Subaru BRZ Modelljahr 2019 Fass mich an!

Der Subaru BRZ fährt dieses Mal mit Schaltgetriebe vor.

Ein sportliches Auto braucht ein manuelles Getriebe. Diese Meinung herrschte früher vor, mittlerweile gibt es mit einer Vielzahl hochentwickelter Wandlerautomaten und mit Doppelkupplungsgetrieben gute Alternativen. Dazu kommt das stetig steigende Drehmoment aufgeladener Motoren, das man einer vom Fahrer betätigten Kupplung nicht zumuten kann. Oder will.

Hier macht der Subaru BRZ vieles anders, geht den klassischen Weg. Das kleine Sportcoupé, das aus einer Kooperation von Subaru mit dem Teilhaber Toyota entstanden ist, lässt die Leistungs- und Geschwindigkeitshatz gerne anderen. Mit dem Sauger-Boxermotor, der maximal 147 kW / 200 PS und überschaubare 205 Nm Drehmoment hervorzaubert, legt der BRZ mehr Wert auf alltäglichen Kurvenspaß.

Wie gut das funktionieren kann, hat der ausführliche Alltagstest des Subaru BRZ vor gerade einmal vier Monaten gezeigt. Der Testwagen fuhr da mit Sechsgang-Automatik vor, die mit ihrer komfortbetonten Auslegung zwar als Daily Driver in asiatischen oder amerikanischen Großstädten ihren Job erledigt, dem BRZ-Spaß aber manchmal im Weg stand.

Auch wenn es sonst wenig Mühe macht, Gründe für einen erneuten Ausflug im Subaru BRZ zu suchen, war es jetzt der Fernvergleich im Auto mit manuellem Getriebe. Wie die Automatikversion erfüllt der Handschalter künftig übrigens die Abgasnorm Euro 6d-Temp, als Kombination aus Direkt- und Saugrohreinspritzung übrigens ohne Partikelfilter.

Wie nicht anders zu erwarten war, zieht der Schaltknüppel die Mundwinkel nochmals weiter nach oben. Die eng gestuften und hervorragend geführten Schaltgassen machen das Kinderspiel des Gangwechsels zur wahren Freude. Die Kupplung ist gut dosierbar.

Da man mit dem Zusammenspiel aus Kupplungsfuß und der Hand am Ganghebel die Drehzahl, zum Beispiel im Scheitelpunkt einer Kurve, selbst orchestrieren kann, schafft man es im manuell geschalteten BRZ viel öfter - ach was, jedes Mal -, das Heck sanft mit um die Biegung zu drücken. Wenn man es hierbei übertriebt, steht natürlich das wachsam ESP Spalier, es lässt aber genügend Spielraum für den Fahrspaß.

Ganz nebenbei freut sich der Geldbeutel, und zwar doppelt. Die 1.500 Euro Aufpreis für das Automatikgetriebe, das Toyota in das Gemeinschaftsprojekt investiert hat, kann man sich getrost sparen. An der Tankstelle empfiehlt sich der handgerissene Subaru BRZ dann mit deutlich geringeren Spritkosten. Während die Automatikversion im Alltagstest 11,2 Liter ROZ98 alle 100 Kilometer zu sich genommen hat, zeigt der Bordcomputer beim Tagesausflug mit dem Handschalter 8,3 Liter an.

Subaru BRZ Modelljahr 2019 Test

Es muss erwähnt werden, dass dieser Wert auf Landstraßen und tempolimitierten Autobahnen (aber auch im Stau) erreicht wurde, außerdem waren die serienmäßigen 215er-Räder im 17-Zoll-Format montiert. Gestehen wir dem BRZ im bundesdeutschen Alltag von mir aus einen Verbrauch von neun Litern zu. Dann ist das Honorar für die Schaltarbeit der Automatik im BRZ immer noch (zu) hoch. Puristen greifen dann übrigens auch zum BRZ Sport ohne "+" im Namen, sparen mit dem Verzicht auf eine Leder-Alcantara-Ausstattung und Sitzheizung weitere 2.000 Euro.

Weil man dann so schön spart, kommt man vielleicht gar nicht auf die Idee, auch mal bei Toyota vorbeizuschauen. Da gibt es den baugleichen GT86 sogar etwas günstiger als den BRZ. Die Quersubventionierung mit anderen Baureihen des deutlich größeren Autobauers macht es möglich.

Mit dem originalen Subaru BRZ fährt man dann aber ein nochmals exklusiveres Auto. Von Januar bis einschließlich September 2018 wurden gerade einmal 97 BRZ in Deutschland neu zugelassen, im Gesamtjahr 2017 waren es 112 Autos.

Mir ist bewusst, dass auch diese wiederholte Berichterstattung über einen der letzten ehrlich-locker-leichten Sportwagen daran nicht viel ändern wird. Aber vielleicht sorgt sie ja für eine Orientierungshilfe beim nächsten Lustkauf. Den man schwerlich bereuen dürfte.

Technische Daten

Subaru BRZ Sport+

Hubraum 1998 ccm
Anzahl und Bauform Zylinder Vierzylinder-Boxermotor
Maximale Leistung kW / PS 147 kW / 200 PS bei 7.000 U/min
Max. Drehmoment 205 Nm bei 6.400 - 6.600 U/min
Getriebe Sechsgang-Schaltgetriebe
Beschleuningung 0-100 km/h 7,6 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit 226 km/h
Norm-Verbrauch auf 100km 8,6 Liter
Reifenmarke und –format des Testwagens Michelin Primacy HP 215/45 R17
Leergewicht 1.245 kg
Länge / Breite / Höhe 4.240 / 1.775 / 1.325 mm
Grundpreis 35.480 Euro
Testwagenpreis 36.030 Euro
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Text: Bernd Conrad
Bilder: Bernd Conrad