Peugeot 508 SW Wann wird´s mal wieder richtig....

...Sommer. Und zwar der von 2019. Denn dann kommt der Peugeot 508 SW.

Seit Herbst 2018 sorgt der Peugeot 508 für frischen Wind in der Mittelklasse, auch im AUTONOTIZEN-Alltagstest hat sich die Limousine mit 225 PS starkem Benziner bereits bewiesen.

7.000 Autos sind in den vergangenen Wochen europaweit bestellt worden, womit Peugeot eigenen Angaben zufolge voll im Plan liegt. Genaue Prognosen für das zu erwartende Verkaufsvolumen will man nicht abgeben, ist einer Zahl von 80.000 Autos im Jahr aber nicht abgeneigt.

Über die Hälfte davon soll als Kombi namens SW vom Band rollen, für den traditionellen Kombimarkt Deutschland rechnet man gar nicht 70 Prozent Verkaufsanteil für den Peugeot 508 SW.

Die sollen zudem, die Hauptzielgruppe der Flottenkunden und Firmenwagenfahrer greift weiterhin zu, mehrheitlich als Diesel in der mittleren Ausstattungsline Allure ausgeliefert werden.

Genau diese Konfiguration steht für die ersten Testfahrten im neuen Peugeot 508 SW bereit. Bevor es losgeht, darf das Auge aber gerne noch ein paar Momente verweilen.

Welcher ist schicker? Die Peugeot 508 Limousine oder der SW? Schwer zu sagen. Weil beide wirklich gut gelungen sind. Vor allem mit dem hier verbauten GT-Line-Paket und großen 18-Zoll-Leichtmetallfelgen hat der 508 auch als SW komplett vergessen, wie man „bieder“ buchstabiert.

Der Platz im Innenraum ist auch bei ihm nicht verschwenderisch, aber für nicht allzu große Menschen im Fond ausreichend vorhanden. Konzeptbedingt profitieren die beim 508 SW von mehr Kopffreiheit in der zweiten Reihe, weil die Dachlinie nicht so stark abfällt wie bei der Limousine.

Dahinter warten mindestens 530 Liter Gepäckraum hinter der elektrischen Heckklappe. Neben 2,5 Mehr Kofferraumlänge (der Kombi streckt sich insgesamt vier Zentimeter mehr in die Länge) ist auch ein abgesenkter Laderaumboden für dar Mehr an Stauraum (+43 Liter, Limousine: 487 Liter) verantwortlich.

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Bei umgeklappter Rücksitzbanklehne fasst der Peugeot 508 SW maximal 1.780 Liter. So viel also zu den praktischen Argumenten, die einen Mehrpreis von 1.100 Euro für den SW im Vergleich zur Limousine begründen können.

Der zwei Liter große Diesel mit 120 kW/ 163 PS treibt den schicken Kombi ausreichend flott voran. Wenn die serienmäßige Achtgang-Automatik die Fahrstufen ausdreht, vermittelt er seine selbstzündende Arbeitsweise akustisch durchaus präsent, wird aber nie dröhnend. Auch Vibrationen haben die Ingenieure geschickt aus dem Innenraum verbannt.

Für das Kilometersammeln auf langen Strecken eignet sich der BlueHDI genannte Dieselantrieb, der selbstredend mit SCR-Katalysator die Abgasnorm Euro 6d-Temp erfüllt, also sehr gut. Bei Bedarf wird der 508 SW sogar bis zu 225 km/h schnell.

Das Mehr an Längsdynamik bietet auch im Kombi der PureTech 225 genannte Benziner mit 225 PS, der aber an die GT-Ausstattung gekoppelt ist. Die bietet dann einen geringen Preisvorteil, wenn man den Allure mit GT-Line-Paket und „einmal alles“ bestellt.

Dann verwöhnen weiche Nappaledersitze in schwarz oder rot die Sinne, die Vordersitze lassen sich als gewohnt vielfältige Massagesessel nutzen und das Focal-Soundsystem überzeugt auch in der Kombikarosserie mit gutem Klang ohne Klappergeräusche in Türverkleidungen und Co.

Je nach Körpergröße und Sitzgewohnheiten stört der Lenkradkranz minimal die Sicht auf das hoch liegende Digitaldisplay des Peugeot iCockpit. Dessen Auflösung und die frei konfigurierbaren Darstellungen ist top, ebenso das zehn Zoll in der Diagonale messende Display des Infotainmentsystems.

Mit Echtzeit-Verkehrsinformationen von TomTom und schneller Routenberechnung genügt das Navigationssystem allen Anforderungen. Die einzelnen Punkte des Hauptmenüs lassen sich durch klaviertastenartig angebrachte Schalter direkt erreichen, bevor man dann auf dem manchmal etwas zu kleinteiligen Touchscreen weiter durch die die Einstellungen surft.

Einen angenehmen Wellenritt besorgt auch das optionale Adaptivfahrwerk. In der Komfort-Einstellung überlässt der Peugeot 508 SW das Rumpeln über Querfugen und Information über den Straßenzustand gerne anderen, was prima zum entspannten Dieselantrieb passt.

Sport macht den Peugeot härter, bietet aber immer noch ausreichend Dämpfungskomfort. Nur die EAT8 genannte Automatik stört dann mit unnötig lang gehaltenen Gängen, was das Drehzahlniveau erhöht.

Fazit zum Peugeot 508 SW

Auch als SW weiß der neue Peugeot 508 nicht nur optisch auf Anhieb zu gefallen, sondern überzeugt auch mit gediegener Verarbeitung und guten Materialien. Mit dem Diesel ist er ein anständiges Langstreckenauto, aus dem man entspannt aussteigt. Ab 32.350 Euro wird es den Peugeot 508 SW geben. Der Aufpreis von 1.100 Euro gegenüber der Limousine macht sich vor allem bei der Kopffreiheit im Fond und dem Mehr an Kofferraumvolumen bezahlt.

Der Testwagen als Peugeot 508 SW Allure mit GT-Paket und Vollausstattung repräsentiert einen Listenpreis von 53.660 Euro. Viel Geld, aber im Vergleich zu Außendienstlers Lieblingen aus München und Stuttgart ein mehr als faires Angebot. Mit einem erfrischend anderen Auftritt.

Was jetzt noch fehlt? Der Sommer. Und zwar der von 2019. Erst dann werden die ersten Exemplare des Peugeot 508 SW ausgeliefert. Wohl mehrheitlich als Diesel, bevor 2020 der Plug-in-Hybrid mit 225 PS Systemleistung ins Programm kommt. Der soll dann 30 Prozent am Modellmix der Baureihe ausmachen, die er sich den Modellplanern zufolge vollständig vom Diesel abgreift.

Aber das wird eine andere Geschichte…