Aral Futura für Benziner und Diesel: Ein neuer Kraftstoff für Verbrenner soll bis zu 25 Prozent CO2 einsparen.
Die Tankstellenkette Aral, eine Tochter des britischen BP-Konzerns, bringt zwei neue Kraftstoffsorten an den Start, die im Vergleich zu herkömmlichem Sprit bis zu 25 Prozent CO2 einsparen sollen.
Tests an zwei Tankstellen
Aral Futura 95 heißt das Superbenzin, Aral Future Diesel der Saft für Selbstzünder. In beiden Sorten werden, Unternehmensangaben zufolge, „wenigstens 30 Prozent hochwertige erneuerbare Kraftstoff-Komponenten inklusive eines erheblichen Anteils fortschrittlicher Biokomponenten“ beigemischt. Welche erneuerbaren Rohstoffe den Bio-Anteil ausmachen, will Aral "aus Wettbewerbsgründen" nicht verraten. Logisch wäre aufgrund des Mischverhältnisses eigentlich die Bezeichnung E30. Die soll aber vermieden werden, da die Super-Alternative E10 auch heute noch, viele Jahre nach der Einführung, von vielen Autofahrern aus Angst vor Motorschäden verschmäht wird. E10 hat einen Bio-Anteil von bis zu zehn Prozent, traditionelles Superbenzin von bis zu fünf Prozent.
Großflächig auftretende Defekte seit der Einführung von E10 sind bislang nicht öffentlich bekannt. Sämtliche Autohersteller geben ihre Benziner für den Betrieb mit E10-Kraftstoff frei (zu erkennen an den Symbolen in der Tankklappe). Aral gibt an, dass die Futura-Sorten ohne Umrüstung in alle Autos getankt werden können, die für den Betrieb mit E10 als Benziner und B7 als Diesel (bis zu sieben Prozent Bioanteil) freigegeben sind.
In einem Testbetrieb gibt es Aral Futura 95 und Aral Futura Diesel zum Start nur an zwei Stationen der Marke, einer in Berlin und einer in Düsseldorf. Wann die neuen Sorten flächendeckend angeboten werden, ist noch nicht bekannt.
16 Cent Mehrpreis pro Liter
Günstig sind die Futura-Sorten nicht. Im Vergleich zu Super 95 E10 und Diesel liegen sie um 16 Cent pro Liter höher. Aral begründet den Mehrpreis mit höheren Kosten für die Rohstoffe. Mit höheren Mengen bei einem breiteren Angebot sollen diese Kosten aber sinken und dann auch die Preise an den Zapfsäulen.
Die Einführung neuer Kraftstoffsorten für reine Verbrenner und Hybride kann auch heutzutage noch Sinn machen. Benziner und Diesel mit und ohne Elektrifizierung werden – nach aktuellem Stand – in der EU noch bis 2035 verkauft. Auch danach werden viele Autos mit Verbrennungsmotor noch jahrelang auf den Straßen unterwegs sein.
Laden und Einkaufen
Nicht nur an den Zapfsäulen ist eine Diversifizierung im Gange. Tankstellen sollen in Zukunft noch mehr als bisher Anlaufstellen im Alltag werden. Aral kooperiert mit der Supermarktkette Rewe, viele Shops an den Stationen laufen unter der Marke „Rewe to go“. Außerdem forciert Aral, wie andere Tankstellenketten auch, den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos. Aral Pulse ist der Name eines Schnellladenetzes an Tankstellenstandorten, das aktuell rund 1.000 Ladepunkte umfasst.
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