Audi verwirrt mit der EInführung neuer Zahlenpaare für die Motorenleistung.
Was in den 1980er Jahren für BMW galt, war in den ersten Jahren dieses Jahrtausends ein wenig das Audi-Image: die Kunden der Marke waren stolz, endlich aufgestiegen zu sein, man will zeigen, was man hat und kann. Dafür gab es die Typbezeichnung am Heck. 3.0 TDI am A6 Avant-Heck galt als Eintrittskarte ins gesellschaftliche Oberhaus.
Dann begann Audi, die Zahlen zu verbannen und lediglich auf die Motorart hinzuweisen: TFSI oder TDI. „Technologieschriftzug“ hieß sowas in der Ausstattungsliste.
Jetzt geht Audi einen großen Schritt schräg rückwärts. Man führt die Hierarchieabzeichen in Europa und den USA wieder ein. Damit man zeigen kann, was drinsteckt. Dabei bedient man sich der Nomenklatura, die man z.B. in China schon länger sieht, wer dort schon mal mit gesenktem Blick am Q5-Heck stand sah dich mit z.B. der 45 konfrontiert.
Wie jetzt? Audi hat die Erklärung für die „Leistungskennzeichnung“, wie sie jetzt heißt, parat.
Eine 30 tragen künftig die Modelle zwischen 81 und 96 kW (110 und 130 PS) Leistung.
Die 45 gibt es zwischen 169 kW und 185 kW (230 bis 252 PS).
Dazwischen parken die 40er-Modelle, darüber gibt es die 50 und die 55. Mindestens, denn ganz lässt Audi die Katze gerade nicht aus dem Sack.
Aber man verrät das obere Ende: Die 70 gibt es für alle Spitzenmodelle ab 400 kW (544 PS). Ein Audi R8 V10 heißt dann also R8 70. Und der V10 plus eigentlich auch. Oder 70 plus?
Hinter der Zahl kann man weiterhin TFSI und TDI lesen. Aber auch g-tron für die Erdgasmodelle oder e-tron für Hybride und die künftigen Elektroaudis. Die Kürzel für die Baureihen vom A1 bis hin zum künftigen Q8 bleiben natürlich gleich.
Alles klar? Audis Vertriebschef Dr. Dietmar Voggenreiter spricht von einer „klaren Logik der künftigen Kennzeichnung nach Antriebsleistung.“ Zumindest mir ist da noch weniger klar als bei einem BMW 318i mit 1,5 Liter Motor. Es dürfte bei Audi auch künftig wieder eine Zeile in der Preisliste geben: „Entfall der Leistungskennzeichnung“. Das wäre doch eine schöne Option, die man dazu nimmt. Sogar kostenlos.