Batteriezellenproduktion in Deutschland VW will Batteriezellen bauen

UPDATE: Northvolt wird Partner bei VWs Batteriefabrik in Salzgitter

UPDATE
VW überlässt beim Übergang zur Elektromobilität nichts dem Zufall und macht weiter Tempo. Aufsichtsrat und Vorstand haben jetzt den Aufbau einer eigenen Batteriezellfertigung in Deutschland beschlossen. Im niedersächsischen Salzgitter, wo VW aktuell ein Motorenwerk betreibt, will man gemeinsam mit einem noch zu suchenden Partner die Produktion der Zellen ansiedeln. Ungefähr eine Milliarde Euro will der Volkswagen-Konzern in Salzgitter investierten.

„Die Automobilindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, den wir auch bei Volkswagen mit Vehemenz voranbringen. So konsequent wie kein anderer Automobilhersteller treiben wir die Elektrifizierung und Digitalisierung unserer Flotte voran. (…) Es geht darum, den Volkswagen Konzern so auszurichten, dass wir die umfassende Transformation unserer Industrie an entscheidender Stelle mitgestalten“, sagt Konzernchef Herbert Diess.

Wie die Automobilwoche berichtet, wurde im Rahmen der Hauptversammlung in Wolfsburg am 14. Mai 2019 bekanntgegeben, dass der schwedische Batteriehersteller Northvolt Partner von Volkswagen beim Bau der Batteriezellenfertigung in Salzgitter wird. Im März 2019 hatte VW mit Northvolt das Konsortium "European Battery Union" (EBU) gegründet, in dem gemeinsam mit weiteren Partnern an der gesamten Wertschöpfungskette für Batterien vom Rohstoff bis zum Recycling geforscht werden soll.

Mit der Entscheidung in Wolfsburg kommt endlich Fahrt in die Ansiedlung einer Batteriezellproduktion in Europa. Der chinesische CATL-Konzern errichtet im thüringischen Erfurt eine Fabrik, von wo aus unter anderem BMW beliefert werden wird.

Außerdem wird aktuell an einem deutsch-französischen Gemeinschaftswerk für Batteriezellen gearbeitet. Der PSA-Konzern mit seinen Marken Opel und Peugeot sowie Saft, eine Tochter des französischen Energieunternehmens Total, sind mit an Bord, weitere Partner sollen folgen. Nach Angaben der Automobilwoche kommt das Opel-Werk in Kaiserslautern als Standort in Frage.

Einem Bericht der FAZ zufolge will zudem der amerikanische Batteriezellenhersteller Farasis eine Fabrik in Sachsen-Anhalt bauen und dort 600 Arbeitsplätze schaffen. 600 Millionen Euro sollen in Bitterfeld-Wolfen investiert werden.

Mit dem Aufbau der Batterieproduktion in Europa dürften Engpässe und Lieferprobleme, wie sie derzeit fast alle Elektroautobauer haben, reduziert werden. Aber nur dann, wenn gleichzeitig der Bedarf an knappen Rohstoffen in den Akkus reduziert wird. Neben den Fabrikbauern kommt also auch auf die Entwickler und Chemiker viel Arbeit zu.

Teile das!
Text: Bernd Conrad
Bilder: Hersteller
Werbung
Werbung
Werbung
Werbung