Sitzprobe im neuen Opel Corsa, der auf der IAA 2019 Premiere feiert.
Seit der Premiere des ersten Opel Corsa im Jahr 1982 wurden über 13,6 Millionen Einheiten des nicht immer kleinsten Opel verkauft. Selbst im ersten Halbjahr 2019 führt das Auslaufmodell mit genau 134.404 ausgelieferten Einheiten (davon ungefähr 30.000 in Deutschland) das markeninterne Ranking vor dem Astra (80.726) und dem Crossland X (67.363) an. Klar ist aber auch, das der Corsa E, das als fünfte Generation getarnte Facelift des Corsa D, zuletzt vor allem mit hohen Rabatten über den Ladentisch ging.
Im Herbst 2019 startet der rundum erneuerte Corsa, intern Corsa F genannt. Nur kurz zur Verwirrung: Auch ihn gibt es ab Frühjahr 2020 als Corsa-e, womit aber die Elektroversion genannt ist.
Gelungenes Design
Beim ersten Kontakt mit dem echten Auto fällt vor allem auf, dass der Corsa zu gefallen weiß. Mehr noch als auf Fotos wirkt das Design des um fast vier Zentimeter auf 4,06 Meter gewachsenen Fünftürers ruhig und stimmig. Ohne übertriebene Sportlichkeit wirkt es, zumindest mit farblich abgesetztem Dach, dynamisch.
Schon im Vorserienauto wirkt das Cockpit ordentlich verarbeitet, auch wenn noch nicht alle Kunststoffe das finale Finish erreicht haben. Die Anordnung des zum Fahrer geneigten Touchscreens in der Mittelkonsole, optional bis zu 10 Zoll groß, wirkt ergonomisch durchdacht und optisch hochwertig.
Im Opel Corsa-e First Edition wird serienmäßig ein digitales Cockpitdisplay mit sieben Zoll Bildschirmdiagonale hinter dem Lenkrad eingebaut. Später dürfte es bei den anderen Ausstattungslinien des Corsa-e und auch bei den Verbrenner-Modellen serienmäßig sein.
Plattform für Verbrenner und Elektro
Die Sitze für Fahrer und Beifahrer sind ausreichend groß, die Position darauf wirkt gar nicht kleinwagenhaft. Das gilt, zumindest für normal große Menschen, auch im Fond. Weil die Batterien für den Elektro-Corsa von Anfang an Teil der Planung für die CMF-Plattform waren, muss man nicht mit angewinkelten Beinen auf Akkupaketen kauern. Fußgaragen vorne und hinten wurden mit eingeplant. Trotz der E-Version ist der Opel Corsa mit dem Modellwechsel um 48 Millimeter flacher geworden. Eine Einschränkung müssen Käufer des Corsa-e hinnehmen. Das Kofferraumvolumen sinkt bei ihm von eh schon durchschnittlichen 309 auf 267 Liter.
Ab 13.990 Euro kostet der Opel Corsa in der namenlosen Basisausstattung mit dem 75 PS starken Benziner. Der fehlt aber vor allem eine Klimaanlage, für die 1.140 Euro Aufpreis fällig werden. LED-Scheinwerfer stehen ab 500 Euro in der Preisliste. Sie sind ab dem zweiten Ausstattungsniveau Edition (ab 15.850 Euro) serienmäßig.
Ab Herbst beim Händler
Der Opel Corsa Elegance ab 17.850 Euro ist dass noble Topmodell, während die GS Line ab 19.880 Euro mit 100 PS starkem Turbo-Benziner den dynamischen Auftritt probt. Über dem 100 PS-Motor, der auch für Corsa Edition und Corsa Elegance zu haben ist, rangiert mit der GS Line eine 130 PS starke Ausbaustufe mit serienmäßigem Achtgang-Automatikgetriebe für 23.340 Euro. Einziger Diesel ist ein 1,5 Liter mit 102 PS ab 19.350 Euro im Corsa Edition. Der günstigste Opel Corsa-e kostet 29.900 Euro.
Auf der IAA im September feiert der neue Opel Corsa seine Messepremiere, Opel stellt dort als einzige PSA-Marke aus. Im Herbst dürfte die erste Gelegenheit für Probefahrten anstehen. Der erste Kontakt mit der Sitzprobe macht schon heute Lust darauf.