Citroën C5 Aircross 2025

Citroën C5 Aircross 2025 Avantgarde-SUV für die Familie

11:55 Min.

Der neue Citroën C5 Aircross im ersten Check mit Sitzprobe, auch als Video

Citroën schließt die Erneuerung ihrer Modellpalette mit einem neuen Flaggschiff ab. Der C5 Aircross fährt ab Herbst 2025 im aktuellen Markendesign vor, mit dem Modellwechsel wird das SUV zudem deutlich größer und ragt in die Mittelklasse hinein. Wir konnten uns den neuen Citroën C5 Aircross bereits ansehen und auch zur Sitzprobe starten.

Wie seine Konzernbrüder Opel Grandland und Peugeot 3008 / 5008 nutzt auch der C5 Aircross die STLA-Medium-Plattform des Stellantis-Konzerns. Diese Architektur erlaubt den Einsatz von Verbrennungsmotoren, Hybridkonzepten und Elektroantrieben.

Der C5 Aircross im Video

Im Vergleich zum erfolgreichen Vorgänger ist der Citroën C5 Aircross um 15 Zentimeter gewachsen, er ist künftig 4,65 Meter lang. Die Breite nahm um 5 Zentimeter auf 1,90 Meter zu, die Höhe bleibt mit rund 1,66 Metern unverändert. Die mit dem Concept Car Citroën Oli im Jahr 2022 vorgestellte Designsprache, die mittlerweile vom kleinen C3 über den C4 bis hin zu den Facelifts von Berlingo und Space Tourer bzw. den entsprechenden Nutzfahrzeugvarianten gesprochen wird, zeigt sich auch am neuen C5 Aircross. Das SUV-Topmodell nutzt dabei aber einen eigenen Akzent.

Auch der C5 Aircross zeigt die markentypische Tagfahrlicht-Grafik mit drei LED-Elementen an der Front. Das vertikale Element besteht bei ihm auch zwei Quadern, die an Eiswürfel erinnern sollen. Erstmals lassen sich, je nach Ausstattung, Matrix-LED-Scheinwerfer mit 20 adaptiv steuerbaren Modulen je Seite konfigurieren. Schwarze Elemente sollen Technik – in Form darunter liegender Sensoren – sichtbar machen.

Concept Car – Design in Serie

Am Profil fallen die deutlich herausgearbeiteten Seitenschweller auf. Sie sind praktischerweise unlackiert. Finnen in den vorderen Türen tragen kleine farbige Clips, die auch im Frontstoßfänger zu finden sind. Diese Individualisierung ist bereits von C3 und C4 bekannt. An der breiten D-Säule sollen dreidimensional herausgearbeitete Luftleitelemente an vergangene Citroën-Modelle bis hin zum BX erinnern.

Der eigentliche Blickfang am neuen Franzosen sind, zweifelsohne, die Rückleuchten. Sie werden von den Designern „Light Wings“ (Lichtflügel genannt). Wie bei der Designstudie , die im Oktober 2024 auf dem Autosalon in Paris gezeigt wurde, ragen die LED-Elemente mit ihren Gehäusen seitlich weit aus der Karosserie heraus. Es wird spannend, welche Waschanlagen das ohne händische Nacharbeit sauber bekommen. Die horizontale Anordnung der LED-Lichter zeigt die Familienzugehörigkeit, sie erinnern an den kompakten Citroën C4 .

Je nach Konfiguration fährt der C5 Aircross mit bis zu 20 Zoll großen Leichtmetallfelgen und einem schwarz lackierten Dach vor. Außerdem wird es ein Panorama-Glasschiebedach mit Öffnungsfunktion geben. Unabhängig vom Antriebskonzept schluckt der Kofferraum bei aufgestellter Lehne der Rücksitzbank ordentlich 565 Liter. Als Zweisitzer schultert das SUV bis zu 1.668 Liter, die Lehne ist dreigeteilt im Verhältnis 40:20:40 nach vorne umklappbar.

Die Sitzprobe

Der neue Citroën C5 Aircross bietet in beiden Reihen viel Platz und bequeme Sitze.

Einen Kritikpunkt am Vorgänger bügelt der neue Citroën C5 Aircross gekonnt aus. Dank des um sechs Zentimeter auf 2,78 gewachsenen Radstands bietet das neue Modell feudale Platzverhältnisse im Fond. Hier zwickte es beim bisherigen SUV mit Doppelwinkel für große Menschen an den Knien, die drei Einzelsitze sorgten zudem für zu schmale Flächen. Trotz des Bauraums für den Akku im Boden der Elektro-Versionen (siehe unten) ist die Bank angenehm hoch montiert, man muss die Beine nicht über Gebühr anwinkeln. Die Überraschung: Selbst mit Panorama-Glasschiebedach bleibt nur viel Luft über dem Kopf. Die Lehne der Rücksitzbank lässt sich für mehr Reisekomfort in der Neigung verstellen, optional lassen sich die äußeren Plätze im Fond beheizen.

Vorne räumen die Franzosen neue „Advanced Comfort“-Sitze ins Auto. Wie gewohnt bieten sie eine dicke, aber nicht zu weiche Polsterung. Erstmals gibt es neben einer Sitzheizung auf Wunsch auch eine Lüftung der Sessel und Massage für Fahrer und ersten Offizier an Bord. Trotz der Positionierung von Citroën als Einstiegsmarke innerhalb des Stellantis-Konzerns soll das Topmodell unter dem Doppelwinkel auch höhere Kundenansprüche erfüllen.

Wasserfall im Cockpit

Das vertikal angeordnete Infotainment-Display soll der aktuell größte Monitor im Stellantis-Konzern sein.

Die Gestaltung des Cockpits soll, so erklären es die Designer bei der Fahrzeugpräsentation, die Wohnzimmer-Atmosphäre im Auto unterstreichen. Zur modernen Innenarchitektur zählt dabei auch der Verzicht auf eine Schrankwand. Entsprechend flach baut das Armaturenbrett, aus dem der Infotainment-Touchscreen nicht nach oben herausragt. Das Display ist vertikal angeordnet, wie ein Wasserfall läuft die Oberfläche nach unten in die freischwebende Mittelkonsole aus. Trotz der Neigung spiegelt sich Sonnenlicht nicht zu stark auf der Bedienoberfläche, wie wir bei der ersten Sitzprobe unter freiem Himmel ausprobieren konnten. Das untere Drittel des Monitors ist für die Bedienung der Klimaautomatik reserviert. Direkten Zugriff auf wichtige Funktionen, beispielsweise die Aktivierung der Scheibenheizung, erlauben physische Tasten unter dem Display. Für die Regelung der Audio-Lautstärke gibt es eine gute erreichbare Drehwalze. Die Sprachsteuerung, die auch auf Informationen der KI von ChatGPT zurückgreift, hört auf den Zuruf „Hey, Citroën!“.

Hinter dem Zweispeichenlenkrad, dessen hochglänzend-schwarze Bedienelemente im Alltag schnell mit Fingerabdrücken und Staub übersäht sein dürften, blickt man auf gut ablesbare, digitale Instrumente. Ausstattungsabhängig wird es ein Head-up-Display geben. Im Gegensatz zum Vorgänger werden die Anzeigen direkt auf die Windschutzscheibe und damit ins Sichtfeld des Fahrers projiziert.

Ein optisch interessantes Detail sind die Lautsprecher an den äußeren Enden des Armaturenbretts. Ob man beim Ein- und Aussteigen im täglichen Betrieb daran aneckt, kann erst ein späterer Alltagstest klären. Das Ambiente im Innenraum wird mit Textileinlagen im Armaturenbrett und den Türverkleidungen (auch im Fond) deutlich aufgewertet. Die Verarbeitungsgüte kann noch nicht final geklärt werden, da es sich beim Foto- und Filmauto um ein Vorserienexemplar handelt. Erstmals bietet Citroën im neuen C5 Aircross ein Ambientelicht an, das acht einstellbare Farben bietet.

Die Hybride

Das Basismodell ist der C5 Aircross Hybrid 145.

Zum Marktstart wird es vier Antriebsvarianten geben. Das Basismodell mit dem Namen C5 Aircross Hybrid 145 nutzt den aus dem Vorgänger und vielen anderen Konzernmodellen bekannten Dreizylinder-Mildhybrid-Benziner. Der 1,2 Liter große Verbrenner leistet 100 kW / 136 PS, der im Gehäuse des Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebes installierte Elektromotor bis zu 21 kW (28 PS) bei einer Nennleistung (Dauerleistung) von 9 kW (12 PS). Die Systemleistung liegt bei 145 PS. Der Akku hat eine Speicherkapazität von 0,9 kWh. Damit soll der Mildhybrid rein elektrisch rangieren können.

Der Citroën C5 Aircross Plug-in Hybrid nutzt die aktuelle Plattform-Technik mit einer Systemleistung von 143 kW / 195 PS. Sie wird von einem 1,6 Liter großen Vierzylinder-Turbo mit 110 kW / 150 PS und einem bis zu 92 kW (125 PS) starken Elektromotor erzeugt, für die Kraftverteilung ist ein Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Vorwärtsgängen zuständig.

Der Akku des Plug-in Hybriden hat eine Speicherkapazität von 21 kWh. Die elektrische Reichweite nach WLTP-Norm soll bei über 80 Kilometern liegen, im reinen Stadtverkehr können daraus 100 Kilometer werden. Außerhalb geschlossener Ortschaften kann das SUV bis zu 135 km/h im reinen Elektro-Modus erreichen. Leider gibt es beim Laden von Strom keinen Fortschritt. Serienmäßig bleibt es beim Einphasen-Lader mit 3,7 kW, damit parkt der Citroën über fünf Stunden an der Wallbox. Optional kann man das Upgrade für zweiphasiges Laden von Wechselstrom mit 7,4 kW bestellen, dann verkürzt sich die Ladezeit auf zwei Stunden und 55 Minuten. Schnelles Laden über CCS ist nicht vorgesehen. Die meisten Kunden dürften ihren C5 Aircross Plug-in Hybrid wohl eh über Nacht oder tagsüber am Arbeitsplatz an einer Wallbox mit Energie versorgen.

Zwei Elektro-Varianten

Erstmals gibt es einen vollelektrischen Citroën ë-C5 Aircross, die Topversion hat bis zu 680 Kilometer Reichweite.

Erstmals fährt auch der Citroën C5 Aircross als reines Elektroauto vor. Zwei Ausführungen stehen bereit. Mit 73 kWh großem Akku und einer Motorleistung von 157 kW (213 PS) wird eine Reichweite von 520 Kilometern erzielt. Weiter kommt mit bis zu 680 Kilometern das Modell mit 170 kW (231 PS) Motorleistung und 97 kWh Akku-Speicherkapazität.

Die maximale Ladeleistung über den CCS-Anschluss gibt der Hersteller mit 160 kW an. Gleichzeitig wird betont, dass dieser Wert nicht nur in einer kurzen Spitze erreicht, sondern über einen längeren Zeitraum gehalten wird. In 30 Minuten soll der 73-kWh-Akku von 20 auf 80 Prozent geladen werden können, beim 97-kWh-Batteriepaket dauert der gleiche Hub, aufgrund einer anders verlaufenden Ladekurve, nur 27 Minuten. Wechselstrom zieht das Elektro-SUV dreiphasig mit 11 kW. Ab 2026 soll es optional die Möglichkeit für das Laden mit 22 kW geben, außerdem auch eine V2L-Funktion (Vehicle to Load).

Die Rekuperation von Energie lässt sich beim Citroën ë-C5 Aircross in drei Stufen über Schaltwippen am Lenkrad beeinflussen. Gegen Aufpreis wird man eine Wärmepumpe bestellen können, die im Idealfall für bis zu 25 Kilometer mehr Reichweite im Winter sorgen kann.

Advanced Comfort Fahrwerk

Die Betonung auf hohen Fahrkomfort zählt zur DNA der Marke Citroënn.

Alle Motorvarianten treiben die Vorderräder an, Allradantrieb wird es auch bei der neuen Generation des C5 Aircross nicht geben. Auf eine Sache muss man jedoch nicht verzichten: auch bei ihrem neuen Flaggschiff setzt die Marke Citroën auf das „Advanced Comfort“-Fahrwerk. Die Aufhängung wurde für den C5 Aircross überarbeitet. An der Vorderachse haben die Stoßdämpfer zwei hydraulische Anschläge, jeweils einen an Zug- und Druckstufe, hinten einen an der Druckstufe (also beim Einfedern). Wir sind zuverlässig, dass auch der neue C5 Aircross das Komfortversprechen von Citroën einlöst und entspanntes Gleiten vor Sportlichkeit stellt, können und werden das aber erst bei ersten Testfahrten ausprobieren. Das gilt auch für die Fahrassistenz, die u.a. einen assistierten Spurwechsel bei Geschwindigkeiten über 70 km/h bietet.

Marktstart und Preise

Der neue C5 Aircross dürfte kaum teurer werden als sein Vorgänger, hier rechts im Bild.

Im zweiten Halbjahr 2025 startet die Produktion des neuen Citroën C5 Aircross im französischen Rennes, die Markteinführung dürfte im Spätherbst erfolgen. Preise sind noch nicht bekannt. Der Vorgänger startet aktuell als Hybrid 145 bei 34.070 Euro. Viel Spielraum für Erhöhungen haben die Vertriebsstrategen nicht. Der Plattform-Bruder Opel Grandland startet bei 36.400 Euro, während der Peugeot 3008 mit mindestens 40.080 Euro deutlich teurer ist (alle Preise Stand April 2025). Wir gehen von einem Grundpreis für den Citroën C5 Aircross von rund 35.000 Euro aus. Es wird, wie gewohnt, drei Ausstattungslinien geben.

Der Plug-in Hybrid könnte bei rund 40.000 Euro starten (Opel Grandland ab 40.150 Euro, Peugeot 3008 ab 42.990 Euro) und damit deutlich günstiger werden als bisher. Der aktuelle C5 Aircross mit Stecker und 224 PS Systemleistung kostet ab 47.500 Euro. Der elektrische ë-C5 Aircross könnte zu Preisen ab 45.000 Euro (Opel Grandland ab 46.750 Euro, Peugeot 3008 ab 48.650 Euro) im Konfigurator auftauchen.

Fazit

Der neue Citroën C5 Aircross macht einen vielversprechenden ersten Eindruck.

Der neue Citroën C5 Aircross übertragt das expressive Design der Studie fast unverändert in die Serie. Unter der deutlich gewachsenen Karosserie bietet das SUV aus Frankreich einen sehr geräumigen, wohnlich eingerichteten Innenraum. Die Antriebspalette bietet vom Mildhybrid mit 145 PS Systemleistung über den Plug-in Hybriden und zwei Elektro-Versionen ein breites Angebot für viele Ansprüche. Im Herbst 2025 kommt die neue SUV-Generation auf den Markt. Wir sind gespannt auf erste Testfahrten – und werden dann berichten.

Text: Bernd Conrad
Bilder: Matthias Gill, Bernd Conrad