VW Caddy Maxi California: Der kleine Bruder des T6.1 im Test.
Wer wünscht sich nicht einmal, von jetzt auf gleich die Möglichkeit zu haben, dem Alltag zu entfliehen. Wer gerne spontan verreist und sein Auto sowohl im Alltag als auch bei der kleinen Auszeit nutzen möchte, der könnte mal einen Blick auf den neuen VW Caddy California werfen. Als kleine Hilfe haben wir das auch getan.
Mit Küche wird er zum Wohnmobil
Zur Einordnung: Den Volkswagen Caddy gibt es sowohl als Cargo genannte Nutzfahrzeugversion für Transporteure oder Handwerker, mit bis zu sieben Sitzen kann der Caddy aber auch als PKW für Familien bestellt werden. Hinzu kommt der California, der den großen Namen der Freizeitmobile aus Hannover trägt. Mit eingebauter Küche im Heck wird aus dem Caddy offiziell in Wohnmobil.
Auch als Camper bringt der Caddy auf Basis der aktuellen MEB-Architektur alle modernen Fahrassistenten und Connectivity-Lösungen mit: Vom adaptiven LED-Licht über Abstandsregeltempomaten und dem Travel Assist bis hin zur kabellosen Smartphoneintegration via CarPlay oder Android Auto ist alles möglich, wenn der Kunde entsprechende Klicks in der langen Ausstattungsliste des Konfigurators setzt.
Maues Licht mit Serien-Scheinwerfern
Es muss nicht unbedingt die „volle Hütte auf Rädern“ sein, um für Glücksmomente zu sorgen. Das zeigt unser Testwagen in der auffälligen Lackfarbe „Golden Green Metallic“. Er bringt analoge, statt digitale, Instrumente vor dem Fahrer und eine manuelle Klimaanlage mit. Beides funktioniert auch im Jahr 2022 prima. Die Halogenscheinwerfer in der Frontmaske zeigen aber bei Nachtfahrten, dass die Investition in hellere LED fast schon zu Pflichtübung werden.
Der 90 kW / 122 PS starke 2.0 TDI lässt seine maximal 320 Newtonmeter Drehmoment von einem manuellen Sechsganggetriebe verwalten. Der Antrieb passt zum Caddy California, er schiebt die rund 1,7 Tonnen schwere Fuhre ausreichend kräftig voran. Der Verbrauch pendelte sich im Testalltag bei knapp über sechs Litern Diesel je 100 Kilometer ein.
Wer den Caddy California häufiger als Hotel auf Rädern nutzt, sollte ich – Platz im Carport oder am Straßenrand vorausgesetzt – mit der langen Karosserievariante anfreunden. 35 Zentimeter mehr kosten knapp 2.600 Euro mehr, bringen dann aber ausreichend Platz für die optionale Campingküche und das Gepäck unter dem Bett. Hier liegt man dank Tellerfedern sehr bequem und kann durch das aufpreispflichtige Panorama-Glasdach Sterne zählen. Der zuvor nötige Umbau des Alltags-Vans zum Wohnmobil gelingt problemlos und schnell. Auf Wunsch hält der kleinste California auch Campingstühle vor, die den Wohnraum nach außen erweitern.
Keine Überraschung: Auch dieser California ist kein Schnäppchen. Die Preisliste für den VW Caddy Maxi California beginnt bei 37.431,45. Euro. Unser Testwagen, der wie gesagt nicht alle Extras in sich trug, stellt einen Listenpreis von 49.630,14 Euro dar. Immerhin kann sich mit der Wahl dieses Freizeit-Mobils ein zweites Auto für den Alltag sparen.
Fazit
Der VW Caddy California profitiert vom Know-how des Herstellers in der Serienfertigung von Freizeitvans und Wohnmobilen wie dem Grand California. Die zusätzliche Ausstattung ist gut in das Auto integriert, die Verarbeitung wirkt gediegen. Trotz der saftigen Preise sollte man sich die lange Karosserievariante gönnen und nicht bei der Lichttechnologie sparen.
Im Video: VW Caddy (PKW-Version)
Technische Daten
VW Caddy Maxi California 2.0 TDI |
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Antrieb | Frontantrieb |
Abgasnorm | Euro 6d-ISC-FCM |
Hubraum | 1.968 ccm |
Anzahl und Bauform Zylinder | 4 in Reihe |
Maximale Leistung kW / PS | 90kW / 122PS bei 2.750 - 4.250 U/min |
Max. Drehmoment | 320Nm bei 1.600 - 2.500 U/min |
Getriebe | Sechsgang-Schaltgetriebe |
Beschleuningung 0-100 km/h | 11,6 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 187 km/h |
Norm-Verbrauch auf 100km | 4,7 - 4,8 Liter |
Verbrauch real auf 100km | 6,8 Liter |
Reifenmarke und –format des Testwagens | Continental Winter Contact TS860 215/65 R17 |
Leergewicht | 1.767kg |
Anhängelast (gebremst) | 1.500kg |
Länge / Breite / Höhe | 4,85 / 2,10m / 1,83m |
Grundpreis | 37.431,45 Euro |
Testwagenpreis | 49.630,14 Euro |