Volvo EX30 Cross Country

Volvo EX30 Cross Country City-SUV fürs Abenteuer

5:06 Min.

Der elektrische Volvo EX30 Cross Country will seinen Crossover-Charakter deutlich darstellen. Erster Fahrbericht!

Volvo erweitert das Angebot beim Elektro-Crossover EX30 um eine neue Modellvariante mit dem Namen Cross Country. So soll der SUV-Charakter des Kompakten stärker herausgestellt werden.

Der Name Cross Country tauchte erstmals im Jahr 1997 bei einem Derivat des Kombis V70 für den Offroad-Einsatz auf. Kurz nach dem ersten Subaru Legacy Outback machten, neben den Japanern, auch die Schweden ihre Kombis somit zur SUV-Alternative. Die Autowelt hat sich weitergedreht. Jetzt gilt es, die Cross-Country-Idee beim SUV umzusetzen.

315 kW und Allradantrieb

Der neue Volvo EX30 Cross Country nutzt die höchste Ausstattungslinie Ultra als Basis, fährt zudem mit der leistungsstärksten Antriebskonfiguration vor. Als „Twin Motor Performance“ bringen die beiden Maschinen nicht nur Allradantrieb, sondern auch eine Systemleistung von bis zu 315 kW (428 PS). Der 69 kWh große NMC-Akku (netto nutzbar sind 64 kWh) soll für eine Norm-Reichweite von 427 Kilometern sorgen. Über den CCS-Anschluss kann Strom mit bis zu 153 kW gezogen werden, in 26 Minuten soll der Füllstand der Batterie auf 80% gebracht werden können.

Seinen Abenteuer-Charakter unterstreicht der Volvo EX30 Cross Country mit einer auf 19 Zentimeter vergrößerten Bodenfreiheit und spezielle Felgen-Designs. Unterfahrschutz-Elemente sind an den Stoßfängern vorne und hinten montiert, zudem sind diese in Mattgrau ausgeführt. Vier Lackfarben stehen zur Wahl, jeweils mit einem schwarzen Dach Die Frontmaske und die Blechfläche auf der Heckklappe sind stets dunkelgrau gehalten. Im Zubehör wird es einen Dachkorb, 18-Zoll-Räder mit Geländereifen und Schmutzfänger geben.

Der Innenraum entspricht dem bekannten Volvo EX30 Ultra, bis hin zum knopflosen Armaturenbrett. Für das Infotainmentsystem stellt Googles Android Automotive die Software-Basis, erlaubt damit auch eine Navigation per Google Maps und die Integration weiterer Apps über den Play Store. Der Listenpreis des Volvo EX30 Cross Country beträgt 57.290 Euro. Der liegt damit 2.000 Euro über seiner Ausgangsbasis, dem EX30 Ultra Twin Motor Performance (55.290 Euro). Das Basismodell der Baureihe mit 200-kW-Heckmotor und 51 kWh großem Akku startet bei 39.790 Euro.

Der Fahrbericht

Wir waren in Schweden auf ersten Testfahren mit dem Volvo EX30 unterwegs.

Im schwedischen Göteborg, der Heimat von Volvo, steht der EX30 Cross Country für erste Testfahrten bereit. Der Doppelmotor-Antrieb mit einer kombinierten Leistung von 315 kW (428 PS) ist auf den tempolimitierten Straßen und erst recht im Umfeld der sehr entspannt fahrenden Schweden stets unterfordert. Auf einer der vielen einsamen Straßen, sie sich unweit der Stadt durch endlose Wälder ziehen, bietet sich die Gelegenheit, der Nullhundert-Werksangabe von 3,7 Sekunden nachzuspüren. Auch in der höhergelegten Version schnalzt das kleine SUV ansatzlos nach vorne.

Wichtiger ist jedoch der Fahrkomfort. Im normalen Alltagsverkehr sind kaum Unterschiede durch das höhergelegte Fahrwerk spürbar. Auch in zügigen Kurven neigt sich die Karosserie nicht stark zur Seite. Federn und Stoßdämpfer arbeiten harmonisch zusammen und sorgen, nach einer leicht straffen Anregung, für komfortables Gleiten ohne Nachschwingen.

Am Konzept des EX30 ändert die Cross-Country-Folklore nichts. Es bleibt also beim recht knappen Fond, dem überschaubaren Kofferraumvolumen und der stark reduzierten Bedienstruktur im Tesla-Stil mit der Versammlung aller Anzeigen und Funktionen über das zentrale Touchscreen-Display. Der Testwagen zeigte bereits die neueste Software-Version, die als Update auch Bestandsfahrzeugen zugutekommt. Die Energie-Rekuperation lässt sich jetzt zweistufig erhöhen, ein echtes One-Pedal-Drive mit Rekuperation bis zum Stillstand bietet der EX30 aber auch weiterhin nicht. Außerdem lässt sich der Abstand zum Vordermann jetzt auch mit Druck auf den Bildschirm variieren, sofern die adaptive Geschwindigkeitsregelanlage aktiviert ist. Die Fahrassistenz wird durch doppelten Zug am Fahrstufen-Lenkstockhebel aktiviert und funktioniert bis zu einem Tempo von 130 km/h. Zumindest auf den limitierten schwedischen Autobahnen reicht das aus.

Am Ende des Testtages meldet der Bordcomputer einen Stromverbrauch von 22,5 kWh je 100 Kilometern. Trotz einer entspannten Fahrweise übertrifft dieser Wert den Norm-Verbrauch von rund 19 Kilowattstunden. Die 65 netto nutzbaren kWh aus dem Lithium-Ionen-Akku reichen also rein rechnerisch für rund 300 Kilometer bei Einberechnung von Rekuperationsphasen. Bei Fahrten über Stock und Stein dürfte der Verbrauch leicht steigen. Die Offroad-Kompetenz des Volvo EX30 Cross Country konnten wir bei dieser ersten Ausfahrt leider noch nicht ausprobieren.

Fazit

Der neue Volvo EX30 Cross Country neben seinem Urahn, dem V70.

Bevor das Kürzel XC eingeführt wurde (und vor dem ersten SUV der Marke), stand Cross Country für eine rustikal auftretende Version des eintigen Mittelklasse-Kombis Volvo V70. Jetzt wird das Erfolgsrezept beim aktuell kleinsten Schweden angewandt.

Der Volvo EX30 Cross Country soll nicht nur Abenteuer-Gefühle in den urbanen Verkehr bringen, sondern mit erhöhter Bodenfreiheit auch Feld- und Waldwege erklimmen. Mit 57.290 Euro ist die neue Version der Elektro-Baureihe, die auf dem Topmodell Ultra basiert, nicht günstig. Im Vergleich zum Volvo EX30 Ultra steigt der Preis um 2.000 Euro, abzüglich des im Cross Country serienmäßigen Winterpakets mit Sitz- und Lenkradheizung bleibt ein Mehrpreis von 1.600 Euro.

Im Video: Volvo EX30 Cross Country Fahrbericht

Text: Bernd Conrad
Bilder: Hersteller