MG bringt als drittes Modell ein Kompakt-SUV.
Was waren das für Zeiten, früher mal, als die Briten voller Stolz in Longbridge Autos gebaut hatten. Ob die Firma nun British Leyland, Austin Rover oder Rover Group hieß, egal. Und wem sie in ihrer wechselvollen Geschichte gehörte, irgendwann auch.
Willkommen in der Gegenwart. Wieder Longbridge, der Stadtteil im Süden von Birmingham. Da werden doch tatsächlich Autos erdacht, entwickelt und gebaut. Zwar nur endmontiert, aber immerhin. Unter dem traditionellen Label MG, einst Marke für die sportlichen Modelle von Austin und Rover.
Rover ging nach dem BMW-Debakel in chinesische Hände, mittlerweile ist es SAIC (Shanghai Automotiv Industry Corporation). Während man den Rover 75 und das Rover-Logo in China geschmacksfrei zu Roewe transformiert hat, betritt man mit MG also Heimatboden.
Neben dem Kleinwagen MG3 und dem MG6 im Format eines Skoda Octavia hat MG nun sein erstes Kompakt-SUV vorgestellt. GS heißt die Modellreihe. Dass eine Lexus-Limousine genauso heißt, geschenkt.
Mit 4,50 Metern Länge sortiert sich der GS brav ins Marktumfeld ein, ist in etwa vom Format des alten VW Tiguan (4,52 Meter). Als einzige Motorvariante steht ein 1,5 Liter großer Vierzylinder-Benziner mit 166 PS parat.
Allradantrieb gibt es nicht, im Topmodell namens Exclusive aber ein Doppelkupplungsgetriebe gegen Aufpreis. Handgeschaltet beginnt die Preisliste für den MG GS bei 14.995 Pfund. Das sind aktuell ca. 19.475 Euro. Das ist durchaus günstig. Mal zum Vergleich: In England kostet ein Skoda Yeti mit dem 1.2 TSI mit 110 PS ab 17.210 Pfund (ca. 22.350 Euro), ein Vauxhall/ Opel Mokka mit 115 PS Benziner ab 16.789 Pfund (ca. 21.800 Euro).
Diese Zahlen sind herrlich objektiv. Denn als persönliche Meinung muss ich gelten lassen, dass der MG GS nicht nur in der Modellbezeichnung uninspiriert asiatisch klingt, er sieht aus so aus. Bei der Beliebigkeit sind die kantigen Heckleuchten mit der schwarzen Kunststoffleiste noch das herausstechende Merkmal.
Als SUV wird der GS zumindest der Hoffnungsschimmer für MG sein, die Verkaufszahlen in England anzukurbeln. Denn trotz des Markennamens ist es mit dem automobilen Patriotismus der Briten wohl nicht weit her: Nur 3.152 neue MGs wurden 2015 zugelassen.
Pläne, MG Autos in weiteren europäischen Märkten anzubieten, hat das Unternehmen noch nicht. Am Linksverkehr auf der britischen Insel kann es nicht liegen, für den chinesischen Markt gibt es die Autos auch mit dem Lenkrad auf „unserer“ Seite.
Die anderen MG-Modelle gibt es in der Bildergalerie zu sehen.