Subaru Impreza 2.0 Fahrbericht 6 sells, auch jetzt noch

Nur der stärkere Motor im Subaru Impreza schludert noch mit der Abgasnorm.

Anfang des Jahres kam, kurz nach dem populäreren SUV-Bruder Subaru XV, auch die neue Modellgeneration des kompakten Impreza in neuer Form auf den Markt.

Das Verkaufsziel für den Impreza in Deutschland beschrieb Subaru Deutschland für 2018 realistisch mit 300 verkauften Autos. Auch wenn diese Zahl sehr klein ist, kann sich dennoch darüber freuen, diese Marke schon per Ende September 2018 übertroffen zu haben. 318 Subaru Impreza wurden in den ersten neun Monaten des Jahres in Deutschland zugelassen.

Während es beim rustikalen Subaru XV mit 2.268 Exemplaren weit mehr sind, bleibt der Impreza also eine Randerscheinung. Die gibt es mit zwei verschiedenen Motoren. Nach dem Fahrbericht des Subaru Impreza 1.6i mit 114 PS gab es nun Gelegenheit, den stärkeren 2.0i mit 156 PS Probe zu fahren.

Wie alle allradangetriebenen Subaru hat auch der Impreza serienmäßig an stufenloses CVT-Getriebe namens Lineartronic verbaut. Es ist vor allem die (eben-nicht-)Schaltbox, die auch im stärkeren der beiden Impreza für eine geruhsame Gangart sorgt.

Der Boxermotor mit 115 kW / 156 PS entwickelt sein maximales Drehmoment von 196 Nm saugertypisch spät. Bei 4.000 Umdrehungen pro Minute ist es erreicht, der 1.6-Liter belässt es mit 150 Nm bei 3.600 U/min.

Drehzahlregionen, in die man nicht allzu oft aufsteigt. Obwohl das einst berüchtigte Aufheulen des CVT-Getriebes durch die ansteigende Drehzahl bei schwerem Gasfuß von den Subaru-Ingenieuren sehr gut in den Hintergrund konstruiert wurde, erzieht auch der Zweiliter-Impreza zur Gelassenheit, die sieben virtuellen Gänge zum Selberschalten bleiben meist ungenutzt.

Da kommt die tempolimitierte Autobahn vor dem Bug genau richtig. Zeit, die Geschwindigkeitsregelanlage zu aktivieren. Mit 135 km/h rollt der Subaru entspannt dahin. Das mit Stereokameras arbeitende EyeSight-System übernimmt den Wachposten.

Im Video: der Subaru XV 2.0i im Fahrbericht

Sein Spurhalteassistent warnt und lenkt sanft gegen, vor allem gefällt aber das sanfte Anbremsen der adaptiven Geschwindigkeitsregelanlage. Das hilft auch dem Verkehrsfluss, da ruppiges Abbremsen den Hintermann zu stärkerer Verzögerung anhält, was eine Kettenreaktion bis hin zur Stauung auslösen kann.

Ist die Spur wieder frei, geht es aber nur sehr langsam wieder auf das eingestellte Tempo. Das EyeSight will die stufenlose Automatik wohl keinesfalls über Gebühr provozieren, alleine von 120 auf 135 km/h dauert es gefühlt eine halbe Ewigkeit.

Das fällt umso mehr auf, weil sonst alles so unauffällig ist am Subaru Impreza. Trotz der 18-Zoll-Bereifung im Ausstattungsniveau mit dem irreführenden Namen Sport gefällt einmal mehr der Federungskomfort. Auch die Windgeräusche bleiben schön dezent.

Die großen Sitze sind sehr bequem und kümmern sich nicht um Dinge wie Seitenhalt. Einzig die viel zu harten Kopfstützen schmälern das Lümmelerlebnis und passen nicht so ganz zum Rest des Mobiliars.

Im Stadtverkehr schwimmt der Impreza prima mit. Jede Kreuzung sorgt für Freude über die an den Türen und nicht im Fensterdreieck montierten Außenspiegel. Ihre Position lässt Platz für eine Fensterverglasung bis in die Ecken der vorderen Türen, was für deutlich mehr Übersicht beim Abbiegen sorgt.

Am Ende des Tages verrät der Bordcomputer einen Durchschnittsverbrauch von 8,2 Litern auf 100 Kilometer, ohne schnellere Fahrten auf unlimitierten Autobahnabschnitten. Der Impreza 1.6i hat im Fahrbericht mit Winterreifen und teilweise mehr Tempo einen ganzen Liter mehr verbraucht.

Subaru Impreza 2.0i Test 2018

Hier würde sich der Zweiliter-Boxermotor jetzt eigentlich als souveräne Antriebsalternative für den Subaru Impreza empfehlen. Leider schludert er aber noch bei der Abgasnorm. Während der kleine 1.6i-Benziner mit Saugrohreinspritzung die Abgasnorm Euro 6d-Temp auch ohne Partikelfilter einhält, schafft der direkteinspritzende 2.0i das nicht.

Subaru in Japan hat den Filter aber noch nicht fertig, wodurch der Impreza 2.0i (wie auch der entsprechende XV) aktuell nur Euro 6 erfüllt. Mit einer Ausnahmegenehmigung für bereits produzierte und importierte Lagerfahrzeuge dürfen solche Autos noch bis Ende August 2019 verkauft und zugelassen werden.

Spätestens dann wird Subaru auch die Direkteinspritzer von Impreza und XV, aber auch den Turbobenziner im Kombi Levorg , mit Filtern ausgestattet haben.

Das Trostpflaster für Kunden sind aktuell zumindest kurze Lieferzeiten, da die Euro 6-Autos schon in Häfen oder Verteilerzentren in der EU stehen und nicht erst auf Bestellung aus Japan importiert werden.

Ob man das als Argument für die nicht mehr ganz frische Abgasnorm zählen lässt, muss jeder für sich entscheiden. Die Eile bei der Auslieferung des Neufahrzeugs passt zumindest nicht so richtig zum entspannten Charakter des Subaru Impreza.

Technische Daten

Subaru Impreza 2.0i Sport

Hubraum 1995 ccm
Anzahl und Bauform Zylinder Vierzylinder-Boxermotor
Maximale Leistung kW / PS 115 kW / 156 PS bei 6.000 U/min
Max. Drehmoment 196 Nm bei 4.000 U/min
Getriebe stufenlose CVT-Automatik
Beschleuningung 0-100 km/h 9,8 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit 205 km/h
Norm-Verbrauch auf 100km 7,0 Liter
Verbrauch real auf 100km 8,2 Liter
Reifenmarke und –format des Testwagens Yokohama Advan Sport 225/40 R18
Leergewicht 1.424 kg
Länge / Breite / Höhe 4.460 / 1.775 / 1.480 mm
Grundpreis 31.680 Euro
Testwagenpreis 31.680 Euro
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Text: Bernd Conrad
Bilder: Bernd Conrad