Auslaufmodell mit Preisvorteil: Der Subaru Forester im Alltagstest mit Video-Review.
Wer einen Subaru erwirbt, sucht (und findet) meist einen zuverlässigen Alltags-Begleiter für Fahrten auf und knapp neben der Ausbaustrecke. High-Tech-Wunder bei Komfort und Infotainment stehen der Kundschaft meist nicht ganz oben auf dem Wunschzettel.
Hinter dem Logo mit dem Sternenbild der Plejaden legt man vielmehr Wert auf den permanenten Allradantrieb und die Laufruhe des Boxermotors, der am liebsten entspannt arbeitet – unterstützt vom stufenlosen CVT-Getriebe, das ebenfalls nicht unter Doping-Verdacht steht.
Der Forester im Video
Kernmodell der japanischen Marke ist der Forester. Das kompakte SUV wird Anfang 2025 von einer neuen Generation abgelöst. Einige Monate vor dem Modellwechsel werfen wir nochmal einen Blick auf den aktuellen Forster, wie er seit Ende 2019 bei uns auf dem Markt ist. Mit zwei Sondermodellen und einem zusätzlichen Paket mit Preisvorteil dürfte dieser Forester Kunden, die (wie oben beschrieben) nicht jeder neuen Entwicklung hinterherlaufen und dabei Geld sparen wollen.
Das Sondermodell
Unser Testwagen ist ein Subaru Forester Edition Black Platinum. Wie es der Name schon andeutet, basiert diese Variante auf der höchsten Ausstattungslinie. Lederbezüge für die Sitze, ein gut klingendes Harman/Kardon-Soundsystem, Panorama-Glasschiebedach und 18-Zoll-Leichtmetallfelgen sind hier serienmäßig. Die Sonderserie fährt dazu mit schwarzen statt verchromten Design-Details an der Karosserie (Grill, Dachreling, Schriftzüge) und dunkelgrauen Leichtmetallfelgen vor. Der Listenpreis liegt bei 46.450 Euro und damit um 300 Euro über dem regulären Forester Platinum. Bei der Edition ist die sonst optionale Metalliclackierung in Silber (Aufpreis sonst 750 Euro) serienmäßig, was also für einen kleinen Preisvorteil von 450 Euro sorgt. Kurios: Andere Farben wie das hier gezeigte Schwarz kosten den regulären Aufpreis von 750 Euro, was den Preis des Testwagens auf 47.200 Euro hebt.
Der e-Boxer-Antrieb
Unter der Motorhaube des Subaru Forester arbeitet der altbewährte Zweiliter-Boxermotor mit vier Zylindern und einer Leistung von 110 kW / 150 PS. Als „e-Boxer“ ist er Teil eines Mildhybrid-Systems. Der 0,6 kWh große Lithium-Ionen-Akku wird beim Bremsen und durch Rekuperation aufgeladen. Er bestromt einen 12,3 kW (16,7 PS) starken Elektromotor, der den Benziner beim Beschleunigen unterstützt. Kurze Wege bei Rangiertempo legt der e-Boxer auch rein elektrisch zurück, schnell steigt dann aber auch der Boxermotor ein.
Das CVT-Getriebe verwaltet ein maximales Drehmoment von 194 Newtonmetern, das bei 4.000 U/min anliegt, dazu kommen 66 Elektro-Newtonmeter. In entspannten 11,8 Sekunden beschleunigt der Forester aus dem Stand auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit wird bei 188 km/h erreicht.
Der Fahreindruck
Diese Kombination erzieht zu einer entspannten, aber nicht lahmen Fahrweise. Der Vorteil der stufenlosen Automatik liegt in niedrigen Drehzahlen. Bei Landstraßentempo 100 läuft der Boxermotor mit nur knapp 1.500 Umdrehungen pro Minuten. Bauartbedingt kommen dabei keinerlei Vibrationen des Vierzylinders im Innenraum an. Bei starker Beschleunigung hebt der Boxer seine Stimme, wird dabei recht laut. In die Arbeit des Getriebes einprogrammierte Schaltstufen (man kann sich auch per Schaltwippen am Lenkrad durch sieben „Gänge“ flippern) verhindern dabei den von vielen immer noch befürchteten Gummiband-Effekt.
Das Fahrwerk schluckt im Überlandverkehr die meisten Unebenheiten und Verwerfungen im Asphalt. Nur bei Stadttempo stolpert der Forester manchmal über Wurzelaufbrüche und kurze Wellen. Die Offroad-Kompetenz des SUV mit dem „X-Mode“-Fahrprogramm haben wir im aktuellen Alltagstest nicht überprüft, konnten das aber bei früherer Gelegenheit bereits ausführlich prüfen. Kritik wird der Geräuschdämmung zuteil. Windgeräusche dringen außerhalb geschlossener Ortschaften deutlich an die Ohren der Insassen, auch Abrollgeräusche sind zu hören.
Der Verbrauch
Trotz der Elektrifizierung zählt der Subaru-Boxermotor nicht zu den Sparweltmeistern. Vielfahrer, die jeden Tag hunderte Autobahn-Kilometer zurücklegen, dürften weiterhin zu einem Diesel greifen. Der Forester hält, wie erwähnt, den permanenten Allradantrieb vor – mitsamt der damit verbundenen Mechanik, die Gewicht und Verbrauch steigen lässt.
8,1 Liter Super je 100 Kilometer verbraucht das japanische SUV laut WLTP-Norm. In unserem Testalltag mit Winterbereifung liegt der Wert bei 8,6 Litern. Einen großen Einfluss kann der Fahrer mit seinem rechten Fuß nehmen. Auf einer entspannten Überland-Runde mit Ortsdurchfahrten und Landstraßen sinkt der Durst des Subaru auf 7,8 Liter je 100 Kilometer.
Der Innenraum
Die Platzverhältnisse sind sehr ordentlich. In beiden Reihen gibt es viel Raum in alle Richtungen. Auf langen Strecken ist jedoch die harte Polsterung der Vordersitze im Gesäß spürbar. Hinter der Rücksitzbank wartet ein 509 Liter großer Kofferraum auf Gepäck, der sich nach dem Umklappen der Lehnenteilt (per Fernbedienungs-Hebel) auf 1.779 Liter erweitern lässt. Leider fehlt ein Netztrennwand, ein Gepäck-Gitter aus dem Zubehör zählt also zu den empfehlenswerten Extras.
Analoge Rundinstrumente, farbige Leuchtdioden als Warnhinweise am unteren Rand der Windschutzscheibe und das separate Bedienelement für die Klimaautomatik geben bei der Bedienung keine Rätsel auf. Am kleinen Achtzoll-Display für das Infotainment-System mit spiegelnder Anzeige und dem darüberliegenden Info-Bildschirm für Fahrzeugdaten erkennt man jedoch das konstruktive Alter des Forester. Smartphone-Inhalte lassen sich per Apple CarPlay oder Android Auto nutzen. Dafür muss man aber eine Kabelverbindung per USB-A-Anschluss herstellen. Immerhin wird das Telefon dann auch gleich geladen, eine induktive Ladeschale gibt es nicht.
Die Preis-Aktion
Der Subaru Forester wird in vier Ausstattungslinien und aktuell in Form von zwei Sondermodellen zu Preisen ab 37.990 Euro angeboten. Das Basismodell dürfte dabei eher als Preislisten-Kosmetik gelten. Mit dem zweiten Ausstattungs-Niveau Active für 42.250 Euro fahren Annehmlichkeiten wie elektrisch verstellbare Vordersitze, schlüsselloser Zugang, elektrische Heckklappe, Zweizonen-Klimaautomatik, Lenkradheizung und Sitzheizung auch im Fond sowie ein statischer Fernlichtassistent mit.
Vor dem Generationswechsel wollen Subaru und seine Händler das Auslaufmodell als „Advantage Edition“ attraktiv halten. Unter diesem Namen wird ein Zubehör- und Service-Paket als Gratis-Zugabe geschnürt. Käufer eines Forester bekommen damit Winterkompletträder mit 18-Zoll-Leichtmetallfelgen und Falken-Reifen, eine Kofferraummatte und Fußmatten dazu. Außerdem ist eine Service-Flatrate für die ersten drei Jahre nach Erstzulassung bis zu einer Laufleistung von 45.000 Kilometern für Wartungen in der Vertragswerkstatt enthalten. Diese Flatrate hat eine Einzelpreis von knapp 1.100 Euro. In Verbindung mit den Rädern und Matten spricht Subaru bei der Advantage Edition von einem Preisvorteil in Höhe von 3.000 Euro.
Der Nachfolger
Anfang 2025 kommt die neue Forester-Generation auf den Markt, dazu gibt es bereits einen ersten AUTONOTIZEN-Fahrbericht . Die „Subaru Global Platform“ wird vom Nachfolger in einer modifizierten Version genutzt, es bleibt beim e-Boxer. Die Leistung des Motors sinkt leicht auf 100 kW / 136 PS, was die Effizienz steigern soll. Dem werden wir in einem kommenden Alltagstest nachspüren.
Die Preise des neuen Forester steigen im Vergleich zum aktuellen Modell. Wer also nicht unbedingt Wert auf die Updates bei Infotainment und Co. legt, der kann mit dem Auslaufmodell samt „Advantage Edition“-Paket aktuell ein gutes Geschäft machen.
Das Fazit
Der Subaru Forester steht kurz vor dem Modellwechsel. Mit seinem mild elektrifizierten Boxermotor und permanentem Allradantrieb verkörpert der die Tugenden der japanischen Marken, bietet dabei viel Platz für Passagiere und Gepäck mit robuster Technik. Wer mit dem übersichtlichen Infotainment-Display und einer Kabelverbindung für das eigene Smartphone leben kann, freut ich über eine intuitive Bedienung.
Das Sondermodell Edition Black Platinum bietet vor allem optischen Zierrat. Das Paket aus Winterkompletträdern und weiterem Zubehör mit der Service-Flatrate bietet einen brauchbaren Preisvorteil – zumindest so lange, wie diese Forester-Generation noch beim Händler steht.
Technische Daten
Subaru Forester 2.0ie e-Boxer Edition Black Platinum |
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Antriebsart | Mildhybrid-Benziner |
Antrieb | permanenter Allradantrieb |
Abgasnorm | Euro 6d--ISC-FCM |
Hubraum | 1.995 ccm |
Anzahl und Bauform Zylinder | Vierzylinder-Boxermotor |
Maximale Leistung kW / PS | 110 kW / 150 PS bei 5.600 - 6.000 U/min |
Max. Drehmoment | 194 Nm bei 4.000 U/min |
Getriebe | stufenlose Automatik |
Elektromotor: Maximale Leistung kW | 12,3 kW (16,7 PS) |
Elektromotor: Maximales Drehmoment | 66 Nm |
Batterie | 0,6 kWh |
Batterie: Typ | Lithium-Ionen |
Tankinhalt | 48 Liter |
Beschleuningung 0-100 km/h | 11,8 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 188 km/h |
Norm-Verbrauch auf 100km | 8,1 Liter |
Verbrauch real auf 100km | 8,6 Liter |
Kofferraumvolumen | 509 - 1.779 Liter |
Leergewicht | 1.693 kg |
Anhängelast (gebremst) | 2.070 kg (bis 8% Steigung) |
Stützlast | 75 kg |
Länge / Breite / Höhe | 4.640 / 1.815 / 1.730 mm |
Basispreis Baureihe | 37.990 Euro |
Basispreis Modellvariante | 46.450 Euro |
Testwagenpreis | 47.200 Euro |