Rolls-Royce veröffentlicht erste Bilder und zaghafte Informationen zum elektrischen Spectre.
Phantom, Ghost, Wraith. Auch die aktuellen Modellbezeichnungen der Luxusmarke Rolls-Royce beschreiben eher Unsichtbares – und stehen somit im Gegensatz zur optischen Präsenz der großen Fahrzeuge.
Auch der nächste neue Rolls-Royce folgt der traditionellen Nomenklatur der Briten. 2023 debütiert der Rolls-Royce Spectre (Gespenst), im vierten Quartal desselben Jahres soll er zu haben sein. Er wird das erste reine Elektroauto der Marke. Ein flüsterleiser Antrieb, aktuell mit von Konzernmutter BMW adaptierten V12-Motoren, ist seit jeher das Aushängeschild von Rolls-Royce. Diese Kultur dürfte mit dem von Natur aus beinahe lautlosen Elektroantrieb weiter gepflegt werden.
2,5 Millionen Testkilometer
Charles Rolls, einer der beiden Gründer der Marke Rolls-Royce, soll schon im April 1900, also vor 121 Jahren, von der Elektromobilität geschwärmt haben: „Ein Elektroauto ist absolut geräuschlos und sauber. Es gibt keine Gerüche oder Vibrationen und es sollte funktionieren, sofern es feste Ladestationen gibt. Aber im Moment gehen ich nicht davon aus, dass es praktikabel ist – zumindest nicht für eine lange Zeit.“
Diese Zeitspanne ist jetzt vorbei, Ladestationen gibt es in steigender Zahl. Die solvente Kundschaft dürfte zudem keine Probleme haben, einen Elektro-Rolls auf dem heimischen Anwesen laden zu lassen. Damit das in 2023 problemlos funktioniert und kein Wagenmeister Frust schieben wird, beginnt jetzt die Erprobung des Spectre. 2,5 Millionen Kilometer sollen die Prototypen bis zum Marktstart zurücklegen.
Erste Fotos des getarnten Spectre zeigen ein großes Coupé mit flachem Dachabschluss, das auf die steile Front aktueller Markenbrüder nicht verzichten wird. Auch die Kühlerfigur „The Spirit of Ecstasy“ reitet weiterhin vorne auf der Haube.
Der Rolls-Royce Spectre wird die 2017 mit dem aktuellen Phantom eingeführte Aluminiumarchitektur nutzen. Sie ist bereits auf alternative Antriebsformen vorbereitet. Technische Details zu Batterie und Antrieb werden noch nicht verraten. Wer hierfür aber mal zum neuen BMW iX schielt und dann in allen Leistungs- und Kapazitätsdimensionen noch etwas draufpackt, dürfte wohl nicht ganz falsch liegen.
Mit dem Spectre steht die Marke vor einem Neuanfang. Er ist der Startschuss für die vollständige Elektrifizierung der Palette. 2030 sollen keine Rolls-Royce mehr mit Verbrennungsmotor mehr gebaut werden.
Im Video: Rolls-Royce Phantom