UPDATE mit Preisen: Erste Fahrt im neuen VW Passat GTE. Der Plug-in-Hybrid kann 1,6-Tonnen schwere Anhänger ziehen.
Update: Dieser Artikel ist erstmals am 19. Juni 2019 veröffentlicht worden und hat am 26. August 2019 ein Update mit den jetzt bekannten Preisen bekommen.
Wenn im September 2019 der überarbeitete VW Passat bei den Händlern steht, werden vor allem vielfahrende Firmenkunden die Neuerungen zu schätzen wissen. Hinter der nur sanft geänderten Optik, bei der am ehesten noch der große Modellschriftzug am Heck auffällt, steckt neue Hard- und Software.
Erstmals kommt der neue Infotainment-Baukasten der dritten Generation (MIB3) zum Einsatz. Damit ist der Passat dank fest verbauter SIM-Karte immer online. Ist ein Navigationssystem verbaut, kommen darüber Echtzeit-Verkehrsdaten ins Auto, außerdem kann man mit einer Smartphone-App unter anderem die Parkposition des Wagens einsehen. Flottenkunden werden mit We Connect Fleet in Zukunft weitere, für sie maßgeschneiderte Lösungen präsentiert bekommen.
55 Kilometer elektrische Reichweite
Mit dem Facelift kommt nach einer Pause auch der Plug-in-Hybrid Passat GTE wieder ins Programm. Er kombiniert weiterhin den bekannten 1.4 TSI-Benziner mit 156 PS und einen bis zu 85 kW starken Elektromotor, die Systemleistung liegt bei 160 kW / 218 PS. Dank neuer Zellchemie bietet der von Samsung SDI zugelieferte Akku künftig 13,1 kWh Speicherkapazität (vorher 9,9 kWh). Die rein elektrische Reichweite steigt auf 55 Kilometer nach WLTP bzw. 70 Kilometer nach alter NEFZ-Norm (Vorgänger 50 Kilometer nach NEFZ).
Egal ob mit E-Mode oder im Hybrid-Programm mit stetig wechselnder Kombination der beiden Motoren: Im Alltag bietet der VW Passat GTE stets genug Leistung. In der Stadt, auf Landstraßen und auch in den meisten Autobahnsituationen lässt er den Punch stärkerer TDI- oder TSI-Versionen kaum vermissen. Wer mag, kann den Passat GTE bis zu 225 km/h schnell fahren lassen.
Geht man es entspannter an, hält die Stromladung im Akku natürlich länger. Die kann man während der Fahrt über das zentrale Display in der Mittelkonsole auch halten oder mithilfe des Verbrenners nachladen. Beides macht dann Sinn, wenn man mit dem Plug-in-Hybrid zum Beispiel in ein Stadtgebiet pendelt, wo man lokal emissionsfrei fahren will oder in Zukunft muss.
Hybrid-Vorteil bei der Dienstwagenbesteuerung
Nutzer von Firmenwagen profitieren dabei vom halbierten Steuersatz, der den hohen Listenpreis des Passat GTE (ab ca. 45.000 Euro) kompensiert. Für Plug-in-Hybride und Elektroautos müssen nur 0,5 Prozent des Preises versteuert werden, auch die Entfernung zwischen Wohnort und Arbeitsplatz gilt ein halbierter Satz. Da fällt es leichter, zusätzliche Optionen wie den 950 Euro teuren Travel Assist zu bestellen.
Der kombiniert die adaptive Geschwindigkeitsregelanlage ACC mit dem Spurhalteassistenten und dem kapazitiven Lenkrad. Damit bedarf es keiner Lenkimpulse mehr nach Aufforderung im Display. Das Auto erkennt also, dass der Fahrer bei der Sache ist bzw. die Hände am Lenkrad hat und hält Abstand und Spur. Auch im zähfließenden Verkehr funktioniert das gut, der Passat hält an und fährt wieder los, sobald es der Vordermann auch macht. Auf Landstraßen gefällt die Integration von Daten aus Navigationssystem und Kamera.
Bei eingestellten 100 km/h Landstraßentempo bremst der Passat nicht nur vor Kurven leicht ab, sondern weiß auch, wenn sich dahinter ein Tempolimit oder die Einfahrt in eine geschlossene Ortschaft befindet. Am gelben Schild stehen dann ziemlich genau 50 km/h auf dem Tacho.
1,6 Tonnen Anhängelast für Wohnwagen und Co.
Ein weiteres Extra für den Passat GTE klappt auf Knopfdruck unter dem hinteren Stoßfänger aus. Es handelt sich um die Anhängerkupplung. Statt bis zu 2,2 Tonnen wie die Verbrenner mit Allradantrieb darf der Plug-in-Hybrid immerhin 1,6 Tonnen an den Haken nehmen. Das reicht für kleinere bis mittlere Wohnwagen samt Gepäck.
Auf dem Campingplatz kann das Wohnwagen-Gespann dann lautlos und emissionsfrei zur Parzelle stromern. Dort hilft der bekannte Trailer Assist – auch optional zu haben – beim Rangieren. Ist dort ein Stromanschluss vorhanden, ließe sich der Akku des VW Passat GTE außerdem vor der Fahrt zum Sightseeing bequem aufladen. Je nach Häufigkeit sollte man das aufgrund der zusätzlichen Strommengen vielleicht vorher mit dem Campingplatzbetreiber abklären.
Fazit zum VW Passat Variant GTE
Auch als Plug-in-Hybrid zeigt sich der VW Passat nur wenig, aber an den richtigen Stellen überarbeitet. Die Onlinefunktion hilft beim staufreien Fahren und der Travel Assist macht den Vielfahreralltag einfacher.
Update: Die Preise des VW Passat GTE
Zum Bestellstart des neuen VW Passat GTE hat VW jetzt (26.08.2019) Preise bekanntgegeben. Die GTE-Limousine kostet ab 44.795 Euro, der populärere Variant steht ab 45.810 Euro in der Preisliste.
Als GTE bietet der Passat dabei den Vorteil der günstigen Dienstwagenversteuerung ohne Einbußen bei Leistung und Komfort. Er zieht sogar den Wohnwagen in den Urlaub oder das Pferd in den Stall.
Technische Daten
VW Passat GTE Variant |
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Hubraum | 1.395 ccm |
Anzahl und Bauform Zylinder | 4 in |
Maximale Leistung kW / PS | 115 kW / 156 PS bei 5.000 - 6.000 U/min |
Max. Drehmoment | 400 Nm (System) |
Getriebe | 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe |
Elektromotor: Maximale Leistung kW | 85 kW |
Systemleistung: kW / PS | 160 kW / 218 PS |
Batterie | 13,1 kWh Lithium-Ionen |
Beschleuningung 0-100 km/h | 7,6 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 225 km/h |
Verbrauch real auf 100km | 6,0 Liter (laut Bordcomputer) |
Leergewicht | 1.735 kg |
Länge / Breite / Höhe | 4.887 (mit AHK) / 1.832 / 1.516 mm |
Grundpreis | 45.810 Euro |