VW ID.Buzz "Da ist man ja auf 180"

Der VW ID.Buzz im Fahrbericht mit Video-Review. Wir waren mit dem E-Bulli auch auf der deutschen Autobahn unterwegs und erlebten eine Überraschung am Schnelllader.

Es ist nicht das erste Mal, dass ich das Steuer des neuen VW ID.Buzz in die Hände bekam. Dieses Elektro-Vans, der wie kaum ein aktuelles Auto mit einer geschickten Verbindung von Retro-Design, Hippie-Image und moderner Technik Emotionen auslöst.Die letzte Fahrt absolvierte der E-Bulli noch im bunten Tarnkleid . Das haben ihm seine Erbauer jetzt abgeknibbelt. In optionaler gelb-weißer Zweifarblackierung parkt der ID.Buzz vor der Tür, bereit zur ersten Ausfahrt.

Der ID.Buzz im Video

Die Technik des Busses ist weitestgehend bekannt. Wie ID.3 und die SUV-Brüder Nummer 4 und 5 nutzt er den MEB (Modularer Elektro-Antriebs Baukasten) als Basis. Zum Marktstart gibt es eine Version mit 150 kW (204 PS) starkem Elektromotor, der die Hinterräder antreibt. Seine Energie bezieht er aus einem im Fahrzeugboden steckenden 82-kWh-Akku, von dem 77 kWh netto nutzbar sind.

Im Cockpit fühlt man sich, sofern schon mal in einem der anderen ID-Modelle unterwegs war, schnell heimisch. Das Fahrerinformationsdisplay hinter dem Lenkrad fällt mit 5,3 Zoll recht klein aus. Alle Infotainmentinhalte zeigt der größere Bildschirm auf der Mittelkonsole an. Ein Head-up-Display mit AR-Inhalten (Augmented Realtiy) ist für den ID.Buzz nicht lieferbar. Leicht zeitversetzt soll eine Projektion von Daten ins Fahrersichtfeld erhältlich sein.

Mit Travel Assist auf der Autobahn

Die Fahrt beginnt. Auch hier warten keine Überraschungen. Der Elektromotor treibt auch den schweren Buzz ausreichend kräftig voran, 310 Newtonmeter Drehmoment werden an der Hinterachse in Vortrieb umgesetzt. Mitschwimmen im Stadt- und Landstraßenverkehr gelingt problemlos.

Auf der Autobahn fährt der ID.Buzz arg früh in den Begrenzer, bei 145 km/h ist Schluss. Bei Richtgeschwindigkeit aktivieren wir den optionalen Travel Assist. Der hält Abstand und Geschwindigkeit sowie die Fahrspur. Außerdem beherrscht der Buzz auch den assistierten Spurwechsel. Sobald der Fahrer per Lenkstockhebel den Blinker setzt, wird der Totwinkelassistent aktiv. Erkennt der eine Lücke, schert das Auto aus. Dabei müssen aber stets die Hände am Lenkrad bleiben.

Über 180 kW am Schnelllader

VW ID.Buzz Test Fahrbericht Video Review Laden Autobahn 2022

Ausfahrt zum Autohof. Hier warten 300-kW-Ladesäulen auf uns und den ID.Buzz. 170 kW Ladeleistung sollen möglich sein. Mit fast leerem Akku rollen wir vor und stecken das Kabel hinten rechts ins Auto. Die Anzeige an der Ladesäule klettert fix auf Werte um 85 kW, nach einer kurzen Pause auf 140 kW. Hier wähnen wir schon den Gipfel erreicht, aber dann geht es weiter. Über 180 kW wurden in der Spitze erzielt. Mit ein bisschen Gefilme und Geknipse sind wir deutlich über den geplanten 80 Prozent Ladezustand, als wir den VW wieder abstöpseln.

Schnell laden kann er also, zudem viel Gepäck hinter der Klappe verstauen. Was auch daran liegt, dass es den VW ID.Buzz zum Marktstart vorerst nur als wenig variablen Fünfsitzer mit durchgehender Bank im Fond gibt. Ein Siebensitzer soll mit der geplanten Langversion folgen, ebenso weitere Motor- und Batterie-Varianten bis zum allradgetriebenen GTX-Modell.

Das kostet der ID.Buzz

VW ID.Buzz Test Fahrbericht Video Review Laden Autobahn 2022

Ein günstiges Vergnügen ist der Elektro-Bulli nicht. Ab 64.581,30 Euro kostet die Pro-Variante im Moment. Dazu kommen vielerlei Optionen wie Matrix-LED, große Räder und Zweifarbenlackierung, die den Preis weiter nach oben treiben. Ein wahrer Volkswagen wird der VW Bus im Elektro-Zeitalter wohl doch nicht.

Fazit

VW ID.Buzz Test Fahrbericht Video Review Laden Autobahn 2022

Der VW ID.Buzz fällt auf wie ein bunter Hund. Hinter der sympathisch gestalteten Karosserie steckt bekannte Technik, die das Fahren unspektakulär macht. Ausreichend Leistung ist stets vorhanden, die über 180 kW am Schnelllader waren eine positive Überraschung. Gesalzen: Grund- und Aufpreise für den ID.Buzz.

Technische Daten

VW ID.Buzz

Antrieb Heckantrieb
Maximale Leistung kW / PS 150 kW (204 PS)
Max. Drehmoment 310 Nm
Getriebe Eingang-Reduktionsgetriebe
Batterie 77 kWh (82 kWh brutto), Lithium-Ionen
Maximale Ladeleistung Gleichstrom (DC) 170 kW
Ladeleistung Gleichstrom (DC) im Test 184,5 kW
Maximale Ladeleistung Wechselstrom (AC) 11 kW
Beschleuningung 0-100 km/h 10,2 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit 145 km/h
Norm-Verbrauch kWh / 100 km 20,6 - 21,7 kWh
Leergewicht 2.459 kg
Anhängelast (gebremst) 1.000 kg, Stützlast 100 kg
Länge / Breite / Höhe 4.712 / 1.985 / 1.927 mm
Grundpreis 64.581,30 Euro
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Text: Bernd Conrad
Bilder: Matthias Gill, Bernd Conrad
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