Erste Fahrt im neuen Citroën C3 mit Facelift. Was kann der französische Kleinwagen?
Der Kleinwagen C3 ist der Bestseller im PKW-Programm der französischen Marke Citroën. Seit dem Marktstart im Jahr 2017 wurden international 850.000 Exemplare verkauft. Auch in Deutschland hat der die Krone auf, ist mit 8.520 Einheiten von Januar bis einschließlich August 2020 der meistverkaufte Citroën auch in diesem Jahr.
Der neue C3 im Video
Kein Wunder, dass das turnusgemäße Facelift, mit dem der Citroën C3 jetzt zu den Händlern kommt, eher dezent ausfällt. An der Front zeigt der Kleinwagen einen neuen Stoßfänger mit neugeformter Chromleiste. Die Airbump-Seitenverkleidung, die mittlerweile leider vom praktischen Rempelschutz zum reinen Stilelement degradiert wurde, zeigt jetzt drei statt bisher sieben Luftpolster.
Dazu gibt es neue Felgendesigns und mit „Elixir-Rot“ sowie „Spring-Blue“ frische Lackoptionen. Im klassischen Polar-Weiß trat der neue Citroën C3 jedoch zu den ersten Probefahrten an, aufgefrischt mit einem optionalen Designpaket namens „Emeraude-Blau“.
Ein Diesel, zwei Benziner
Dach, Außenspiegel und Zierelemente an Stoßfängern und Airbump sowie Dekore im Innenraum sorgen für farbliche Abwechslung. Mit allen Lackierungen und Paketen stehen laut Hersteller 97 verschiedene Exterieur-Designs zur Wahl.
Überschaubarer ist die Motorenpalette. Im Gegensatz zu den Konzernbrüdern Peugeot 208 und Opel Corsa basiert der Citroën C3 noch nicht auf der aktuellsten Plattform, verzichtet also auf eine Elektroversion. Auch Mildhybridsysteme sind nicht vorgesehen, es bleibt bei den bekannten Verbrennern. Neben einem 1,5 Liter-Diesel mit 102 PS gibt es einen 1,2 Liter großen Dreizylinder-Benziner mit 83 oder 110 PS. Die stärkere dieser beiden Ausbaustufen treibt den Testwagen in der Ausstattungslinie „Feel Pack“ an.
Der Benziner erledigt seinen Job unter der hohen Haube gut. Auch bei höheren Drehzahlen bleibt sein Ton gesittet. Konkurrenten mit drei Zylindern, beispielsweise der Kia Rio, klingen kerniger. Das Sechsgang-Schaltgetriebe (Automatik gegen Aufpreis) navigiert die Übersetzungen durch sauber geführte Gassen, lediglich die Schaltwege sind etwas lang.
Das passt aber zum entspannten, komfortablen Bild, dass der Citroën C3 abliefert. Darauf legt die Marke auch beim Kleinwagenmodell wert, setzt auch hier ihr „Advanced Comfort“-Programm um. Im Falle des C3 bedarf es dafür eines optionalen Innenraumpakets oder des Topmodells „Shine Pack“. Dann schrauben die Werker die „Advanced Comfort“-Sitze mit dickerer Polsterung ein.
Komfortable Vordersitze
Man sitzt vorne schön hoch auf den bequem gepolsterten Sesseln, ohne einzusinken. Ein guter Kompromiss, auf den wenig vorhandenen Seitenhalt dürften die potenziellen Kunden kaum Wert legen. Im Fond wird es dagegen kuschelig. Für Knie und Kopf steht relativ wenig Raum zur Vefügung, hier zählt der C3 klar zu den engeren Kandidaten in der Kleinwagenklasse.
300 Liter Kofferraum
300 Liter Gepäckraumvolumen gibt es nach dem Öffnen der Heckklappe zu beladen, damit liegt der Citroën C3 auf einem guten Niveau. Auch eine Anhängerkupplung kann man im Zubehör kaufen. 600 Kilogramm Anhängelast reichen für Baumarkt und Wertstoffhof, öfter dürfte diese Option aber für die Montage eines Fahrradträgers gewählt werden. Hier gilt ein Augenmerk der Stützlast. Sie beträgt geringe 46 Kilogramm, oft zu wenig für zwei E-Bikes.
Kleine Zahlen bestimmen auch die Tankrechnung. Mit einem vom Bordcomputer abgelesenen Verbrauch von 5,2 Litern Super je 100 Kilometer liegt der Citroën C3 PureTech 110 zwar über dem Normwert von 4,4 Litern, bleibt aber sehr sparsam.
Das gilt auch für die Ausstattung der Basisversion Citroën C3 Live. Sie gibt es mit 83 PS ab 13.637,31 Euro, bringt dann aber nicht mal eine Klimaanlage mit. Bisher griffen die C3-Kunden meist zu den höheren Ausstattungslinien, wie im Fall des hier vorgestellten Modells. Der C3 Feel Pack mit 110 PS kostet laut Preisliste ab 18.267,56 Euro. Mit den im Testwagen verbauten Optionen (u.a. Navigation, Designpaket mit Advanced Comfort Sitzen, Sitzheizung, Einparksensoren hinten) ruft der Verkaufsberater 20.655,80 Euro auf.
Fazit
Der Citroën C3 ist nicht nur mit seiner Länge von knapp unter vier Metern, sondern auch in seinem eigenen Anspruch ein Kleinwagen der alten Schule. Sein Format ist stadt- und garagentauglich, bietet zumindest für zwei Personen mit gelegentlichen Mitfahrern im Fond ausreichend Platz. Der Dreizylinder-Benziner gefällt mit Laufkultur und geringem Verbrauch. Modernere Antriebe mit Elektrifizierung bietet Citroën nicht an. Trotzdem stiegen die Preise mit dem Facelift im Vergleich zum Vorgänger um circa 1.000 Euro.
Technische Daten
Citroën C3 Feel Pack PureTech 110 |
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Abgasnorm | Euro 6d-ISC |
Hubraum | 1.199 ccm |
Anzahl und Bauform Zylinder | 3 in Reihe |
Maximale Leistung kW / PS | 81 kW / 110 PS bei 5.500 U/min |
Max. Drehmoment | 205 Nm bei 1.500 U/min |
Getriebe | Sechsgang-Schaltgetriebe |
Beschleuningung 0-100 km/h | 10,5 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 198 km/h |
Norm-Verbrauch auf 100km | 4,4 Liter |
Verbrauch real auf 100km | 5,1 Liter |
Reifenmarke und –format des Testwagens | 205/50 R17 |
Leergewicht | 1.224 kg |
Anhängelast (gebremst) | 600 kg |
Länge / Breite / Höhe | 3.996 / 1.829 / 1.474 mm |
Grundpreis | 18.267,56 Euro |
Testwagenpreis | 20.665,80 Euro |