Der Ford S-Max Hybrid im Alltagstest mit Video-Review.
Man kann Probleme aussitzen, oder sich ihnen stellen. Keine Frage: Das Marktsegment der Vans hat ein Problem. Und das heißt SUV. Die meisten Kunden kehren den praktischen Großraumautos den Rücken zu.
Der Volkswagen-Konzern scheint das Problem aussitzen zu wollen. VW Sharan und Seat Alhambra , beides gute Vans, werden wohl so lange produziert, bis die Blechpressen im Werk abgenutzt sind. Beide gibt es nur noch als Benziner, was die Nachfrage und damit auch die Stückzahl sinken lässt.
Der S-Max im Video
Ford gibt sein Van-Doppel S-Max und Galaxy diesem Schicksal nicht ungeschlagen hin. Im Gegenteil, es wurde noch Zeit und Geld in einen neuen Antrieb investiert. Neben den weiterhin angebotenen Dieselmodellen kam ein Vollhybrid als Ersatz für die 1,5 Liter großen Turbobenziner ins Programm.
Der elektrifizierte Antriebsstrang ist aus dem Ford Kuga bekannt. Hier wird ein 2,5 Liter großer Saugbenziner, der für sich genommen 110 kW / 150 PS leistet, mit einem maximal 98 kW (133 PS) starken Elektromotor kombiniert. Die Systemleistung liegt mit 140 kW / 190 PS zumindest den Zahlen nach auf dem Niveau des Top-Diesels. In guter alter Vollhybrid-Manier ist außerdem ein stufenloses CVT-Getriebe Teil des Angebots.
Passt das zum Ford S-Max, der sich ja gerne als sportliche Alternative unter den Familienautos positioniert? Um dieses Vorhaben zu untermauern, trat der in Spanien gebaute Van als „ST-Line“ zum Alltagstest an. Gewohnt knackig sind Fahrwerk und Lenkung des großen Ford. Aber dennoch sollten wir die Kirche im Dorf lassen: Zum frühmorgendlichen Kurvenräubern steigt kaum jemand in einen Siebensitzer, oder?
Gelungener Hybridantrieb
Deswegen darf schon jetzt gesagt werden: Der Hybridantrieb macht im S-Max einen guten Job. Nach dem Start des Autos stromert man, je nach Außentemperatur und Füllstand des nur 1,1 kWh großen Akkus, einige hundert Meter durch die Ortschaft. Das Zuschalten des Benziners bei hohem Leistungsbedarf oder bei leerer Batterie gelingt ohne Rucken oder Vibrationen. Sofern man mit dem rechten Fuß entspannt bleibt, ist vom ruhig laufenden Vierzylinder kaum etwas zu hören.
Bei starker Beschleunigung schnellt die Drehzahl in hohe Regionen und mit ihr das Motorgeräusch, dann wird das Auto linear beschleunigt. So ist das eben mit einem CVT-Getriebe. Wer sich aber in so ein Auto setzt, immer voll aufs Gaspedal drückt und sich dann über eben diese Eigenschaft beschwert, hat bei der Fahrzeugwahl eine astreine Themaverfehlung abgeliefert.
Und beim Vollhybrid auch. Denn der kann seine Vorteile im zwar zügigen, aber unaufgeregten Pendlerverkehr voll ausspielen. Wer es darauf anlegt, kann im großen Auto Durchschnittsverbräuche von knapp über fünf Litern Benzin je 100 Kilometer realisieren. Auf langen Autobahnetappen, wo sich der S-Max mit Getöse auf eine Höchstgeschwindigkeit von 185 km/h müht, steigt der Durst kaum über 7,6 Liter. Der Diesel ist hier kaum schneller und nicht sparsamer. Im Testalltag wurde ein realer Durchschnittsverbrauch von 6,3 Liter / 100 Kilometer erreicht. Alle Achtung!
Um das Doppelherz herum zeigt sich der Ford S-Max unverändert. Seit 2015 ist die aktuelle Modellgeneration auf dem Markt. Das hohe Alter zeigt sich innen am relativ kleinen Infotainmentdisplay, das in der weiten Cockpitlandschaft wie ein Guckloch aussieht. Mit Navigationssystem, guter Audioanlage (optional als Teil des Business Paket III) und Smartphone-Integration über Apple CarPlay und Android Auto ist die Ausstattung aber zeitgemäß.
Träge Assistenzsysteme
Das lässt sich leider nicht von den Fahrassistenten sagen. Der Spurhalteassistent reagiert oft erst, wenn die Räder die Fahrbahnbegrenzung bereits passiert haben. Bei nasser Straße steigt das System oft ganz aus, die Kameras erkennen dann wohl die Markierungen nicht. Adaptive LED-Scheinwerfer sorgen zwar für ein gutes Abblendlicht, der Fernlichtassistent vergisst aber oft, zu assistieren. Von zehn entgegenkommenden Autos blenden stets mindestens acht auf, weil sich deren Fahrer geblendet fühlen. Die adaptive Geschwindigkeitsegelanlage hält den Abstand zum Vordermann und bremst das Auto im zähfließenden Verkehr bis zum Stillstand ab. Das gelingt, ebenso wie das erneute Anfahren bei kurzem Stopp, zuverlässig.
Fahrer und Beifahrer nehmen auf bequemen Sitzen Platz, auch auf langen Strecken ist es hier gemütlich. Wenn man aber doch einen Wunschzettel ausfüllen darf, notiert der Autor hier eine Massagefunktion. Drei Einzelsitze in der zweiten Reihe sorgen für maximale Variabilität. Sie sind, wie die aufpreispflichtigen Plätze Sechs und Sieben, vom Kofferraum aus auf Knopfdruck umklappbar. So entsteht eine Lagerhalle mit ebenem Boden, die vor kaum einer Transportaufgabe einknickt.
Hohe Variabilität
Bei aufgestellten Lehnen fühlen sich im Fond vor allem Kinder wohl. Das gilt auch für die zweite Reihe. Die drei gleich großen Einzelsitze sorgen dafür, dass man außen zu nah an den Türverkleidungen und auf allen Plätzen zu nah an der Schulter des Nachbarn sitzt. Außerdem müssen große Menschen die Beine stark anwinkeln.
Preislich liegt der elektrifizierte Ford S-Max mit Tarifen ab 42.100 Euro für die Ausstattungslinie Trend auf dem Niveau des 190-PS-Diesel mit Frontantrieb. In der schicken ST-Line steigt der Einstiegspreis auf 48.100 Euro, mit einigen Optionen kratzt der Testwagen an der 55.000-Euro-Marke.
Für dieses Geld bekommt man ein ausgereiftes Auto mit hohem Komfort und einem überragenden Platzangebot. Vor allem damit stellt der Ford S-Max viele SUV und Kombis in den Schatten.
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Fazit
Auch sechs Jahre nach seinem Debut überzeugt der Ford S-Max noch immer mit seinen Qualitäten als geräumiges Familien- und Reiseauto. Der Hybridantrieb ist gut abgestimmt und eine Empfehlung für alle, die den Van nicht nur zum Kilometerfressen über die Autobahn hetzen. Als Vollhybrid ist er ähnlich sparsam wie viele Plug-in Hybride, aber leider nicht förderfähig.
Technische Daten
Ford S-Max Hybrid ST-Line |
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Abgasnorm | Euro 6d-ISC-FCM |
Hubraum | 2.488 ccm |
Anzahl und Bauform Zylinder | 4 in Reihe |
Maximale Leistung kW / PS | 110 kW / 150 PS |
Getriebe | stufenloses CVT-Getriebe |
Elektromotor: Maximale Leistung kW | 98 kW (133 PS) |
Systemleistung: kW / PS | 140 kW / 190 PS, 200 Nm |
Batterie | 1,1 kWh Lithium-Ionen |
Tankinhalt | 65 Liter |
Beschleuningung 0-100 km/h | 9,8 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 185 km/h |
Norm-Verbrauch auf 100km | 6,4 Liter (WLTP) |
Verbrauch real auf 100km | 6,3 Liter |
Reifenmarke und –format des Testwagens | Continental ContiSportContact 5 235/50 R18 |
Leergewicht | 1.947 kg |
Anhängelast (gebremst) | 1.560 kg |
Länge / Breite / Höhe | 4.796 / 1.916 / 1.655 mm |
Grundpreis | 48.100 Euro |
Testwagenpreis | 54.470 Euro |