm lässt nach dem Facelift größere Lücken als zuvor. Vor allem Fahrer von Firmenwagen dürften sich wundern (oder ärgern?), dass es den gar nicht mehr so kompakten Tschechen nicht mehr als Plug-in Hybrid gibt.

Technische Daten

Skoda Octavia Combi Sportline 2.0 TDI

Antriebsart Diesel
Antrieb Frontantrieb
Hubraum 1.968 ccm
Anzahl und Bauform Zylinder 4 in Reihe
Maximale Leistung kW / PS 110 kW / 150 PS
Max. Drehmoment 360 Nm bei 1.600 - 2.750 U/min
Getriebe 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe
Tankinhalt 45 Liter
Beschleuningung 0-100 km/h 8,6 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit 225 km/h
Norm-Verbrauch auf 100km 4,7 - 4,9 Liter
Verbrauch real auf 100km 5,0 Liter (lt. Bordcomputer)
Kofferraumvolumen 640 - 1.700 Liter
Anhängelast (gebremst) 1.600 kg
Stützlast 80 kg
Länge / Breite / Höhe 4.698 / 1.829 / 1.491 mm
Grundpreis 38.430 Euro
Basispreis Baureihe 30.730 Euro (Limousine)
Testwagenpreis 51.010 Euro
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Text: Bernd Conrad
Bilder: Andreas Hof, Bernd Conrad
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