Den VW Touareg kann man optional per Smartphone-App ein- und ausparken. Lohnt sich diese Option?
Autos werden immer größer, die Parklücken wachsen aber nicht im gleichen Maße mit. Gleichzeitig sinkt – gefühlt – die Bereitschaft vieler Autofahrerinnen und Autofahrer, die eigene Komfortzone zu verlassen. Beispiel Parken. Erst gab es Parksensoren am Heck, dann auch vorne. Sie wurden von der Rückfahrkamera ergänzt, mittlerweile erlauben Kamerasysteme eine 360-Grad-Rundumsicht, während der Querverkehrswarner die Straße im Blick hat und je nach Modell im Notfall bremst.
Die Fernsteuerung im Video
Alle diese Schritte sind richtige Entwicklungen, die helfen, das Autofahren sicherer und komfortabler zu machen. Das gilt bedingt auch für Parklenkassistenten. Zuerst übernahm die Software das Lenken, während der Fahrer Gas und Bremse bedienen musste. Mittlerweile reicht ein Druck auf die entsprechende Taste, und das Auto übernimmt auch das Fahren und den Richtungswechsel.
Die Eskalationsstufe ist das ferngesteuerte Ein- und Ausparken. Hyundai bietet so ein System, beispielsweise im Brennstoffzellen-SUV Nexo , bereits an. Auch BMW bietet eine Fernsteuerung über den Display-Schlüssel. VW offeriert seinen „Park Assist Plus mit Fernbedienung“ für den Touareg.
Ein- und Ausparken per Smartphone
Voraussetzung ist eine entsprechende Smartphone-App auf dem Mobiltelefon des Fahrers. Sie verbindet sich mit dem Fahrzeug über eine separate Bluetooth-Verbindung, unabhängig von der Kopplung des Geräts als Telefon oder Media-Player.
Bei der Suche nach einem Parkplatz markiert das Fahrzeug eine freue Lücke im Infotainment-Display. Sie wird dann vom Fahrer ausgewählt. Anschließend kann die App gestartet werden. Innerhalb von 45 Sekunden muss man das Auto dann (mit Schlüssel in der Tasche) verlassen und die Fernsteuerung von außen starten.
Sinnvoll in engen Parklücken
Das enge Zeitfenster ist eine Sicherheitsfunktion, um zwischenzeitliche Ablenkungen des Fahrers zu vermeiden. Von außen kann der Touareg dann, während man mit dem Smartphone in der Nähe der Außenantenne auf dem Fahrzeugdach ist, selbsttätig in Quer- und Längslücken einparken.
Auch offene Seitenfenster lassen sich über die Fernsteuerung schließen, danach wird das Auto verriegelt und ist abgestellt.
Auch das Ausparken gelingt mit der Fernsteuerung. Hilfreich, wenn man zum Beispiel in einem engen Parkhaus aufgrund des nahen Nebenmanns nicht einsteigen kann. Hier reicht der Start der App, wieder in Fahrzeugnähe. Dann setzt der VW zurück (oder voraus) und macht den Weg zur Fahrertür frei.
Bei unserem Test, den es im Video zu sehen gibt, funktionierte die Kopplung von Auto und Smartphone mit der App anfangs oft nicht. Ob der Fehler aber am iPhone oder der Verbindung lag, ist nicht sicher. Nach einem Neustart der App gab es keine Probleme mehr, ein- und ausparken erledigte die Fernbedienung.
Der Aufpreis für die Option „Park Assist Plus mit Fernbedienung“ liegt bei üppigen 1.364,71 Euro. Darin sind dann auch der Parklenkassistent und die 360-Kameras enthalten. Beide Systeme braucht das Auto für die Manöver.
Fazit
Das Ein- und Ausparken in der Stadt dürfte man trotz der teuren Option eher selten mit der Fernbedienung erledigen. Interessanter ist gewiss die Garagenfunktion, mit der das Auto selbsttätig in den Stellplatz hinein- und herausfahren kann. Denn nicht nur bei der Normgarage gilt: Auch der VW Touareg zählt zu den Autos, die immer größer und breiter werden.