Der neue Porsche Cayenne Turbo GT bringt 640 PS und einen Rundenrekord auf der Nürburgring-Nordschleife mit.
Porsche hat ein Händchen dafür, stets neue Modellvarianten zu kreieren, die alles andere als Lückenfüller sind. Maximale Leistung ist dann nicht immer das Diktat der Stunde, wenn es um fahrdynamische Alternativen geht. Die GTS-Modelle fast aller Baureihen bestätigen das.
Beim Porsche Cayenne wird die Breite der Palette jetzt mit dem Turbo GT erweitert. Er ist der erste Porsche, der diesen Namenszusatz trägt. Auf Basis des Cayenne Coupé ist der Turbo GT die schärfste Art, das sportliche SUV zu bekommen.
Der Cayenne Turbo GT im Video
Ja, ein Porsche Cayenne Turbo S E-Hybrid hat mehr Leistung, stellt seine 680 PS aber als Systemleistung von Verbrenner und Elektromaschine bereit.
Der neu Porsche Cayenne Turbo GT nutzt den gleichen 4.0 V8-Biturbo, den es mit 550 PS auch im Cayenne Turbo gibt. Im Gegensatz zu diesem haben die Ingenieure die Leistung um 90 Pferdestärken gesteigert. 471 kW / 640 PS stehen im Datenblatt, der V8 bringt zudem ein maximales Drehmoment von 850 Newtonmetern (Cayenne Turbo 770 Nm).
Nordschleifen-Rekors für SUV
In nur 3,3 Sekunden (Turbo 3,9 Sekunden) soll es aus dem Stand auf 100 km/h gehen, die Höchstgeschwindigkeit wird bei 300 km/h (286 km/h) erreicht. Die schiere Leistung der neuen Variante wurde vor dem Marktstart mit einem neuen SUV-Rekord auf der Nürburgring-Nordschleife demonstriert: Testfahrer Lars Kern brauchte für die 20,832 Kilometer lange Strecke 7:38,9 Minuten.
Neben der Mehrleistung und einem Tiptronic-Getriebe mit verkürzten Schaltzeiten bringt der Porsche Cayenne Turbo GT weiteren Feinschliff mit. Das Fahrwerk, bei dem die Regelsysteme überarbeitet wurden, legt das SUV um 17 Millimeter tiefer. Die Luftfederung wurde neu kalibriert und soll jetzt um 15 Prozent steifer sein, außerdem wurden die mitlenkende Hinterachse und die Servolenkung überarbeitet. Die Wankstabilisierung wurde u.a. in Hinblick auf höhere Kurvengeschwindigkeiten abgestimmt.
In den neu entwickelten Pirelli P Zero Corsa stecken 22 Zoll große Felgen, die im Vergleich um Cayenne Turbo um einen Zoll breiter wurden, der negative Sturz ist um 0,45 Grad vergrößert worden. Hinter den Rädern steckt die Porsche Ceramic Composite Brake (PCCB).
Blickfang am Heck ist die Sportabgasanlage mit weit innen liegenden Endrohren. Ab der Fahrzeugmitte besteht sie aus leichtem Titan. Um Gewicht zu sparen (und gewiss, um den Sound zu schärfen), flog der Mittelschalldämpfer raus. Optisch unterscheidet sich der Cayenne Turbo GT und den anderen Coupés der Baureihe außerdem durch eine neue Frontschürze mit größeren Lufteinlässen und die erwähnten 22-Zoll-Felgen in der Farbe „Neodyme“ unter schwarzen Radhausverbreiterungen.
Neues Infotainment
Am hinteren Ende des Carbondachs fallen große Seitenplatten am Dachspoiler auf, die ebenfalls aus Carbon bestehen. Die Lippe auf dem ausfahrbaren Heckspoiler ist um 25 Millimeter vergrößert worden. Carbon ziert auch den Diffusor im Stoßfänger. Innen zeigt sich ein großzügiger Umgang mit Alcantara. Das Lenkrad verfügt über eine „12-Uhr-Markierung“.
Alle Cayenne Modelle erhalten ab sofort die neue Generation des Porsche Communication Management. Die Menüoberfläche wurde überarbeitet, außerdem soll die Software schneller arbeiten. Nach Apple CarPlay zieht jetzt auch Android Auto bei Porsche ein.
Ab September steht der Porsche Cayenne Turbo GT beim Händler. Er wird 196.078 Euro kosten. Damit ist er immerhin beim Preis die Speerspitze. Ein „normaler“ Porsche Cayenne Turbo Coupé kostet 150.501 Euro, der Turbo S E-Hybrid startet bei 180.132 Euro.