Die 67. IAA hat deutlich weniger Menschen nach Frankfurt gelockt.
Am gestrigen Sonntag ging die 67. IAA zu Ende. Zweifelsohne eine Messe, die 2017 in einem besonders schwierigen Umfeld standfand.
Der schon im Vorfeld und vor allem während der Messetage von vielen prognostizierte Rückgang der Besucherzahlen ist jetzt auch vom VDA, dem Veranstalter der IAA, bestätigt worden: 810.000 Besucher sollen in den vergangenen zwei Wochen durch das Frankfurter Messegelände gewandert sein.
2015 lag die Besucherzahl von bei 931.700. Um das doch deutliche Minus von 13 Prozent zu relativieren, verkünden die Messemacher aber auch die stolze Zahl von 45 Millionen Social Media – Kontakten während der Messe. 2015 zählte man hier noch 10 Millionen Kontakte. Rechnet man die Online-Aktivitäten „im Vorfeld der Messe“ mit ein, kommt man laut VDA auf 100 Millionen Kontakte.
Viele Hersteller haben ihre Premieren, die erstmals auf der IAA einem breiten Publikum gezeigt wurden, bereits lange im Voraus präsentiert: Skoda den Karoq, VW den neuen Polo, Audi den A8 und Jaguar den E-Type. Genau damit kann natürlich auch die Informationskultur unserer digitalen Welt gefüttert und gelebt werden: Erst verschickt man Pressebilder und erste Informationen (wenn man nicht vorher schon das Teaser-Spiel gestartet hat), lädt dann ausgewählte Journalisten zu Testfahrten, und feiert eine eigene Premierenparty. Alles hübsch in Print, im Internet und den Sozialen Medien begleitet. Das einzige „Hast Du nicht gesehen“-Erlebnis während der Messe war die Elektro-Studie Aspark Owl – eine automobile Randnotiz.
Im Zeitalter der Informationsverbreitung über das Internet, zu der auch diese Zeilen beitragen, ist es also einfacher für die Hersteller, zur selbst festgelegten Zeit Aufmerksamkeit zu erzielen, wenn man nicht im Trubel der Messeneuheiten untergehen möchte.
Andererseits ist gerade in den Tagen kurz vor der IAA und vor allem während der Messe ein deutlich höheres Besucheraufkommen auf AUTONOTIZEN – und gewiss auch auf anderen Auto-Seiten im Netz – zu verzeichnen gewesen.
Ein Lob gebührt an dieser Stelle dem japanischen Hersteller Mazda: Während einige Mitbewerber trotz interessanter Neuheiten wie dem elektrischen Leaf (Nissan), dem Eclipse (Mitsubishi) oder dem XC40 (Volvo) auf eine Messeteilnahme verzichtet haben, war Mazda mit einem großen Messestand in Frankfurt präsent - ohne wirkliche Premiere, denn der zwar noch frische CX-5 ist schon seit einigen Monaten auf dem Markt.
810.000 Menschen sind für sich genommen auch immer noch eine beachtliche Zahl von Autofans. Für die Zukunft gilt es, die Menschen auf der IAA und anderen Messen weiter zu begeistern. Die IAA geht mit der New Mobility World und dem Kongress-Format dort einen Schritt in die richtige Richtung, in Sachen Interaktion zwischen Ausstellern und Besuchern sollte und wird aber in Zukunft noch mehr passieren. Denn auch 2017 darf noch gelten: Nach der IAA ist vor der IAA. Immer noch.