Ein Fendt-Caravan Bianco Activ 515 SD begleitet die Tour mit dem Subaru Outback 2.5i
Der rechte Fuß löst sich vom Bremspedal, ich gebe sanft Gas. Und das Auto fährt an. Kein Ziehen, kein Ruckeln. Was klingt, als sei es nicht der Rede wert, überrascht beim ersten Mal dann doch. Denn zum ersten Mal ziehe ich einen Anhänger hinter mir her.
Hinter dem Subaru Outback, mit 4,82 Metern Länge ein ausgewachsener und entsprechend geräumiger Mittelklassekombi mit Allradantrieb, hängt ein Fendt Bianco Activ 515 SD. Hinter dieser langen Bezeichnung verbirgt sich ein 7,53 Meter langer und 2,32 Meter breiter Wohnwagen, der in dieser Innenraumkonfiguration bequemen Raum für zwei Personen bietet.
Subaru Outback mit 2.000 kg Anhängelast
1.368 Kilogramm wiegt der Caravan im Leerzustand, die zulässige Gesamtmasse mit Zuladung beträgt 1.700 Kilogramm. Die maximale Anhängelast des Subaru Outback liegt bei zwei Tonnen. Der Japaner hat also mit dem Fendt ein halbwegs leichtes Spiel.
Ebenso ruckfrei wie das Anfahren gelingt die Fahrt an sich. Beim Gespannfahren empfiehlt sich das stufenlose CVT-Getriebe mit seiner variablen Übersetzung. Auch wenn das maximale Drehmoment des 2,5 Liter großen Boxermotors – typisch für einen Sauger – erst bei späten (und lauten) 4.000 Umdrehungen anliegt: Schon darunter bringt der Allradler den Wohnwagen problemlos vom Fleck.
Und auch um Kurven und durch enge Straßen. Damit dies ohne Blessuren am eigenen und fremden Material gelingt, gab es vor einer ausgedehnten Tour nach Norddeutschland fachkundige Instruktionen für das Fahren mit Hänger.
Führerscheinklasse BE nötig.
Der passende Führerschein (Klasse BE, automatisch im ehemaligen 3er-Schein enthalten, für neuere Führerscheine der Klasse B ist eine Zusatzqualifikation nötig) reicht nicht, man sollte das Fahren und Rangieren mit dem Gespann in Ruhe lernen. Auch die korrekte Verbindung des Anhängers mit dem Auto muss gründlich erledigt werden. Ein Fangseil hält die beiden Fahrzeuge auch bei einem Unfall oder anderen Notsituationen zusammen, die Stromverbindung lässt Leuchten, Blinker und Rückfahrscheinwerfer des Hängers mit dem Auto im Einklang sein.
Campingurlauber sind mit ihrem Wohnwagengespann meist auf der Autobahn unterwegs. Hier sortiert man sich in Baustellen strikt rechts ein, auch wenn das ein Warten in endlosen LKW-Schlangen bedeuten kann. Mit 2,32 Metern breite ist der Anhänger zu breit für die oft auf zwei oder 2,1 Meter verengten weiteren Spuren. Mit 100 km/h geht es entspannt in Richtung Horizont. Überholvorgänge (außerhalb der Baustellen) gelingen mit dem Outback gut, meist beschleunigt man dabei überschaubar von 88 auf 100 km/h. Beim erneuten Einscheren sollte man stets die Gesamtlänge seiner Fuhre im Kopf und Auge haben. Im Fall des Test-Gespanns sind es 12,35 Meter.
Trotz der in einigen Augen überschaubaren Geschwindigkeit gilt es vor allem beim Fahren mit Anhänger, stets mit beiden Händen am Lenkrad konzentriert zu fahren. Schon leichter Seitenwind zerrt, vor allem nach dem Passieren eines Sattelschleppers, am kastenförmigen Wohnwagen. Mit der breiteren Spur läuft er ab und an zudem gerne Spurrillen nach, die man im schmaleren Auto nicht bemerkt.
Vorsicht in engen Kurven
Zusätzliche Außenspiegel sorgen für den nötigen Rückblick, während die serienmäßigen Spiegel des Autos die Hinterachse des Wohnwagens im Blick haben. Damit lassen sich Kurven gezielt ansteuern, ohne an deren Innenseite Felgen oder Reifen zu beschädigen. Beim Einlenken gilt es, den richtigen Winkel zu erwischen. Zu eng sollte er nicht gewählt sein. Vor allem, wenn ein zusätzlicher Fahrradträger auf der Deichsel des Anhängers montiert ist, gibt es schnell Dellen und Kratzer im Stoßfänger des Autos.
Nach der Wohnwagentour, die uns von Bonn über Bremen und Hamburg an die Ostsee führte, verrät die akkurate Mitschrift einen Durchschnittsverbrauch von 13 Litern Benzin je 100 Kilometer. Im Alltagstest des Subaru Outback wurden 9,5 Liter erfahren. Die 3,5 Liter sind also der Zuschlag für das zusätzliche Gewicht und den Luftwiderstand des Wohnwagens. Der Verbrauch liegt in etwa auf dem Niveau von Reisemobilen. Mit denen ist man kaum schneller am Urlaubsort. Die Kombination aus Auto und Wohnwagen hat dort aber einen großen Vorteil. Mit dem PKW ist man mobiler und kann Ausflüge unternehmen oder zum Einkaufen fahren, während der Anhänger auf dem Campingplatz stehen bleibt.
Fazit zur Wohnwagen-Tour
Mit der nötigen Um- und Weitsicht ist das Gespannfahren keine komplizierte Sache. 100 km/h reichen vor allem in der entspannten Zeit des Jahres aus und auch auf Landstraßen und innerorts kommt man mit dem Wohnwagen hinter dem Auto zurecht. Der Subaru Outback empfiehlt sich mit dem stufenlosen Getriebe und Allradantrieb als kompetenter Zugwagen. Viel Platz für den Fahrer und die Passagiere bietet er außerdem.