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Es war der erste große Aufschlag eines Newcomers in der Automobilindustrie und der Ball ging leider ins Netz. Fisker Automotive brachte 2011 die Plug-In Hybrid Limousine Karma auf den Markt; Anfang 2014 ging der Autobauer in die Insolvenz.
Nach ersten Abwehrreaktionen des ehemaligen Managements um Firmengründer Henrik Fisker ist die Firma dann doch von einem chinesischen Investor gekauft worden. Das Paket gehört nun dem chinesischen Zulieferer Wanxiang Group, der sich zuvor schon den ebenfalls pleite gegangenen Batterielieferanten A123 Systems einverleibt hatte. Lange war es still um die mögliche Wiedergeburt des Fisker Karma, außer der Ankündigung der neuen Marke „Karma Automotive“ passierte nicht viel.
Jetzt kommt wieder Energie in die Sache. Nachdem die Motortechnik des alten Karma mit Bauteilen aus dem GM-Regal mittlerweile überholt ist musste hier angesetzt werden. Ich selber durfte im Jahr 2013 den Fisker Karma fahren. Im Elektromodus der Wahnsinn, 408 PS Systemleistung streuten ordentlich Pfeffer auf den Asphalt. Aber sobald nach ca. 30 Kilometern der dröge Benziner einsetzte, war es Schluss mit Fahrspaß. Auch der plärrige Sound des überforderten Benziners war peinlich.
Umso interessanter ist eine Information, die Karma Automotive veröffentlicht hat. Für die Wiedergeburt der Hybrid-Limousine, die 2016 mit leichten optischen Retuschen an Front und Heck wieder in Kalifornien vom Band laufen soll, ist man eine technische Partnerschaft mit BMW eingegangen. Die Münchner, mit der Submarke BMWi ja bereits eine Kompetenz in Sachen Elektroauto und Hybrid, sollen Karma Automotive mit E-Motoren und Hybridkomponenten beliefern. Das wird dem Karma sicherlich gut tun.
BMW gewinnt durch höhere Stückzahlen und die damit verbundenen Skaleneffekte bessere Margen bei den Elektroantriebsbauteilen. In direkter Konkurrenz mit dem kommenden BMW i5 begibt man sich hier auch nicht, da dieses Auto praxisorientierter und vor allem auch günstiger werden soll. Seit jeher sahen die Münchner ihren „i“-Ableger nicht als reine Automarke sondern auch als Spielplatz der Konzernplaner für weitere Geschäftsmodelle. Themen wie der Carsharinganbieter DriveNow und andere Mobilitätsideen sind im BMWi Think Tank entstanden – warum also nicht auch die Belieferung anderer Autobauer mit der selbst entwickelten Technologie?
Noch gibt es nicht einmal eine funktionierende Website von Karma Automotive. Weitere Informationen gibt es aktuell nicht, das überarbeitete Auto oder zumindest weitere Informationen könnten auf der Detroit Motor Show im Januar 2016 folgen.